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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Opfer bekommt einen solchen
    Schreck, dass es tot umfäl t.«
    »Der kleine Hund hat nicht einmal versucht zuzubeißen!«
    »Warum auch?«, erwiderte Karotte.
    Er stieg ab, betrat den Kreis, hob den Wolf hoch und legte ihn
    über den Sattel.
    »Er hat geknurrt!«, meinte jemand. »Ich hab’s gehört…«
    »Wahrscheinlich nur Luft, die aus den Lungen des Kadavers ge-
    presst wurde«, sagte Karotte. Das Lächeln war noch immer nicht
    von seinen Lippen verschwunden, und in diesem Moment wies es
    darauf hin, dass Karotte den letzten Atemhauch Hunderter von Geschöpfen gehört hatte.
    »Ja, das stimmt«, erklang eine Stimme in der Menge. »Das ist all-
    gemein bekannt. Und wie ist es nun mit dem Steak für den tapfe-
    ren kleinen Hund?«
    Die Leute sahen sich um und versuchten festzustellen, von wem
    diese Worte stammten. Niemand von ihnen senkte den Blick, denn
    Hunde sprechen nicht.
    »Auf die Steaks können wir verzichten«, sagte Karotte und stieg
    wieder auf.
    »Nein, können w… kannst du nicht«, erwiderte die Stimme.
    »Abgemacht ist abgemacht. Wer hat hier sein Leben riskiert?«
    »Komm, Gaspode«, sagte Karotte.
    Erst als sie den Rand des Marktplatzes erreichten, sagte einer der
    Dorfbewohner: »Meine Güte, was ist eigentlich passiert?« Das
    brach den Bann. Was Pferd und Hund zum Anlass nahmen, ihren
    Gang zu beschleunigen.

    Mumm hasste und verabscheute die Privilegien des Ranges, aber
    eins musste er ihnen lassen: Wenigstens konnte man sie hassen
    und verabscheuen, während man es bequem hatte.
    Für gewöhnlich erreichte Willikins den nächsten Gasthof eine
    Stunde vor Mumm. Mit einer Arroganz, die Mumm nicht zu zei-
    gen wagte, belegte er mehrere Zimmer mit Beschlag und ließ die
    Küche von Mumms Koch übernehmen.
    Mumm beschwerte sich bei Inigo darüber.
    »Weißt du, Euer Gnaden, du bist nicht als Individuum hier, son-
    dern als Repräsentant von Ankh-Morpork. Wenn die Leute dich
    ansehen, so sehen sie Ankh-Morpork, mhm, mhm.«
    »Tatsächlich? Sol te ich dann damit aufhören, mich zu waschen?«
    »Das ist sehr drol ig, Herr. Aber weißt du, Herr, du und die Stadt
    – ihr seid hier miteinander identisch. Wer dich beleidigt, beleidigt auch Ankh-Morpork. Wenn du mit jemandem Freundschaft
    schließt, so ist er auch ein Freund der Stadt.«
    »Im Ernst? Und was passiert, wenn ich auf die Toilette gehe?«
    »Das hängt ganz von dir ab, Herr. Mmhm, mmph.«
    Beim Frühstück am nächsten Morgen schnitt Mumm die obere
    Hälfte eines gekochten Eis ab und dachte: Ankh-Morpork schnei-
    det gerade die obere Hälfte eines gekochten Eis ab. Wenn ich eine
    Schlachteplatte esse, sind wir vermutlich im Krieg.
    Korporal Kleinpo kam vorsichtig herein und salutierte.
    »Es ist eine Antwort auf deine Anfrage eingetroffen, Herr«, sagte
    sie und reichte ihm einen Zettel. »Von Feldwebel Starkimarm. Ich
    habe die Mitteilung für dich entschlüsselt. Äh… man hat die aus
    dem Museum gestohlene Steinsemmel gefunden, Herr.«
    »Na, das ist interessant«, erwiderte Mumm. »Deswegen habe ich
    mir schon Sorgen gemacht.«
    »Äh, Obergefreiter Schuh macht sich deshalb Sorgen«, fuhr Grinsi fort. »Es ist nicht gerade leicht, seinen Ausführungen zu folgen,
    aber er scheint zu glauben, dass jemand eine Kopie davon angefer-
    tigt hat.«
    »Was, eine Kopie von einer Kopie? Welchen Zweck sol te das
    haben?«
    »Ich weiß es nicht, Herr. Was deine Vermutung betrifft… Du
    hattest Recht damit.«
    Mumm sah auf den Zettel. »Ha. Danke, Grinsi. Wir kommen
    gleich nach unten.«
    »Du summst, Sam«, sagte Sybil nach einer Weile. »Was bedeutet,
    dass bald etwas Schreckliches geschehen wird.«
    »Wundervol , diese neue Technik.« Mumm schmierte Butter auf
    eine Scheibe Brot. »Sie bietet durchaus Vorteile.«
    »Und wenn du auf diese besondere Weise lächelst… Es bedeu-
    tet, dass jemand Dumme Dussel spielt und nicht weiß, dass du
    gerade eine Sechs gewürfelt hast.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Schatz. Wahrscheinlich tut mir
    einfach nur die Landluft gut.«
    Lady Sybil stellte ihre Teetasse auf den Tisch. »Sam?«
    »Ja, Schatz?«
    »Dies ist wahrscheinlich kein besonders geeigneter Zeitpunkt,
    aber du weißt doch, dass ich die alte Frau Zufrieden besucht habe.
    Nun, sie meinte…«
    Es klopfte erneut an der Tür. Lady Sybil seufzte.
    Diesmal kam Inigo herein.
    »Wenn du erlaubst, Euer Gnaden… Wir sol ten aufbrechen. Ich
    würde Löschdurst gern gegen Mittag erreichen und den Pass bei
    Wilinus vor Einbruch der Nacht hinter

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