Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
Vom Netzwerk:
wie es einmal gewesen war. Konnte das Lachen hören.
    Es war einmal ein grandioses Haus gewesen, vor langer Zeit.
    Er ging zurück zu seinem Wagen. Die Vergangenheit konnte nicht mehr geändert werden, aber die Zukunft lag noch vor ihm, und er war wild entschlossen, sie zu verändern. Nach seinen Vorstellungen.
    “Einen Hurrikan, bitte”, sagte Deanna zu dem Kellner. Er war groß, schwarz wie Ebenholz und hatte ein Lächeln, das alles zum Leuchten bringen konnte. Außerdem flirtete er geradezu unverschämt mit ihnen, also flirteten sie ebenfalls.
    “Hurrikan”, murmelte er.
    Deanna hielt inne; sie befürchtete, etwas gesagt zu haben, das sich nicht mehr gehörte. “Die Leute bestellen doch noch Hurrikans, oder?”, fragte sie zweifelnd.
    Der Kellner setzte wieder sein Killergrinsen auf. “Klar. Hey, es ist ja nur der Drink, wissen Sie? Eine der Bars hatte während des ganzen Sturms nicht geschlossen. Als sie kein Bier mehr hatten, sind sie rüber zu dem verlassenen A&P-Laden gegangen, haben sich bedient und einen Zettel hinterlassen. Wie auch immer, es war eigentlich gar nicht der Hurrikan, der uns erledigt hat, es war erst die Flut hinterher. Sie können bestellen, was immer Sie wollen.”
    “Danke”, sagte Deanna. “Was für ein Gesicht”, flüsterte sie und sah dem Kellner nach, der ihre Getränke holen ging.
    “Der Hintern ist auch nicht schlecht”, lachte Heidi.
    Lauren stellte fest, dass sie sich hier drinnen tatsächlich verständigen konnten. Vielleicht waren doch ziemlich viele Leute daheimgeblieben. Bloß wir nicht, dachte sie. Sie hatten bei K-Paul’s zu viel gegessen und sich dann für diese Bar entschieden, in der sanfter Jazz gespielt wurde. Tatsächlich glaubte Lauren sogar, einen der Musiker wiederzuerkennen, einen riesigen Afroamerikaner. Er spielte jetzt Saxofon, aber sie hätte schwören können, dass er vormittags während der Beerdigung auf der Straße noch die Posaune gespielt hatte.
    “Hey, du bist verlobt”, rief Deanna Heidi ins Gedächtnis.
    “Weiß ich doch. Ich sehe mich halt für euch beide um.”
    “Heidi, bitte”, stöhnte Lauren.
    “Ach ja, richtig. Du bist ja schon ausersehen für den Herrn aus Cottage Nummer sechs”, neckte Heidi sie.
    Lauren weigerte sich, diesen Köder zu schlucken, richtete stattdessen ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Band und lauschte den sanften Klängen der Musik. Der große Saxofonspieler nickte ihr zu, als würde er sie ebenfalls erkennen.
    Sie prostete ihm mit ihrem Bier zu.
    Er grinste, bevor er weiterspielte.
    In der Bar war allerhand los, aber sie war sehr groß, und die Akustik war gut. “Irene’s – ein toller Schuppen”, hörte sie jemanden zu einem anderen sagen. Da konnte sie nur zustimmen.
    Im Augenblick war es ein prima Gefühl, hier zu sein.
    “Deanna, der sieht wirklich toll aus”, sagte Heidi und riss Lauren aus ihren Gedanken. Sie blickte zu ihren beiden Freundinnen. Heidi neigte dramatisch den Kopf, deutete auf den Kellner. “Den solltest du mal anmachen.”
    “Deanna wartet auf Jonas”, hörte Lauren sich sagen und fragte sich, warum.
    Deanna errötete, was sogar bei der schummrigen Beleuchtung zu erkennen war, und Lauren hielt den Atem an.
    Ihre Freundin wartete
tatsächlich
auf Jonas.
    Heidi seufzte dramatisch. “Was für eine Verschwendung von umwerfender Männlichkeit.”
    “Dann mach du ihn doch an”, sagte Deanna.
    “Heidi, du musst es uns schon selbst überlassen, mit wem wir flirten wollen”, drängte Lauren.
    “Ich will doch nur, dass ihr genauso glücklich seid wie ich. Die ganze Welt soll so glücklich sein wie ich. Könnt ihr euch das vorstellen? Kein Misstrauen, keine Kriege, weil alle Menschen die ganze Zeit ausnahmslos glücklich sind. Sogar diejenigen, die all die Länder regieren.”
    Lauren starrte sie über den Tisch hinweg an, und Deanna neigte ihre Bierflasche und grinste. “Ich glaube, sie hat ganz schön einen sitzen.”
    “Denkt doch mal drüber nach”, beharrte Heidi stur. “Lacht mich meinetwegen aus. Aber ganz im Ernst, es gibt ein paar Regierungschefs auf der Welt, die sich bestimmt anders aufführen würden, wenn sie besseren Sex hätten.”
    Lauren lächelte und entspannte sich. Nach drei Bier war sie diesmal bereit, jeden Blödsinn mitzumachen und mit dem Strom zu schwimmen.
    “Hört, hört”, sagte Deanna trocken, als der Kellner ihren Hurrikan brachte. Sie brachte ein Dankeschön hervor, aber sie sah ihn gar nicht richtig an. Ihr Blick war auf die Bar

Weitere Kostenlose Bücher