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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zurück.
    »Was habe ich dir über den Marquis von Fantailler erzählt?«,
    fragte Mumm.
    »Entschuldigung, Herr.«
    Etwas Helles stieg aus dem fernen Wald auf. Es verschwand,
    und dann dehnte sich grüner Glanz aus. Wenige Sekunden später
    ertönte das dumpfe Pochen des Signalmörsers.
    »Die Nachrichtenübermittler haben den Turm erreicht«, sagte
    Mumm.
    »Kann dieses verdammte Ding nicht schneller fahren?«, fragte
    Angua.
    »Ich meine, jetzt können wir uns mit Ankh-Morpork in Verbin-
    dung setzen«, sagte Mumm. Erstaunlicherweise verbesserte das
    seine Stimmung beträchtlich. Es war wie eine Art menschliches
    Heulen. Er zappelte nicht mehr im Nichts, sondern am Ende einer
    sehr langen Leine, und das war ein großer Unterschied.

    Der Versammlungsraum lag über einem Laden in Bums, und da er
    al en gehörte, erweckte er den Eindruck, niemandem zu gehören.
    Staub lag in den Ecken, und die zu einem Kreis angeordneten
    Stühle waren nicht wegen ihrer Bequemlichkeit ausgewählt wor-
    den, sondern vor al em deshalb, weil sie sich gut stapeln ließen.
    Lady Margolotta bedachte die versammelten Vampire mit einem
    freundlichen Lächeln. Sie mochte diese Treffen.
    Die anderen bildeten eine bunt zusammengewürfelte Gruppe,
    und Lady Margolotta fragte sich, was ihre Motive sein mochten.
    Vielleicht teilten sie alle eine Überzeugung: Zwar wurde man mit
    einer bestimmten Identität geboren, aber man blieb nicht in ihr
    gefangen und konnte zu jemand anderem werden…
    Der Trick bestand darin, klein anzufangen. Saugen, aber nicht
    aufspießen. Kleine Schritte. Und dann stellte man fest, dass man
    vor al em Macht wol te, und es gab sanftere Methoden, sie zu er-
    ringen. Und dann begriff man, dass Macht im Grunde genommen
    banal war. Jeder Halunke auf der Straße konnte mächtig sein. In
    Wirklichkeit ging es um Kontrolle. Lord Vetinari wusste das. Wenn schwere Gewichte an der Waage hingen, musste man die Stelle
    erkennen, wo der Daumen zudrücken sol te.
    Und die Kontrolle begann mit der eigenen Person.
    Lady Margolotta stand auf. Sie musterte ein wenig besorgte, aber
    freundliche Gesichter.
    »Mein Name lautet in der kurzen Form Lady Margolotta Amaya
    Katerina Assumpta Crassina von Überwald, und ich bin ein Vam-
    pir…«
    »Hal o, Lady Margolotta Amaya Katerina Assumpta Crassina von
    Überwald!«, intonierten die anderen.
    »Inzwischen sind es fast vier Jahre«, sagte Lady Margolotta, »und
    noch immer nehme ich mir jeweils die nächste Nacht vor. Ein
    Hals wäre auf jeden Fall ein Hals zu viel. Aber… es gibt einen
    Ausgleich…«

    Am Tor von Bums standen keine Wachen, aber Zwerge warteten
    vor der Botschaft, als der Schlitten hielt. Die angespannten Wölfe
    wurden nervös und jaulten Angua zu.
    »Ich muss sie laufen lassen«, sagte sie und stieg aus. »Sie sind nur bis hierher gekommen, weil sie Angst vor mir haben…«
    Das überraschte Mumm nicht. Im Moment hätte Angua überall
    Furcht hervorgerufen.
    Trotzdem eilten einige Zwerge zum Schlitten.
    Bestimmt brauchten sie einige Sekunden, um sich einen Über-
    blick zu verschaffen, vermutete Mumm. Sie sahen Stadtwächter,
    einen Igor und einen Werwolf. Das musste sie verwirren und Arg-
    wohn in ihnen wecken. Dadurch hatte Mumm einen Ansatzpunkt.
    Er gab es nur ungern zu, aber ein arroganter Mistkerl hatte immer
    einen Vorteil.
    Er richtete einen scharfen Blick auf den Anführer der Zwerge.
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    »Du bist ver…«
    »Weißt du, dass die Steinsemmel gestohlen wurde?«
    »Du… was?«
    Mumm griff nach unten und hob einen Sack vom Schlitten.
    »Bringt die Fackeln näher!«, rief er, und sie gehorchten ihm, weil
    er die Anweisung in einem Tonfall erteilte, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie der Anweisung nachkommen würden. Ich habe etwa
    zwanzig Sekunden, dachte Mumm. Dann lässt der Zauber nach.
    »Seht euch das an«, sagte er und zog einen Gegenstand aus dem
    Sack.
    Einige Zwerge sanken auf die Knie. Ein Murmeln breitete sich
    aus. Noch ein Heulen, noch ein Gerücht… In seinem Zustand sah
    er vor dem blutunterlaufenen inneren Auge, wie sich die Signalar-
    me der Türme bewegten und Gennua exakt die Nachricht übermittelten, die von Ankh-Morpork geschickt worden war.
    »Ich möchte das hier dem König bringen«, sagte er und beendete
    damit die andachtsvolle Stille.
    » Wir bringen sie dem König«, sagte der Anführer der Zwerge und trat vor.
    Mumm wich zur Seite.
    »Guten Abend, Jungs«, sagte Detritus und richtete sich auf

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