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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Labyrinths, das ihn an dem Fenster des Pausenraumes vorbeiführte. Sein Blick war starr auf den gut aussehenden Nachrichtensprecher gerichtet, der hinter einem Tresen saß. Das Textband unten am Bildschirm besagte: Schießerei in einer Kirche. Aber erst, als die Kamera eine Videoaufnahme der Foundry Church zeigte, blieb Nico unvermittelt stehen.
    »Nico?«, rief Karina. Von ihrem Standort aus konnte sie nicht in den Pausenraum blicken. Es sah aus, als würde Nico einfach ausdruckslos auf die Wand starren.
    »Nico, was ist los?«
    Sein Körper war verkrampft, und er drückte die Arme fest gegen die Seiten. Er wollte etwas zu der toten First Lady sagen, aber da die Krankenschwester zusah, stand er einfach nur da und blickte durch das Fenster auf den Bildschirm. Da war sie. Die Nachricht, auf die er gewartet hatte. Genauso, wie der Ritter es versprochen hatte.
    »Nico, sieh mich an!«, bat ihn Schwester Karina, als würde sie es bereits zum fünften Mal sagen.
    Er fuhr herum, sah Karina an. Seine Brust hob und senkte sich unter seinen tiefen Atemzügen, aber seine Scharfschützenausbildung tat ihre Wirkung. Man hält die Luft nicht an, wenn man abdrückt. Man lernt, durch die Anspannung hindurch zu atmen.
    »Rühr dich nicht von der Stelle« , befahl ihm die tote First Lady. »Sie soll uns beschaffen, was wir brauchen.«
    Nico nickte. Es war noch so viel zu tun. Beecher und auch Clementine würden sehr bald hier sein.
    »Nico, geht es dir gut?«, fragte Schwester Karina.
    Er stand wie festgefroren da.
    »Nico, bitte. Sprich mit mir.«
    Seine Brust hob und senkte sich. Vielleicht sogar ein bisschen schneller. Die tote First Lady hatte recht. Genau so würde er bekommen, was er wollte.
    »Nico, ich meine es ernst«, erklärte Karina. »Bitte, sag etwas.«

30. KAPITEL
    Ich finde Marshalls SUV auf einer schmalen Nebenstraße in Georgetown, direkt neben der Hauptverkehrsader der Wisconsin Avenue. Der Sender, den ich in seinem Wagen versteckt habe, ist immer noch dort, aber jetzt brauche ich nur ein paar Fußabdrücke im Schnee, um ihn über den unebenen, gepflasterten Bürgersteig zu verfolgen.
    Ein Stück weiter den Block hinauf liegt ein Backsteinbau mit knallblauer Markise. Die Fußabdrücke biegen scharf nach links ab, in eine Gasse unmittelbar vor dem Gebäude.
    Ich folge ihm so schnell ich kann und bleibe auf der Straße, damit ich auf dem Pflaster des Bürgersteigs nicht ausrutsche.
    Unter jedem meiner Schritte spritzt grauer Schneematsch vom Bürgersteig. Ich bleibe erst stehen, als ich kurz vor der blauen Markise bin. Dann werfe ich einen Blick nach links, um mich davon zu überzeugen, dass die Gasse leer ist.
    Ich verlasse die Straße, springe auf den Bürgersteig und trete auf einen kleinen Haufen von schwarzem Schnee, der eigentlich nicht sonderlich tief aussieht. Aber irgendwie versinkt mein Fuß darin bis zum Knöchel. Meine Socken füllen sich mit eisigem Wasser. Das erinnert mich daran, dass ich kein Spion bin. Ich bin Archivar.
    Mit Geschichte als Hauptfach.
    Und genau das ist die Sache bei Historikern. Wir kennen den Wert von dem, was zurückgelassen wurde.
    Die Gasse vor mir ist leer. Marshall ist weg.
    Aber seine Fußabdrücke nicht. Sie biegen rechts um die Ecke und verschwinden hinter dem Gebäude.
    Ich laufe weiter und renne um die Ecke. Dort erweitert sich die Gasse zu einem gepflasterten Innenhof. Das Erste, was ich sehe, ist eine Tür rechts von mir. Sie war offen und droht gerade zuzufallen.
    Sie führt in den hinteren Teil des Gebäudes. Wo Marshall gerade verschwunden ist.
    Ich renne zur Tür und erwische sie gerade noch, bevor sie zuschlägt. Ich reiße sie auf und trete ein. Ein vertrauter, aber undefinierbarer Geruch liegt in der Luft. Wie gesagt, Marshall ist gerissen. Aber ich bin …
    Mir bleibt die Luft weg.
    Er trifft mich zuerst an der Kehle.
    Er packt mich, meine Kehle …!
    Er packt meinen Adamsapfel mit den Spitzen seiner fünf Finger. Nicht nur, dass ich nicht atmen kann, sondern mein Hals …
    Er zerquetscht mir die Luftröhre!
    Meine Knie geben nach. Unwillkürlich treten mir Tränen in die Augen. Aber ich kann ihn immer noch sehen. Das Gesicht, das wie von geschmolzenem Wachs übergossen zu sein scheint. Die hellbraunen Augen.
    Marshall versucht, mich umzubringen.

31. KAPITEL
    Dr. Palmiotti starrte auf seine Brieftasche aus Aalhaut. Er hätte es besser wissen müssen. Das tat er auch. Und doch, als er vor ein paar Minuten das Wok’n’Roll verlassen und draußen in der

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