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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Herr Mumm.«
    Die Werwölfe kamen näher, als sie Richtung Treppe zurückwi-
    chen.
    »Kehr ihnen nicht den Rücken zu«, sagte Angua ruhig. »Und lauf
    nicht.«
    »Das brauchst du mir nicht extra zu sagen«, antwortete Mumm.
    Er beobachtete Wolfgang, der über den Boden schlich, den Blick
    starr auf die Besucher gerichtet.
    Sie müssen sich zusammendrängen, um uns durch die Tür zu
    folgen, dachte er und sah zu Detritus. Die riesige Armbrust
    schwang hin und her, als der Troll versuchte, al e Wölfe im
    Schussfeld zu behalten.
    »Schieß«, sagte Angua.
    »Aber es ist deine Familie!«, entfuhr es Sybil.
    »Sie heilen schnell, glaub mir!«
    »Detritus, schieß nur, wenn dir nichts anderes übrig bleibt«, sagte
    Mumm, als sie zur Zugbrücke schritten.
    »Er muss jetzt von seiner Waffe Gebrauch machen«, beharrte Angua. »Früher oder später springt Wolfgang, und die anderen…«
    »Es gibt da etwas, das du wissen solltest, Herr«, sagte Grinsi. »Du
    solltest wirklich darüber Bescheid wissen, Herr. Es ist wichtig .«
    Mumm blickte über die Zugbrücke. Viele Gestalten zeichneten
    sich dort im Dunkeln ab. Fackelschein glänzte auf Rüstungen und
    Waffen, die den Weg versperrten.
    »Na, wenigstens kann es jetzt nicht mehr schlimmer werden«,
    kommentierte er.
    »Oh, es wäre noch schlimmer, wenn es hier Schlangen gäbe«,
    sagte Lady Sybil.
    Karotte drehte den Kopf, als er Mumms kurzes, schnaubendes
    Lachen hörte.
    »Herr?«
    »Oh, schon gut, Hauptmann. Behalt die Mistkerle im Auge. Um
    die Soldaten kümmern wir uns später.«
    »Du nur ein Wort zu sagen brauchst, Herr«, grollte Detritus.
    »Jetzt ssitzt ihrr in der Falle«, knurrte die Baronin. »Wächterr!
    Errfül t eurre Pflicht!«
    Jemand kam mit einer Fackel über die Zugbrücke. Hauptmann
    Tantony erreichte Mumm und richtete einen finsteren Blick auf
    ihn.
    »Tritt zur Seite, Herr«, sagte er. »Tritt zur Seite, oder ich verhafte dich, bei den Göttern – ob du nun Botschafter bist oder nicht.«
    Sie musterten sich gegenseitig. Dann sah Mumm zur Seite.
    »Lass ihn passieren«, sagte er. »Der Hauptmann hat beschlossen,
    seine Pflicht zu erfüllen.«
    Tantony nickte, setzte den Weg über die Brücke fort, blieb dicht
    vor der Baronin stehen und salutierte.
    »Bring diese Leute fort!«, stieß sie hervor.
    »Lady Serafine von Überwald?«, fragte Tantony hölzern.
    »Du weißt, wer ich bin, Mann!«
    »Ich möchte mit dir über gewisse Anklagen sprechen, die in mei-
    ner Gegenwart erhoben wurden.«
    Mumm schloss die Augen. Du armer Idiot, dachte er. Himmel,
    ich wollte nicht, dass du wirklich…
    »Du möchtest was ?«, fragte die Baronin.
    »Es wurde behauptet, dass ein oder mehrere Mitglieder deiner
    Familie in eine Verschwörung verwickelt sind, die…«
    »Wie kannsst du ess wagen!«, heulte Serafine.
    Wolfgang sprang, und die Zukunft wurde zu einer Serie aus fla-
    ckernden Bildern.
    Mitten in der Luft verwandelte er sich in einen Wolf.
    Mumm streckte die Hand nach Detritus’ Armbrust aus und
    stemmte sie nach oben, als der Trol abdrückte.
    Karotte lief los, bevor Wolfgang auf Hauptmann Tantonys Brust
    landete.
    Das Geräusch von der riesigen Armbrust hal te durchs Schloss
    und überlagerte das Surren der tausend winzigen, über den Him-
    mel jagenden Fragmente.
    Karotte sprang, stieß mit der Schulter gegen Wolfgang und riss
    ihn von Tantony herunter.
    Und dann explodierte die Szene regelrecht, wie bei einem Kli-
    cker, den jemand zu schnell drehte.
    Karotte stand auf und…
    Vermutlich liegt es daran, dass wir im Ausland sind, dachte
    Mumm. Er versuchte, die Dinge richtig zu machen.
    Er ging vor dem Werwolf in Kampfstel ung und hob beide Fäus-
    te, wie in Abbildung 1 von Die ehrenwerte Kunst des Faustkampfs. Eine solche Pose wirkte recht beeindruckend – bis einem der Gegner
    die Nase mit einem Bierkrug brach.
    Karotte schlug mit der Wucht eines Vorschlaghammers und ver-
    setzte Wolfgang zwei Hiebe, als dieser aufstand.
    Der Werwolf schien in erster Linie erstaunt zu sein und kaum
    Schmerzen zu empfinden. Er wechselte die Gestalt, griff mit bei-
    den Händen nach einer Faust und drückte zu. Entsetzt beobachte-
    te Mumm, wie er Karotte ohne erkennbare Mühe zwang zurückzu-
    treten.
    »Bleib hübsch brav, Angua«, sagte Wolf und lächelte zufrieden.
    »Andernfal s breche ich ihm den Arm. Oder viel eicht breche ich
    ihn trotzdem! Ja!«
    Mumm hörte sogar das Knacken. Karotte erblasste. Jemand, der
    einen gebrochenen Arm hält, hat jede Kontrol e, die

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