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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Garfield.«
    »Hab ich schon gehört«, erwidere ich und behalte Marshall im Auge. Er geht zu seinem Wagen zurück und starrt immer noch auf das leere Gebäude auf der anderen Straßenseite.
    »Aber jetzt kommt der Knüller«, sagt Totte und senkt die Stimme zu einem Flüstern. »Wir haben das Foto untersucht, das du über dein Handy gemailt hast«, fährt er fort. Er meint das Foto von der Gipsmaske von Abraham Lincoln, die ich in Marshalls Wohnung gefunden habe. »Ich weiß, wem Marshall sie gestohlen hat.«

36. KAPITEL
    Vor dem Häuserblock schräg gegenüber auf der H-Street stand Secret-Service-Agent A. J. Ennis unter der Markise vor dem Kartengeschäft und beobachtete mit gesenktem Kopf, wie Stewart Palmiotti auf die Knöpfe seines Telefons drückte.
    Es war nicht schwer gewesen, einmal um den Block zu gehen, nachdem sie im Wok’n’Roll gegessen hatten. Vielleicht war A. J. auch einfach nur paranoid. Aber wie er vor ein paar Jahren herausgefunden hatte, als er so paranoid gewesen war, die SMS seiner Verlobten zu überprüfen, zahlte sich Paranoia manchmal aus.
    A. J. sah, dass Palmiotti auf der anderen Straßenseite offensichtlich aufgeregt eine Telefonnummer wählte. Der Agent hatte keine Ahnung, wen Palmiotti anrief. Aber wenn man es mit einem Kerl zu tun hat, der auf keinen Fall mit irgendwelchen Relikten seines alten Lebens Kontakt aufnehmen soll, dann kann nichts Gutes dabei herauskommen, wenn er auf einem Handy herumdrückt.
    A. J. nahm sein eigenes Telefon aus der Tasche und tippte eine zehnstellige Nummer ein. Am anderen Ende klingelte es nicht, sondern es klickte.
    Klick Klick Klick. Klick Klick Klick.
    »Sie haben sich mit ihm getroffen?«, fragte der Präsident der Vereinigten Staaten.
    »Das habe ich, Sir.«
    »Geht es ihm gut?«
    »Genau genommen«, erwiderte A. J., »fange ich gerade an, mir deswegen Sorgen zu machen.«

37. KAPITEL
    »Du bist also mit mir einer Meinung, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt?«, will Totte wissen, als wir uns in seinem hellblauen Mustang durch den Verkehr kämpfen.
    »So würde ich es nicht ausdrücken«, antworte ich auf dem Beifahrersitz. Ich stelle mir die Narben auf Marshalls Gesicht vor und wie man seine Zunge durch plastische Chirurgie erneuert hatte. »Irgendetwas ist jedenfalls mit ihm passiert. Er ist anders.«
    »Nein, er ist nicht einfach nur anders, Beecher. Es ist sein Job, das, was er tut. Ihm fehlt im Gehirn der Bereich, der ihm rät, sich von Gefahr fernzuhalten. Meiner Erfahrung nach fangen die Probleme an, wenn einem das fehlt.« Totte rudert am Lenkrad und schneidet einen grünen Range Rover, der nichts Schlimmeres getan hat, als sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Seit ich ihn von den Archiven abgeholt habe, hat er schlechte Laune.
    »Totte, habe ich irgendetwas falsch gemacht?«
    »Beantworte mir erst folgende Frage: Weißt du, was das Schlimmste an dem war, was mit Clementine passiert ist?«
    »Ich habe dir gesagt, dass es hier nicht um Clementine geht.«
    »Ich will dich nicht zurechtweisen, Beecher. Ich bitte dich nur, dir anzusehen, wer du bist. Denn für mich war das Schlimmste, was Clementine gemacht hat, dass sie denen deine Schwäche gezeigt hat. Als sie wieder in dein Leben getreten ist, hat sie dem Präsidenten und allen anderen gezeigt, dass du alle Logik und Vernunft ignorierst, wenn es um einen alten Freund geht oder um jemanden, mit dem du emotional verbunden bist. Und das, obwohl dir die Fakten etwas ganz anderes erzählen.«
    »Das stimmt nicht«, widerspreche ich und werfe einen kurzen Blick in den Rückspiegel. Doch wir werden nicht verfolgt.
    »Beecher, wir suchen nach jemandem, der Geistliche umbringt, während er eine Abraham-Lincoln-Maske trägt. Und aus irgendeinem Grund Spielkarten aus dem neunzehnten Jahrhundert mit sich herumträgt. Heute früh hast du in der Wohnung deines Freundes Marshall eine Lincolnmaske gefunden, die zweifellos perfekt die Narben auf seinem Gesicht verdeckt. Außerdem hast du genau ein solches Kartenspiel gefunden, in dem das Pikass fehlt. Musst du wirklich noch darauf warten, dass sich Rauch aus dem Lauf seiner Kanone kräuselt, bist du begreifst, was er macht?«
    »Ich weiß, worauf du hinauswillst, Totte, aber hast nicht du mir beigebracht, dass man manchmal seinem Instinkt folgen soll, selbst wenn die ganze Welt einem etwas anderes erzählt?«
    »Puhh.« Er dehnt dieses eine Wort fast wie einen ganzen Satz. Es ist schon dunkel, aber ich sehe in der Ferne vor mir trotzdem das

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