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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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huschten schlanke Leiber durch den
    Wald. Die Jagd hatte begonnen.

    An einem anderen Ort in Ankh-Morpork stand das Gebäude der
    Narrengilde in Flammen.
    Das war ein Problem, denn die Feuerwehr der Gilde bestand
    größtenteils aus Clowns.
    Und das war ein Problem, denn wenn man einem Clown einen
    Eimer Wasser und eine Leiter zeigt, kennt er nur eine Reaktion.
    Jahrelange Ausbildung steuert die Reflexe. Es ist ein Gebot der
    roten Nase, dem er sich nicht widersetzen kann.
    Sam Mumm, Kommandeur der Stadtwache von Ankh-Morpork,
    lehnte an einer Mauer und beobachtete das Schauspiel.
    »Wir sollten dem Patrizier erneut eine städtische Feuerwehr vor-
    schlagen«, sagte er. Auf der anderen Seite der Straße griff ein
    Clown nach einer Leiter, drehte sich um und stieß so den Clown
    hinter sich in einen Eimer Wasser. Dann drehte er sich erneut, um festzustel en, was der Aufruhr hinter ihm bedeutete, wodurch er
    das aufstehende Opfer erneut in den Eimer stieß. Der Vorgang
    wurde von einem überraschenden Geräusch begleitet – es klang
    nach einer verborgenen Tröte. Die Zuschauer sahen stumm zu.
    Clowns befassten sich nicht mit lustigen Dingen.
    »Die Gilden sind dagegen«, erwiderte Hauptmann Karotte Ei-
    sengießersohn, Mumms Stel vertreter, während jemand dem
    Clown mit der Leiter einen Eimer Wasser in die Hose goss. »Sie
    meinen, wir würden damit ihre Rechte verletzen.«
    Das Feuer breitete sich in einem Zimmer des ersten Stocks aus.
    »Wenn wir es brennen lassen, steht der Stadt ein interessantes
    Spektakel bevor«, sagte Karotte ruhig.
    Mumm musterte ihn kurz. Es war eine für Karotte typische Be-
    merkung. Sie klang völlig unschuldig, aber man konnte die Sache auch anders verstehen.
    »Ja, zweifel os«, erwiderte der Kommandeur. »Aber wir lassen es
    besser nicht so weit kommen.« Er trat vor und wölbte die Hände
    trichterförmig vor dem Mund. »Also gut, hier spricht die Wache!«,
    rief er. »Eine Eimerkette formen!«
    »Oh, muss das sein«, fragte jemand in der Zuschauermenge.
    »Ja, es muss sein«, bestätigte Karotte. »Na los, alle helfen mit.
    Wenn wir zwei Ketten bilden, haben wir das Feuer im Nu ge-
    löscht! Und wer weiß – vielleicht macht’s sogar Spaß!«
    Mumm stellte fest, dass die Leute der Aufforderung nachkamen.
    Karotte behandelte al e so, als seien es freundliche, hilfsbereite
    Personen, und irgendetwas hielt sie davon ab, ihm zu beweisen,
    dass er sich irrte.
    Sobald die Clowns entwaffnet waren und von zuvorkommenden
    Leuten fortgeführt wurden, dauerte es zur großen Enttäuschung
    der Menge tatsächlich nicht lange, bis das Feuer keinen Schaden
    mehr anrichten konnte.
    Karotte kehrte zurück und wischte sich die Stirn ab, als Mumm
    eine Zigarre anzündete.
    »Dem Feuerschlucker muss übel gewesen sein«, sagte er.
    »Vielleicht vergibt man uns nie«, erwiderte Mumm, als sie die
    Streife fortsetzten. »O nein… Was ist denn jetzt?«
    Karotte blickte zum nächsten Nachrichtenturm.
    »Krawall in der Ankertaugasse«, sagte er. »Die Mitteilung gilt ›al-
    len Wächtern‹, Herr.«
    Sie liefen los, denn die Nachricht betraf »alle Wächter«. Vielleicht waren die eigenen Leute in Schwierigkeiten.
    Als sie sich der Ankertaugasse näherten, begegneten sie immer
    mehr Zwergen, und Mumm wusste die Zeichen zu deuten. Die
    Zwerge wirkten besorgt und gingen al e in die gleiche Richtung.
    »Es ist vorüber«, sagte Mumm, als sie um eine Ecke traten. »Man
    sieht es an der plötzlichen Zunahme verdächtig unschuldiger Zu-
    schauer.«
    Woraus auch immer der Notfal bestanden hatte – es musste ein
    ziemlich großer gewesen sein. Trümmer lagen auf der Straße, und
    auch recht viele Zwerge. Mumm wurde langsamer.
    »Das dritte Mal in dieser Woche«, sagte er. »Was ist bloß los?«
    »Schwer zu sagen, Herr«, entgegnete Karotte. Mumm warf ihm
    einen Blick zu. Karotte war unter Zwergen aufgewachsen. Und er
    log nie, wenn er es vermeiden konnte.
    »Das bedeutet etwas anderes als Ich weiß es nicht, oder?«
    Der Hauptmann wirkte verlegen.
    »Ich glaube, es… äh… handelt sich um eine politische Angele-
    genheit«, sagte er.
    Mumm bemerkte eine Wurfaxt, die in einer Mauer steckte.
    »Ja, das ist nicht zu übersehen«, meinte er.
    Etwas kam über die Straße – wahrscheinlich der Grund für das
    Ende des Krawal s. Obergefreiter Flussspat war der größte Trol ,
    den Mumm je gesehen hatte. Er ragte empor. In einer Menge fiel er deshalb nicht auf, weil er die Menge war. Die Leute sahen ihn nicht,

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