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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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“Was willst du denn dagegen tun?”
    Jonas wandte sich halb zu Lauren um. “Lauf!”, schrie er.
    Ihr wurde klar, dass Stephan vermutlich die Macht hatte, diesen jungen Mann in Stücke zu reißen. Jungen
Mann
? Er war auch bloß so eine Kreatur; sie hatte gerade gesehen, wie er aus einem Schatten Gestalt annahm.
    “Kämpfe nicht mit ihm”, sagte sie vehement.
    “Los!”, drängte er.
    Stephan kam schnell näher, schwebend.
    Er erreichte Jonas, hob eine Hand. Eine ganz beiläufige Bewegung, aber Jonas flog plötzlich durch die Gasse und knallte mit voller Wucht gegen die Kirchenmauer.
    Dann kam Stephan erneut auf sie zu.
    Und sie konnte sich kaum noch bewegen. Sie konnte seine Augen sehen. Sie waren dunkel, aber darin glomm auch ein Licht. Reine Schwärze, ein stygisches Loch, und doch leuchteten sie wie Feuer. Sie wollte wegrennen, aber …
    Sie zwang sich, die Wasserpistole zu heben.
    “Du wirst nicht schießen”, sagte er.
    Aber sie schoss.
    Als der Wasserstrahl ihn traf, wurde das Zischen zu einem wütenden Bellen, aber trotzdem blieb er nicht stehen. Jonas kam wieder zu sich, richtete sich auf, rannte zurück, sprang den anderen Vampir von hinten an.
    “Los, Lauren! Lass ihn nicht in deinen Kopf!”
    Sie nickte und wich zurück. Stephan griff bereits nach hinten und riss sich Jonas vom Rücken, als wäre er nicht mehr als eine Mücke.
    “Lass ihn los!”, befahl sie und schoss noch einmal mit der Wasserpistole.
    Stephan brüllte erneut vor Wut auf.
    Sie zog den Plastikabzug. Nichts passierte.
    Kein Weihwasser mehr.
    “Lauf!”, schrie Jonas.
    Stephan sagte etwas, das sie nicht verstehen konnte. Aber plötzlich war ihr, als würde sie von einem eiskalten und paralysierenden Luftstoß getroffen. Ihre Füße waren schwer wie Blei. Sie schrie, als Stephan Jonas auf das Pflaster schmetterte. Dann kickte er ihn beiseite wie Abfall und kam mit entschlossenen Schritten auf Lauren zu.
    Aber eine Sekunde, bevor er sie erreichen konnte, bevor sein stinkender Atem sie traf, wurde Stephan von etwas Gewaltigem getroffen.
    Lauren hatte keine Ahnung, was das war, bis sie erkannte, dass es ein Mann war.
    Mark.
    Er warf sich mit solcher Gewalt auf Stephan, als wäre er der Zorn Gottes höchstpersönlich. Seine Attacke traf den Vampir unvorbereitet. Er taumelte einen Augenblick, dann waren beide nur noch eine Melange zappelnder Gliedmaßen, die über das Pflaster rollte, eine schwarze Masse aus wilder Wut.
    In diesem Augenblick wurde der Himmel lebendig, Flügel tauchten aus der Dunkelheit auf, verschwanden wieder darin.
    Lauren hörte Rufe. Marks Stimme. Er rief nach Jonas.
    “Schaff sie hier weg! Schaff sie raus hier!”
    Jonas war so schnell wie der Blitz. Sie spürte seine Arme um ihre Schultern. “Lauf! Hilf mir doch, verdammt noch mal, Lauren! Lauf!”
    Sie rannten.
    Hinter ihnen nahmen die Schatten Gestalt an, aus Flügeln und Dunkelheit wurden Hände, die nach ihnen griffen.
    Sie rannten.
    Und rannten.
    Und platzten auf den Jackson Square und waren auf einmal wieder unter ganz normalen Menschen. Leute spazierten umher, schwatzten und lachten. Ein Gitarrist spielte einen Countrysong, eine ganz respektable Imitation von Johnny Cash.
    Mitten in dem Licht, dem Gedränge, in der Musik und dem
Leben
des Jackson Square hörte Lauren endlich auf zu rennen. Jonas hielt sie immer noch fest, während sie sich umdrehte und zurück in die Gasse blickte.
    Und dort sah sie …
    Nichts.
    Keine Flügel, keine Schatten, kein Anzeichen von Stephan.
    Und auch keine Spur von Mark.

11. KAPITEL
    “W ir hätten ihn nicht dort zurücklassen dürfen”, sagte Lauren.
    Sie standen am Rand des Platzes. Ein Schild wies auf das Pontalbo Museum hin. Hinter einem Zaun stand eine Kanone aus dem Bürgerkrieg. Auf dem Rasen stand die Statue von Andrew Jackson hoch zu Ross.
    Wenn sie sich umsah, erblickte sie eine Welt, die in jeder Hinsicht normal wirkte.
    Jonas schüttelte traurig den Kopf. “Wir mussten von da weg. Verstehst du denn nicht? Er wäre viel angreifbarer gewesen, wenn du da geblieben wärst. Er hätte dann auch dich noch verteidigen müssen.”
    Sie betrachtete ihn. Er wirkte wie ein anständiger Kerl. Aber sie wusste, dass er alles andere war.
    Sie hatte sehen können, wie er aus einem Schatten Gestalt annahm.
    Er war ein Vampir.
    Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück.
    Er stöhnte. “Ich war bereit, mich für dich zu opfern”, sagte er leise. “Warum hast du Angst vor mir? Du kannst mir vertrauen.”
    Sie verzog

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