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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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ist sie noch nicht tot. Bei der Strömung und all dem, was da im Fluss lebt, na ja, im Wasser geht eine Leiche ziemlich schnell zum Teufel. Aber hier ist noch etwas Interessantes – wer immer sie in den Fluss warf, es war ihm nicht besonders wichtig, ob sie gefunden wurde oder nicht. Man hat sie nicht mit Gewichten beschwert. Sie wurde bloß ins Wasser geschmissen.”
    Canady dankte dem Rechtsmediziner noch einmal und ging zum Ausgang des Obduktionssaales. Mark folgte ihm.
    Draußen im Gang zog Canady die Handschuhe aus und sah Mark an. “Haben Sie erfahren, was Sie wollten?”
    “Ja. Und Sie?” Auch Mark legte die OP-Sachen ab.
    Canady musterte ihn. “Nicht bloß ein Vampir, sondern gleich eine ganze Menge davon, was?”
    Mark räusperte sich. “Man hat sie für irgendein Blutritual benutzt.”
    Als Sean nichts erwiderte, fuhr er fort: “Jeder Kult hat irgendeinen Anführer, eine Art Hohepriester, was auch immer.” Er studierte Canady genau. “Ich habe den Eindruck, dass Sie mit solchen Kulten schon zu tun hatten. Dass Sie wissen, worüber ich rede.”
    “Kommen Sie morgen noch mal vorbei. Dann könnte ein Zeichner ein Phantombild von diesem gewissen Stephan für mich erstellen.”
    “Danke.” Mark zögerte einen Moment. Canady schien ein anständiger Kerl zu sein, so respektvoll wie er ihn behandelte. Doch auch um ihn machte er sich Sorgen. “Die Sache ist die … Okay, diese Burschen halten sich tatsächlich für Vampire. Sie werden ohnmächtig, wenn man sie mit Weihwasser bespritzt, sie weichen vor Kreuzen zurück und wenn sie nicht vorhaben, dass eins ihrer Opfer von den Toten auferstehen soll, schneiden sie ihm den Kopf ab, damit es nicht zu viele von ihnen gibt. Ich mache mir nur Sorgen, dass Ihre Leute …”
    Canady grinste. “Meine Cops könnten vielleicht nicht wissen, dass sie dem Kerl einen Pflock ins Herz hämmern müssen, geht es darum?”
    Mark wusste nicht, ob Canady ihn auf den Arm nehmen wollte oder nicht.
    “Ja, so was in der Art”, sagte er.
    “Darum kümmere ich mich schon. Kommen Sie morgen aufs Revier, Mr. Davidson.”
    “Ich danke Ihnen. Und, ähm, Lieutenant?”
    “Ja?”
    “Es könnte sich nicht nur um Männer handeln.”
    “Wie bitte?”
    “Vampire. Auch bei denen gibt es beide Geschlechter.”
    “Schon kapiert”, sagte Canady. “Bis morgen.”
    Mark zögerte. “Wie ich schon sagte, er versteckt sich irgendwo. Er kann sich zwar auch bei Tageslicht draußen bewegen, aber für ihn ist es besser, wenn er sich zu dieser Zeit ausruht.”
    “Ich habe die örtlichen Polizeidienststellen angewiesen, auf der Hut zu sein”, sagte Sean zu ihm. “Und nicht nur in diesem Bezirk.”
    “Wirklich? Sehr gut. Hauptsache, Ihnen ist klar, dass Sie tatsächlich in Gefahr sein könnten.”
    “Ich verstehe mich auf mein Geschäft”, ließ Canady ihn mit festem Blick wissen.
    “Richtig. Nun, vielen Dank.”
    Vom Leichenschauhaus eilte Mark sofort zurück zum Bed & Breakfast. Als er auf den Parkplatz fuhr, erblickte er Deanna und Lauren in Badeanzügen, die gerade ihre Taschen, vermutlich mit Sonnenöl und Zeitschriften, zurück in ihr Cottage trugen.
    Abschließen, dachte er, als sie die Tür hinter sich schlossen. Schließt ab! Und lasst keinen mehr hinein.
    Er kam zu dem Schluss, dass sie dort fürs Erste sicher wären, und ging zurück zu seinem Wagen.
    Gerade wenn man denkt, alles wäre normal und nett …
    Als Deanna und Lauren das Cottage betraten, war Heidi schon wieder angezogen und hing an ihrem Handy. Sie warf ihnen ein strahlendes Lächeln zu und formte mit den Lippen: “Barry.”
    Sie nickten; dann stieg Deanna unter die Dusche, und Lauren ließ sich auf das Sofa fallen, machte den Fernseher an und fand die Nachrichten.
    Ein Polizist, ein großer gut aussehender Kerl, redete auf eine Ansammlung Reporter ein, die ihm ihre Mikrofone entgegenstreckten.
    “Für jedermann, aber besonders für Frauen ist es jetzt das Wichtigste, kühles Urteilsvermögen und gesunden Menschenverstand einzusetzen”, sagte der Polizist gerade.
    “Aber das Opfer war doch eine bekannte Prostituierte”, rief einer der Reporter.
    “Das Opfer war eine Frau”, beschied ihn der Polizist. “Und wir wissen bis jetzt noch nicht, wo sie getötet worden ist. Es könnte überall den Mississippi aufwärts gewesen sein. Leute, das hier ist eine tolle Stadt. Wir haben unseren Anteil an Schwierigkeiten gehabt, aber wir richten uns immer wieder auf. In diesem Augenblick sollten wir davon ausgehen, dass

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