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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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das Gesicht, schüttelte den Kopf. “Dir ist schon klar, dass ich mich selbst immer noch für verrückt halte, weil ich überhaupt an Vampire glaube, oder? Einem Vampir auch noch zu vertrauen könnte ein bisschen viel sein.”
    “Wenn die Leute wüssten, wie viele anständige Vampire unter ihnen sind …”, begann er.
    “Vampire sind nicht gerade für ihre guten Taten bekannt.” Sie blickte mit wachsender Sorge wieder in die Gasse. “Wo sind sie hin? Wie konnten sie so schnell verschwinden?”
    “Das weiß ich auch nicht. Aber ich weiß, dass ich auf dich aufpassen muss, bis Mark wieder da ist.”
    Sie konnte nicht anders, als weiter in diese Gasse zu starren. “Was sollen wir jetzt tun?”
    “Wir sollten zurück zum Krankenhaus gehen.”
    Sie runzelte die Stirn. “Du willst, dass ich
dich
in Deannas Zimmer lasse?”
    “Ich schwöre, ich habe ihr nichts angetan, und das würde ich auch niemals tun. Ich gebe dir mein Wort.”
    “Verzeih mir, aber ich weiß nicht, ob ich mich auf das Wort eines Vampirs verlassen kann.”
    “Ich war bereit, für dich zu sterben”, erinnerte er sie noch einmal, und er klang jetzt wirklich verletzt.
    “Vielleicht war das nur ein Trick”, sagte sie. “Vielleicht stehst du auch auf Stephans Seite und willst uns in Wirklichkeit nur in eine Falle locken.”
    “Hör mal zu: Du bist diejenige, die er will. Das ist offensichtlich. Und gerade eben hätte er dich beinahe gekriegt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nur einen Grund gibt, wieso er sich dich nicht einfach schnappt: Er genießt die Jagd.”
    “Und warum hat er uns nicht bis auf den Platz verfolgt? Was könnten diese harmlosen Leute hier schon gegen eine Horde Vampire unternehmen?”
    Er schüttelte den Kopf. “Wenn alle glauben – nein, wissen – würden, dass Vampire wirklich existieren, hier unmittelbar neben ihnen in dem, was sie für ihre kleine heile Welt halten, würden sie sofort versuchen, sie auszurotten. Uns auszurotten. Die bösen Vampire
und
die guten. Die guten würden zuerst draufgehen, weil sie niemandem wehtun wollen. Dann wären nur noch die bösen übrig. Und die könnten das Ruder herumreißen und alle Menschen umbringen. Du musst begreifen, dass es eine riesige Unterwelt gibt. Manche Leute spüren das. Manche wissen sogar davon. Und manche, wie Sean Canady, wissen es, aber sie wissen auch, dass sie unsere Hilfe brauchen im Kampf um die Sicherheit der Menschen. Wenn Stephan den Kampf bis auf den Jackson Square getragen hätte, wenn genug Leute ihn gesehen und von ihm attackiert worden wären, dann wäre die Wahrheit herausgekommen, und ein richtiger Krieg wäre ausgebrochen. Es hätte ein Blutbad gegeben. Solche Wesen wie Stephan existieren, weil sie das ausnutzen, was Menschen für ihre eigenen Ängste halten. Wenn er seiner Opfer müde wird und beschließt, sie nicht als Mitglieder seiner Truppe zu akzeptieren, dann schlägt er ihnen den Kopf ab und lässt die Leichen irgendwo liegen. Als er hierherkam, warf er sie in den Mississippi.” Er zögerte einen Augenblick. “Früher mal gab es eine richtige Hierarchie, eine Art Vampirgesetz. Ein Vampir durfte während eines ganzen Jahrhunderts nur drei neue Vampire schaffen. Es gab – und gibt immer noch – sogar einen … einen
König
, wenn du so willst. Natürlich hat es immer schon Monster gegeben, die das Gesetz brachen, und deren Verhalten setzte alle anderen der Gefahr einer Entlarvung aus. Um diese Monster haben wir uns früher selbst gekümmert oder auch einen Vampirjäger auf sie angesetzt. Dieser König residiert übrigens hier, in New Orleans.”
    “Und wo zum Teufel steckt er?”, wollte Lauren wissen.
    “Anscheinend befindet er sich außer Landes.” Er schüttelte den Kopf. “Sieh mal, deshalb bin ich hierhergekommen, wegen Lucian, dem König. Er leitet eine Allianz, die gegen das Böse kämpft und glaubt, darin die Erlösung finden zu können. Ich schwöre dir, was ich sage, ist die reine Wahrheit.”
    Das konnte unmöglich sein.
    Doch, es konnte. Entweder das, oder sie litt an der lächerlichsten Wahnvorstellung, die je ein menschliches Wesen heimgesucht hatte.
    “Bitte. Lass uns zum Krankenhaus gehen und dort auf Mark warten. Ich bin mir sicher, er wird zu dir zurückkommen. Ich bin ihm vorhin begegnet, als er im French Quarter nach dir suchte.”
    “War er mit Heidi zusammen? Meiner …
unserer
anderen Freundin?”
    “Nein. Sie muss im Krankenhaus geblieben sein.”
    Lauren hatte Angst. Angst, ihm zu vertrauen, und

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