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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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geheftet.
    Lauren drehte sich schnell um, um nachzusehen, was Deannas Aufmerksamkeit fesselte, und endlich erblickte sie ihn. Deannas Fremden.
    Sofort verspannte sie sich.
    Er war attraktiv. Groß, mindestens eins fünfundachtzig, und schlank. Um die dreißig oder knapp darunter, mit dichtem, dunklem, leicht gewelltem Haar; eine Locke fiel ihm in die Stirn. Er strich sie zurück, nahm sein Glas entgegen, dankte dem Barkeeper. Dann drehte er sich um und erkannte Deanna.
    Er lächelte. Es war ein nettes Lächeln.
    Deanna stand auf. Mit ihrem Hurrikan in der Hand ging sie auf die Bar zu.
    “Was ist los?”, wollte Heidi wissen.
    Lauren war auch schon auf den Füßen. “Der ist es”, erklärte sie.
    “Der ist was?”
    “Deannas Schwarm”, setzte Lauren sie ins Bild. “Jonas.”
    Sie folgte Deanna mit den Augen, aber bevor ihre Freundin Jonas erreichte, trat jemand zwischen die beiden. Wie eine Wand. Er versuchte ganz eindeutig, ein Rendezvous zwischen Jonas und Deanna zu verhindern.
    War Mark schon die ganze Zeit da gewesen und hatte sie beobachtet?
    Anscheinend schon.
    Sie beobachtete, wie Jonas auf das reagierte, was immer Mark zu ihm sagte. Etwas wie Angst flackerte in seinen Augen auf, und er schüttelte den Kopf. Es schien, als würde er sagen: “Sie verstehen das nicht”, aber sicher war sie nicht.
    Mark drückte eine Hand gegen die Brust des anderen Mannes, und Jonas’ Gesicht nahm erst einen zornigen, dann einen herausfordernden Ausdruck an. Sie beschloss, dass es an der Zeit war einzugreifen, und eilte zu ihrer Freundin.
    “Was zum Teufel macht Mark da?”, wollte Deanna wissen, als Lauren zu ihr kam.
    “Fängt Streit an, wie es scheint”, sagte Lauren. Sie sah zurück zu ihrem Tisch. Heidi hörte auf ihren eigenen Rat und nahm die Anspannung hier drüben gar nicht wahr; sie schwatzte lachend mit dem Kellner, zeigte ihm ihren Verlobungsring.
    Aber um Heidi gegenüber fair zu sein: Nur sehr wenige der übrigen Gäste schienen überhaupt zu bemerken, dass irgendetwas vor sich ging. Die Musik hatte aufgehört, der Leadsänger erzählte etwas über die Geschichte des Jazz in New Orleans, und die meisten Leute richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Sie blickte zu dem großen Musiker, den sie heute schon zweimal gesehen hatte.
    Er hatte mitbekommen, was passierte, und beobachtete die beiden Männer sehr genau.
    Und sprach leise in sein Handy.
    Sie richtete ihren Blick wieder auf das, was direkt vor ihr passierte. Mark hatte jetzt mit angespanntem Gesicht einen von Jonas’ Armen ergriffen und zeigte mit der anderen Hand zu dem Gang, der hinten hinausführte.
    “Die wollen rausgehen und sich prügeln!”, sagte Deanna ungläubig.
    Lauren fragte sich, ob sie recht haben könnte. Sie selbst hatte dort eine schmale Gasse bemerkt, auf die der Hinterausgang führte.
    Jonas marschierte in diese Richtung los. Mark folgte. Deanna glotzte.
    Lauren drängte sich an ihr vorbei, verärgert darüber, dass Marks Beschützerinstinkt offenbar völlig außer Kontrolle geraten war.
    Sie bahnte sich ihren Weg zu dem Gang, vorbei an den Toiletten und einer Bierlieferung hinaus auf einen kleinen Innenhof mit verstreuten Tischen, die nur zur Hälfte mit Leuten besetzt waren. Das schmiedeeiserne Tor, das den Innenhof von der Gasse trennte, stand sperrangelweit offen.
    Lauren rannte los, durch das Tor und hinter den beiden Männern her.
    “Du kapierst überhaupt nichts”, beharrte Jonas gegenüber Mark, der den jüngeren Mann an eine Mauer drückte. “Du kapierst ü
berhaupt nichts
!”
    “Ich will es ja begreifen.”
    “Ich bin nicht dein Feind.”
    “Du bist einer von denen.”
    “Mark!” Sie lief hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er versteifte sich, knirschte mit den Zähnen, und als er sich zu ihr umdrehte, war sein Gesicht straff vor Wut und Anspannung.
    “Verschwinde von hier, Lauren. Sofort.”
    “Ich werde nicht zulassen, dass du diesen Mann zu Brei schlägst”, sagte sie.
    “Entschuldigung”, unterbrach Jonas. “Ich bin auch nicht gerade ein Schwächling.” Er klang beinahe entrüstet.
    Mark drehte sich zu ihm um, und Jonas wollte ausholen, aber Mark war zu schnell für ihn. Er blockte den Schlag ab und konterte sofort. Jonas wurde am Kiefer getroffen und sackte in die Knie.
    “Aufhören!”, schrie Lauren.
    “Der will es ja nicht anders”, beharrte Jonas. In seinen Augen – in seiner ganzen Haltung – schien sich etwas zu verändern.
    Er gab einen zischenden Laut von sich und stürzte

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