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Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Titel: Der Fuenf-Minuten-Philosoph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Benedict
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liegen jenseits des Verstandes.
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    »Die höchste Aufgabe des Verstandes ist zu zeigen, dass manche Dinge den Verstand übersteigen.«
    Blaise Pascal (1623–1662)
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    Anstatt Verstand und Glaube im Konflikt zu sehen, meinte Mahatma Gandhi, müsste der Verstand in den Dienst des Glaubens gestellt werden: »Alle Formeln jeder Religion müssen im Zeitalter der Vernunft dem Härtetest des Verstandes und der universellen Gerechtigkeit unterzogen werden, wenn sie universelle Zustimmung bekommen sollen.« Gandhi vertritt hier die Position, dass der Glaube, um bestehen zu können, in unserer postmodernen Welt auch als geistige Fähigkeit verstanden werden müsse, als etwas, das sich nicht in eine einzige bestimmende Kategorie wie Verstand, Intuition oder Fantasie zwängen lasse, weil er aus allen schöpft. Der irische Schriftsteller C.   S. Lewis (1898–1963) schrieb: »Die Vernunft ist die natürliche Ordnung der Wahrheit. Aber die Fantasie ist das Organ des Sinns.« Auch der Glaube ist ein »Organ des Sinns« und besteht in seinem umfassendsten Ausdruck niemals allein, sondern geht Hand in Hand mit der vom Verstand bestimmten Wahrheit.
Kann Intuition Logik ersetzen?
    Selbst wenn sie könnte, müsste die Intuition nicht an die Stelle der Logik treten. Wie im Fall von Glaube und Verstand leisten Intuition und Logik beide ihren speziellen Betrag zur Einsichtin Wahrheit. Logik ist eine Denkweise oder ein Denksystem, das auf exakt definierten Axiomen beruht. In der Philosophie ist Logik das Studium des Aufbaus und der Grundlagen des Denkens an sich und der Stichhaltigkeit der Argumentation. Sie soll sicherstellen, dass jeder gedankliche Schritt richtig ist. Im volkstümlichen Gebrauch ist Logik klares Denken und das Ziehen von eindeutigen und vernünftigen Schlüssen bei Überlegungen oder in Debatten.
    Der Psychologe Carl Gustav Jung beschrieb die Intuition als »Wahrnehmung via Unbewusstes«. Sie ist ein Weg zur Wahrheit, der die Beobachtung, die überlegte Analyse oder die Argumentation umgeht. Aber wie jede andere Fähigkeit braucht Intuition Informationen. Dabei spielen Beobachtung und Verstand eine Rolle, insofern der intuitive Denker auf gesammelte Erfahrungen zurückgreift, die im Unbewussten verborgen liegen. Auch wenn sie als »sechster Sinn«, als »Bauchgefühl« oder als »psychisches Radar« bezeichnet wurde, ist sie keineswegs ein pseudowissenschaftliches Mittel zur Erkenntnis, sondern vielmehr ist, wie Immanuel Kant feststellte, reine Intuition die eine grundlegende Erkenntnisfähigkeit, eine Art Anschauung.
    Der französische Philosoph Henri Bergson (1859–1941) erklärte, Relatives werde durch Analyse und Absolutes durch Intuition erfasst. Deswegen sei die Intuition die beste Methode für das Verständnis von Metaphysik. Er definierte sie als »eine einfache, unteilbare Erfahrung der Sympathie, durch die man in das innere Sein eines Gegenstands versetzt wird und erfasst, was daran einzigartig und unsagbar ist«. Bergsons Verständnis der Intuition liegt dicht beim zenbuddhistischen Konzept der unmittelbaren oder intuitiven Wahrnehmung: »Verstehen«, sagt der vietnamesische Mönch, Schriftsteller und Lyriker Thich Nhat Hanh ist »direkte und unmittelbare Einsicht, eher Intuition als die Kulmination des Nachdenkens«.
    Für Psychologen verkörpern Logik und Intuition die Funktionen der beiden Hälften des Gehirns oder des Denkens. Logik wird der linken Gehirnhälfte und dem rationalen Denken undIntuition der rechten und den Emotionen, Gefühlen usw. zugeordnet. Bei den meisten von uns stellen beide zusammenwirkend verschiedene geistige Potenziale bereit, wobei aber in unserer Auseinandersetzung mit der Welt zuweilen   die eine oder die andere Hirnhälfte dominiert. Wo nicht ungeschickt eingesetzt oder absichtlich fehlgeleitet, führt Logik wahrscheinlich zu richtigen Schlüssen, während sich Intuition durchaus als falsch erweisen kann. Im besten Fall arbeiten beide ergänzend und in gegenseitiger Überprüfung in einem idealen Gleichgewicht zusammen. Der Physiker und Philosoph Fritjof Capra (*   1939) sieht diese gegenseitige Ergänzung so: »Die moderne Physik, die Manifestation einer extremen Spezialisierung des rationalen Verstandes, schließt jetzt Kontakt mit der Mystik … einer extremen Spezialisierung des intuitiven Denkens. Dies zeigt sehr schön die Einheit und komplementäre Natur der rationalen und der intuitiven Bewusstseinsweisen, des Yang und des Yin.«
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    »Menschen geben sich

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