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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Herz zerquetschen. Als er antwortete, war es nicht, weil er Angst hatte, sondern weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, sie zu verlieren.
    Er sagte ihr die Wahrheit.
    “Es würde nichts nutzen, wenn du gehst. Er würde dir überallhin folgen.”
    Furcht blitzte in ihren Augen auf, verschwand aber sofort wieder. “Na schön. Aber Deanna und Heidi sollten vielleicht nach Hause fahren.”
    Vielleicht sollten sie das wirklich, dachte er. Nur wäre dort kein Sean Canady zur Stelle, um für ihre Sicherheit zu sorgen, kein Bobby Munro, keine Stacey, kein Big Jim.
    Und Jonas gehörte jetzt auch dazu.
    “Ich fürchte, wir müssen diese Angelegenheit hier an Ort und Stelle hinter uns bringen. Sonst wärt ihr alle für den Rest eures Lebens in Gefahr”, sagte er zu ihr.
    Und auch das war die Wahrheit.
    Sie senkte den Blick und nickte, ihr Haar kitzelte auf seiner Brust.
    “Ich sage das nicht nur, damit du hierbleibst”, sagte er sanft. “Ich lüge nicht.”
    “Das weiß ich. Und was jetzt?”
    “Wir müssen ihn finden. Damit du nie wieder in Gefahr bist.”
    Sean Canady nickte höflich, während er der beinahe hysterischen Frau zuhörte, und rief sich in Erinnerung, dass er schließlich selbst darum gebeten hatte, sofort informiert zu werden, wenn etwas Merkwürdiges vorgefallen sein sollte.
    “Ich sage Ihnen doch, die sind beide aus dem Fenster im vierten Stock gestürzt”, sagte sie entrüstet. “Die Scheibe ist kaputt. Das sieht doch ein Blinder.”
    Die Scheibe war tatsächlich zerbrochen. So viel stand fest. Vom Hotelportier wusste er, dass das Zimmer von einer gewissen Rene Smith belegt war. Sie hatte eine Adresse in New York City angegeben. Sean war nicht oft im Big Apple gewesen, aber sogar er wusste, dass es in Manhattan keine 18. Avenue gab.
    “Sie sind aus dem Fenster gestürzt”, fragte einer von Seans Detectives skeptisch, “und danach einfach wieder aufgestanden?”
    Die Frau, ungefähr Mitte sechzig und in einen Mantel aus Selbstgerechtigkeit gehüllt, betrachtete den Beamten und holte tief Luft. “Ich sage nur, was ich gesehen habe. Und zwar mit diesen beiden Augen hier.”
    Sean zuckte zusammen und senkte den Kopf. Der Detective hieß Jerry Merchant, er hatte Nachtdienst. Dies hier war eigentlich sein Fall.
    Und er kannte Jerry. Er wusste, was Jerry gleich sagen würde.
    “Entschuldigen Sie, aber tragen Sie üblicherweise eine Brille?”, fragte Jerry höflich.
    Die Frau explodierte, was nicht überraschend war. “Ich brauche meine Brille, um die Speisekarte lesen zu können, junger Mann, nicht um in die Ferne zu sehen. Ich stand auf der anderen Straßenseite. Da drüben. Und ich sage Ihnen, zwei Menschen sind aus diesem Fenster gestürzt. Sie sind auf den Boden geprallt. Dann hat der Mann eins von diesen Kanthölzern ergriffen und es der Frau in die Brust gerammt. Das habe ich
gesehen
.”
    “Sie meinen ein Kantholz wie das, das da bei dem anderen Müll am Bordstein liegt?”, fragte Jerry.
    Die Frau schürzte die Lippen. “Harry stand gleich neben mir. Er hat es auch gesehen. Nicht wahr, Harry?” Sie stupste ihren Mann mit der Handtasche an.
    “Äh”, sagte Harry, sah seine Frau an und verzog das Gesicht. “Ich hab mehr auf das Harrah’s geachtet. Da wollten wir hin. Es ist unser vierzigster Hochzeitstag, nicht wahr, Sonia?” Er setzte ein schwaches Lächeln auf. Falls er sich auf ein fröhliches Jubiläum gefreut haben sollte, würde daraus jetzt nichts mehr werden.
    “Harry! Wie konntest du das nur übersehen?”, versetzte sie wütend.
    “Schatz, wenn du sagst, dass die beiden aus dem Fenster gestürzt sind, dann war das auch so”, meinte Harry galant.
    “Dieses Mädchen werden sie auch noch aus dem Mississippi fischen, das lass dir gesagt sein.”
    “Also, also”, besänftigte Jerry, “wenn er ihr tatsächlich ein Kantholz in die Brust gerammt hat, wäre sie mit Sicherheit tot und würde noch hier liegen, oder etwa nicht? Ich bin mir also sehr sicher, dass sie sie nicht aus dem Mississippi fischen werden.”
    Sean wusste, dass Jerry recht hatte, aber er hatte gleichzeitig auch Mitgefühl mit Sonia, die zweifellos alles ganz genau so gesehen hatte, wie sie es nun berichtete.
    Was ihn ziemlich aus der Fassung brachte. Denn es bedeutete, dass Mark richtiglag. Stephan hatte tatsächlich eine ganze Armee zur Verfügung.
    “Sie müssen diesen Mann finden und ihn festnehmen”, sagte Sonia.
    “Sie können ihn uns sicher beschreiben, oder?”, sagte Jerry.
    Gott sei Dank

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