Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)
Das hier ist eines der berühmtesten und angesehensten Veteranenkrankenhäuser.
»Es ist immer noch nicht geschlossen worden?«, frage ich, als Totte sein Fenster herunterkurbelt.
»Das Krankenhaus ist geschlossen. Die meisten Patienten haben sie ins Bethesda verlegt. Aber das war nicht alles, was es hier gab.« Er lächelt den Wachmann an. »Wir wollen zu Dale Castronovo. Wir sollten auf Ihrer Liste stehen.«
Es gefällt mir hier nicht.
Wir fahren über leere Straßen, die sich über ein Gelände schlängeln, das eher wie ein College Campus als wie eine Militärbasis wirkt. Jede Menge Backsteingebäude mit Pfeilern davor, viele grüne Freiflächen. Aber niemand ist zu sehen. Wirklich niemand. »Meinst du wirklich, dass wir hier in Sicherheit sind?«
Totte antwortet nicht, und ich kapiere. Spielt keine Rolle, ob es hier sicher ist. Wir brauchen etwas, das sie haben.
Vor uns erhebt sich ein fünfstöckiges graues Betongebäude aus den Siebzigern mit einer hufeisenförmigen Zufahrt. Als wir hinauffahren, flammt ein Licht draußen am Gebäude auf und beleuchtet eine große und wirklich sehr dünne Frau. Dale.
Sie schließt die Vordertür auf. Sie trägt einen karierten Pullover, als wäre sie noch auf der Highschool, Stonewashed Jeans, Ende der Achtziger, und in ihrer Hosentasche stecken drei Kugelschreiber. Ich erkenne eine Archivarin, wenn ich sie vor der Nase habe. Wer wäre wohl auch besser geeignet, das medizinische Museum der Army zu leiten?
»Sie haben hier draußen wirklich eine echte Geisterstadt, Dale«, sagt Totte, als wir aussteigen.
»Klar, ja, Sie haben ja so recht«, erwidert Dale und lacht wie ein Maschinengewehr. Kleine Atemwolken bilden sich vor ihr in der Luft. »Sind Sie bereit, den Leichnam von Abraham Lincoln zu sehen?«
38. KAPITEL
Während Secret-Service-Agent A. J. Ennis draußen in der Kälte zügig die 23rd Street entlangging, erinnerte er sich daran, was der Präsident ihm gesagt hatte, als Clementine sich gemeldet und Nicos Akten verlangt hatte. Geben Sie ihr einen Termin beim Arzt , was, wie A. J. wusste, bedeutete: Palmiotti soll das regeln.
Als Clementine ein Treffen in Michigan vorgeschlagen hatte, sagte der Präsident: Vereinbaren Sie einen weiteren Arzttermin.
Und als heute Morgen alles zuerst schieflief, mit Marshall, Beecher, mit der ganzen Sache in der St. John’s Church, wiederholte der Präsident seinen Refrain. » Vereinbaren Sie einen Arzttermin.«
A. J. glaubte zwar nicht, dass Präsident Wallace in irgendeiner Weise in Gefahr war. Aber er verhielt sich nicht clever. Sicher, für Wallace war Palmiotti wie ein Bruder. Aber A. J. hatte nach dem Tod seiner Mutter erfahren müssen, als der Streit mit seinen Geschwistern begann, dass niemand einen tiefer enttäuschen kann als die Familie.
Und noch wichtiger war, dass der Doktor nicht mehr derselbe Mann war wie früher. Was A. J. auch nach dem Essen mit Palmiotti im Wok’n’Roll Präsident Wallace berichtete.
Vielleicht war es die Schussverletzung, vielleicht hatte er zu viele persönliche Opfer bringen müssen, vielleicht konnte Palmiottis Ego einfach die Tatsache nicht ertragen, dass der Präsident ohne ihn weitermachte. So etwas hatte A. J. bei sehr vielen Angestellten erlebt, nachdem sie das Weiße Haus verlassen hatten.
Was auch immer der Grund sein mochte, beruhigende Worte von Palmiotti wirkten nicht mehr beruhigend. Als daher der Anruf kam, dass ein weiterer Pastor erschossen worden war, diesmal in der Foundry Church, hatte A. J. das natürlich sofort dem Präsidenten überbracht. Wenn es sich bei dieser Geschichte um das handelte, waser vermutet und der Zug schon so schnelle Fahrt aufgenommen hatte, musste man sich darum kümmern. Und zwar sofort.
»Sir, sagen Sie mir einfach, was zu tun ist«, hatte A. J. den Präsidenten in dem kleinen Nebenraum des Oval Office gebeten. Dort hatte Präsident Wallace einen Kühlschrank untergebracht, in dem er seine Riegel Snicker-Eis aufbewahrte. »Soll ich einen neuen Arzttermin vereinbaren?«
Der Präsident packte ein Snickers aus und sagte kein Wort. Nicht ein einziges Wort.
Aber A. J. verstand ihn laut und deutlich.
Zwanzig Minuten später marschierte A. J. auf das monströse braune Klinkergebäude zu, das den größten Teil des Blocks ausmachte. Er gab sich keine Mühe, langsamer zu gehen, auch nicht, als die automatischen Türen aufglitten und eine Welle von warmer Heizungsluft ihm ins Gesicht schlug.
Seine Ausbildung übernahm das Kommando. Er überflog erst
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