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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gewesen bist, Grinsi«, erklang Lady Sybils Stimme. »Ich meine, als du beschlossen hast, Dee zu trösten.«
    »Sie hätte mich von den Werwölfen umbringen lassen«, sagte Mumm. Er hielt es für angebracht, diesen Punkt hervorzuheben.
    »Ja, natürlich«, räumte Sybil ein. »Aber… ich fand es trotzdem nett.«
    Grinsi blickte auf ihre Stiefel und mied Sybils Blick. Dann hüstelte sie nervös, zog einen kleinen Zettel aus dem Ärmel und gab ihn Mumm.
    Er entfaltete ihn.
    »Sie hat dir diese Namen genannt?«, fragte er. »Auf dieser Liste stehen einige sehr hochrangige Zwerge von Ankh-Morpork…«
    »Ja, Herr.« Grinsi hüstelte erneut. »Ich wusste, dass Dee mit jemandem reden wollte, und, äh, ich schlug ihr das eine oder andere Thema vor. Entschuldige bitte, Lady Sybil. Es ist sehr schwer, damit aufzuhören, ein Polizist zu sein.«
    »Das ist mir schon seit einer ganzen Weile klar«, erwiderte Sybil.
    »Wenn wir morgen beim ersten Licht des Tages aufbrechen«, sagte Mumm, um das Schweigen zu brechen, »können wir den Pass vor Sonnenaufgang hinter uns bringen.«
    Er verbrachte eine komfortable Nacht, irgendwo in den Tiefen der Matratze. Mumm erwachte mehrmals und glaubte, Stimmen zu hören. Dann sank er in die weiche Umarmung des Federbetts zurück und träumte von warmem Schnee.
    Detritus weckte ihn. »Es draußen hell wird, Herr.«
    »Mm?«
    »Und da ein Igor ist mit einem… einem jungen Mann. Sie unten warten«, sagte Detritus. »Er hat ein großes Glas mit Nasen und ein Kaninchen mit vielen Ohren.«
    Mumm versuchte, wieder einzuschlafen. Dann richtete er sich plötzlich kerzengerade auf.
    »Was?«
    »Es hat viele Ohren, Herr.«
    »Meinst du ein Kaninchen mit großen Schlappohren?«
    »Du dir besser ansehen solltest dieses Kaninchen«, schniefte der Troll.
    Mumm ließ Lady Sybil in beneidenswertem Schlaf zurück, streifte den Bademantel über und ging barfuss in den eiskalten Saal hinunter.
    In der Mitte des Raums wartete ein nervöser Igor. Mumm gelang es immer besser, die Igors voneinander zu unterscheiden 21 , und daher wusste er: Diesem begegnete er jetzt zum ersten Mal. Begleitet wurde er von einem wesentlich jüngeren… äh… Mann, vermutlich knapp über zwanzig, zumindest stellenweise. Doch Narben und Nähte deuteten bereits auf das für einen guten Igor typische erbarmungslose Verlangen nach Selbstverbesserung hin.
    »Euer Ekfellenf?«
    »Du bist… Igor, nicht wahr?«
    »Gut geraten, Herr. Wir haben unf noch nicht kennen gelernt. Ich arbeite für Doktor Thaumik auf der anderen Feite def Bergef, und dief ift mein Fohn Igor.« Seine flache Hand klatschte gegen den Hinterkopf des Jungen. »Begrüfe Feine Gnaden, Igor.«
    »Ich glaube nicht an die Adelswürde«, sagte der junge Igor mürrisch. »Und ich bin auch nicht bereit, jemanden mit irgendwelchen blöden Titeln anzusprechen.«
    »Ef tut mir fehr Leid, Euer Gnaden«, meinte der Vater. »Aber fo ift daf eben mit der jungen Generation. Ich hoffe, du findeft eine Arbeit für ihn in der grofen Stadt, denn in Überwald will ihn niemand einftellen. Aber er ift ein guter Chirurg, trotf der komischen Ideen. Hat die Hände feinef Grofvaterf, weift du.«
    »Ich sehe die Narben«, sagte Mumm.
    »Hatte verdammtef Glück, der Bursche. Eigentlich follte ich die Hände bekommen, aber er war alt genug, um an der Lotterie teilfunehmen.«
    »Möchtest du ein Wächter werden, Igor?«, fragte Mumm.
    »Ja. Ich glaube, in Ankh-Morpork liegt die Zukunft, För.«
    Sein Vater beugte sich zu Mumm vor. »Wir reden nicht über feinen kleinen Fprachfehler, Herr«, flüsterte er. »Hier ift daf natürlich ein Nachteil für ihn, im Igor-Geschäft, meine ich, aber in Ankh-Morpork find die Leute beftimmt netter zu ihm.«
    »Ja, bestimmt«, sagte Mumm, holte ein Taschentuch hervor und betupfte sich geistesabwesend das Ohr. »Und…äh… das Kaninchen?«
    »Es heißt Schreck, För.«
    »Guter Name. Guter Name. Hat es deshalb all die menschlichen Ohren auf dem Rücken?«
    »Ein frühes Experiment, För.«
    »Und, äh, die Nasen?«
    Das große Einmachglas enthielt etwa ein Dutzend. Es waren einfach nur… Nasen. Soweit Mumm das feststellen konnte, schienen sie niemandem abgeschnitten worden zu sein. Sie hatten kleine Beine und sprangen innen am Glas hoffnungsvoll auf und ab, wie kleine Hunde in einem Tierladen. Er glaubte, leise schnaufende Geräusche zu hören.
    »Das ist die Zukunft, För«, sagte der junge Igor. »Ich lasse sie in speziellen Bottichen wachsen. Augen und Finger

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