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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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war.
    Auch gut. Es war ja nicht so, als ob sie Gesellschaft hätte. Sie erlaubte sich wegzudämmern.
    Wenige Minuten später hatte sie das Gefühl, sie würde davon träumen, an einem sehr merkwürdigen Ort zu sein. Es war, als würde im Fernseher ein Mann erscheinen, der unmittelbar zu ihr sprach. Ein sehr gut aussehender Mann. Normalerweise ließ sie sich nicht von bloßem Aussehen oder Charme hinreißen, aber trotzdem registrierte sie so etwas natürlich. Sie war wahnsinnig verliebt, aber nichtsdestoweniger war sie in der Lage, die Attraktivität und den Charme eines anderen Mannes wahrzunehmen.
    Diesem Mann allerdings schenkte sie ihre volle Aufmerksamkeit. Sie war sich sicher, dass sie nur träumte, aber in ihrem Traum lächelte sie. Er neckte sie, er flirtete mit ihr, und sie stellte fest, dass sie darauf einging. Er hatte sehr dunkles Haar und ein sehr männliches Gesicht. Und eine sehr hypnotische Stimme. Sie verstand nicht genau, was er sagte, aber sie spürte, wie sie errötete. Merkwürdig. Seine Stimme schien sie zu
berühren
. Sie zu erregen.
    Zu
stimulieren
.
    Wie idiotisch!
    Offenbar wurde ihr wärmer. Beinahe konnte sie spüren, wie Finger über das Innere ihrer Oberschenkel glitten.
    Ist ja nur ein Traum, dachte sie. Sie näherte sich ihrem Hochzeitstag, und jetzt erlebte sie eben mal ein paar Augenblicke vollkommen verständlicher Torschlusspanik.
    Schließlich würde sie andere Männer ein für alle Mal aufgeben, nur deshalb hatte sie jetzt diesen erotischen Traum über einen Mann im Fernsehen.
    Aber jetzt sagte er zu ihr, sie solle aufstehen. Sie solle zum Fenster gehen und ihn hineinlassen.
    Natürlich machte sie das nicht in Wirklichkeit. Im Ernst, welcher Mann würde schon draußen vor einem Krankenhausfenster schweben? Und wie könnte sie es wirklich öffnen und ihn hineinlassen?
    Zulassen, dass er Sachen mit ihr machte?
    Sexuelle Sachen?
    Während Deanna komatös in ihrem Bett lag?

8. KAPITEL
    L auren füllte das Anmeldeformular aus und verließ das Haus voller Energie, entschlossen, am Jackson Square die Wahrsagerin zu finden.
    Aber nachdem sie mehrmals um den Platz herumgegangen war, wurde ihr klar, dass anscheinend viele der Leute, die hier ihre Geschäfte machten, erst später auftauchten, vermutlich frühestens in der Abenddämmerung.
    Noch irritierender war das Gefühl, verfolgt zu werden, obwohl es heller Tag war. Die Sonne war kräftig, die Luft warm, eine leichte Brise kam vom Fluss. Alles schien ruhig und normal zu sein.
    Aber das war es nicht.
    In der Annahme, Heidi würde ihr nach so langer Abwesenheit wahrscheinlich den Hals umdrehen, ging sie wieder ins Krankenhaus.
    Aber Heidi war kein bisschen sauer.
    Als Lauren ankam, schlief sie in einem Stuhl neben dem Bett. Sie erwachte erst, als Lauren sie anfasste, dann wurde sie rot, reckte sich und schien nicht zu wissen, wo sie war.
    “Na, wie geht’s ihr denn? Hat jemand irgendetwas Neues gesagt?”
    Als Heidi antwortete, schien sie etwas nervös zu sein.
    “Ähm, ja, tatsächlich. Die letzte Schwester, die hereinkam, meinte, ihre Lebenszeichen wären ganz normal, und es würde ihr gut gehen. Sie ist noch nicht wieder zu sich gekommen, aber es sieht so aus, als würde sie sich einfach nur ausruhen, und die Ärzte scheinen zufrieden mit ihrem Fortschritt zu sein.”
    “Ich wollte nicht so lange wegbleiben. Tut mir leid.”
    “Warst du denn lange weg?”, fragte Heidi.
    “Ja. Aber unsere neue Hütte ist wirklich toll.”
    “Das war die alte auch”, betonte Heidi.
    “Du wirst das Montresse House bestimmt mögen. Versprochen”, versicherte ihr Lauren.
    Heidi zuckte die Achseln. “Du wolltest ja unbedingt dahin.”
    “Danke, dass du mir den Gefallen getan hast.”
    “Eine schöne Sklavin bist du.”
    “Entschuldige.”
    Heidi runzelte die Stirn. “Der Polizist im Flur ist doch noch da, oder?”
    “Ja, natürlich.”
    “Meinst du, wir könnten dann zusammen Mittagessen gehen? Wir haben kein Frühstück gekriegt, und ich verhungere.”
    Lauren zögerte. Aber sie rief sich in Erinnerung, dass schließlich helllichter Tag war. Deanna war im Krankenhaus, ein Polizist hielt Wache vor ihrer Tür. “Sollen wir uns was aus der Krankenhauskantine holen?”
    “Das ist bestimmt nichts Tolles, aber von mir aus.”
    Draußen bemerkte Lauren, dass der Beamte, der jetzt Schicht hatte, um die fünfzig war und französischer oder hispanischer Herkunft zu sein schien. Sein Gesicht war vertrauenswürdig, ein bisschen ausgemergelt, aber

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