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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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wollte uns bestimmt gleich sagen, wir sollten uns vor dem Biss eines Werwolfs in Acht nehmen”, stimmte Heidi zu, bevor sie ebenfalls in Lachen ausbrach.
    “Und ausgerechnet du! Du bist auf ihre Tricks hereingefallen”, sagte Heidi zu Lauren.
    “Bin ich nicht”, widersprach Lauren, aber im Stillen dachte sie: Doch, bin ich. Das war verdammt gruselig da drin.
    Aber jetzt, als sie durch die Royal Street gleich bei der Bourbon Street gingen, fühlte sie sich wie eine Närrin. Bands spielten laut an jeder Ecke, die Klänge von Jazz mischten sich mit denen von Rockmusik.
    “Wir brauchen was zu trinken”, sagte Heidi. “Welches Gift hättet ihr denn gern?”
    “Miau”, sagte Deanna.
    “Was?”
    “Katzenmusik. Karaoke”, erwiderte Deanna.
    “Du machst Witze. Wir können doch gar nicht singen.”
    “Genau deshalb sind wir ideal für Karaoke”, sagte Deanna fröhlich.
    “Für so was muss ich erst noch viel betrunkener werden”, meinte Lauren. Die beiden brachten sie zum Lachen, aber Karaoke war genauso wenig ihr Ding wie mystischer Mumpitz. “Wartet!”, rief sie, stoppte mitten im Schritt und zwang die anderen, ebenfalls stehen zu bleiben.
    “Was ist?”, fragte Deanna.
    “Ich bin ausschließlich Heidis Sklavin. Heidi, du willst doch nicht wirklich Karaoke singen, oder?”
    “Und ob!”, sagte Heidi.
    Aufstöhnend wurde Lauren mit in die Bar geschleift.
    Es erwies sich dann aber als gar nicht so schlimm. Der Zeremonienmeister war ein attraktiver, gut gebauter Schwarzer mit einer außergewöhnlichen Stimme. Die Musik, die er auswählte, war großartig; der Schuppen tobte. Der ganze Saal schien die Darbietung von “Summer Nights”, durch die Heidi und Deanna sich kicherten, grandios zu finden.
    Aber als die beiden von der Bühne kamen, merkte Lauren erleichtert, dass sie jetzt doch genug von dem Krach und dem Massenandrang hatten und gehen wollten. Gut, so musste sie sich nicht auch noch in aller Öffentlichkeit zum Affen machen. Sie verließen den Club und gingen die Straße entlang zu einer nicht ganz so grellen Bar, in der Soft Jazz gespielt wurde.
    “Bestell für mich noch einen von diesen Sprudeldrinks, wie ich vorhin einen hatte”, sagte Lauren zu Deanna, als sie einen freien Tisch gefunden hatten. “Ich geh mal die Toilette suchen.”
    Sie ließ ihre Freundinnen dasitzen und bahnte sich ihren Weg durch die Tische. Im Gang zu den Toiletten schrak sie zusammen, als sie direkt mit einem Mann zusammenstieß. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie, tief in Gedanken versunken, mit gesenktem Kopf gelaufen war. Trotzdem, sie hatte keine Ahnung, wo dieser Mensch plötzlich herkam, den sie beinahe über den Haufen gerannt hatte.
    Sie entschuldigte sich schnell, sah endlich auf und wich einen Schritt zurück.
    Er war groß, eins fünfundachtzig oder fast eins neunzig, und ausgesprochen gut gebaut. Sein Haar war dunkel, von mittlerer Länge, und selbst in diesem düsteren Gang war deutlich zu sehen, dass seine Augen von einem tiefen und auffallenden Blau waren. Sie hielt ihn für um die dreißig. Seine Gesichtszüge waren wie gemeißelt: hohe Wangenknochen, eine lange gerade Nase, ein entschlossenes Kinn und eine hohe Stirn. Sie wettete, dass sein großzügigen Mund sich sowohl zu einer schmalen Linie verhärten als auch zu einem attraktiven Lächeln verziehen konnte.
    Er war nicht wirklich hübsch, aber er hatte das Aussehen eines Mannes, der nach seinen eigenen Regeln lebte, ohne sich groß um die Ansichten anderer Leute zu kümmern.
    “Entschuldigung”, sagte sie, als sie merkte, dass sie ihn anstarrte.
    Aber andererseits starrte er sie ebenfalls an.
    “Kate”, flüsterte er.
    “Wie bitte?”
    Er trat einen Schritt zurück, seine tiefen Augen brannten sich geradezu in ihre. “Nein, Entschuldigung”, sagte er. “Sie haben mich an jemanden erinnert. Mein Fehler. Entschuldigung’“, wiederholte er. Aber er rührte sich nicht vom Fleck und starrte sie weiterhin an.
    Als ob er sie tatsächlich kennen würde.
    Aber das war ganz unmöglich. Sie würde sich bestimmt daran erinnern, wenn ihr so ein Mann schon mal über den Weg gelaufen wäre.
    “Ich, äh, muss mal vorbei”, sagte sie leise.
    “Natürlich”, sagte er.
    Er hypnotisierte sie mit seinem Blick, und sie spürte, wie sie rot wurde.
    Sie kannte diesen Mann nicht, da war sie ganz sicher.
    Aber sie würde ihn gern kennenlernen.
    Sie könnte sich ihm jetzt natürlich einfach vorstellen. Schließlich waren sie in einer Bar. In Bars machten die

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