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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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treiben musste.
    Lauren wusste nicht genau, wie Mark es geschafft hatte, die Ärzte davon zu überzeugen, dass Deanna zu Hause besser versorgt werden könne. Zunächst jedenfalls bestand der zuständige Doktor – den man von einem Angelausflug zurückgerufen hatte, er trug noch seinen Anglerhut – darauf, sie könne keinesfalls entlassen werden, solange sie noch im Koma liege.
    Lauren schwor, dass sie sich um sie kümmern könne, aber der Arzt schüttelte nur mit dem Kopf.
    Dann griff Mark ein. Er sagte nichts anderes als das, was sie selbst schon gesagt hatte, aber aus irgendeinem Grund war er überzeugender. Vielleicht bloß, weil er ein Mann war. Normalerweise hasste sie das. Aber im Augenblick konnte sie sich darüber nicht aufregen, schließlich bekam sie ja, was sie wollte.
    Entlassungspapiere wurden unterschrieben und Vorkehrungen getroffen, dass eine examinierte Krankenschwester dreimal täglich vorbeikäme. Für den Transport vom Krankenhaus zu dem Haus in der Bourbon Street wurde ein Krankenwagen gerufen.
    Lauren fuhr mit Deanna im Krankenwagen mit, Sean, Bobby und Mark folgten in Seans Wagen. Die Sanitäter halfen noch, Deanna ins Haus zu bringen, und fuhren dann wieder ab.
    Heidi war zwar immer noch nervös und gereizt, aber sie benahm sich wieder einigermaßen normal und begann sofort, wie eine Bruthenne um Deanna herumzuglucken. Sie versicherte Stacey und Bobby, sie würde sich ab jetzt um Deanna kümmern und dafür sorgen, dass sie niemandem zur Last fiele. Außerdem würde sie ihre Freundin gegen jegliches Böse verteidigen.
    Lauren bemerkte, dass Mark vor allem an der letzten Behauptung zweifelte. Draußen im Flur unterhielt er sich flüsternd mit Stacey, und Lauren hatte den Verdacht, dass Stacey ihm versichern musste, Heidi hätte jetzt verstanden, in welcher Gefahr sie alle schwebten.
    “Ich glaube wirklich, dass Heidi das schon hinkriegt”, flüsterte sie Mark zu, als er das Zimmer betrat. Sie sprach so leise, weil Heidi in der Nähe war und sicherstellte, dass Deanna auch bequem auf den Kissen lag.
    Er sah sie an, als sie sprach, schien aber in Gedanken weit weg und sehr angespannt zu sein.
    “Bestimmt”, sagte sie, fasste ihn am Arm und führte ihn zur Tür. “Sie ist wieder ganz sie selbst.”
    Mark seufzte. “Ja, und Sean hat mir erzählt, wie Judy Lockwood zu ihm sagte, Leticia würde niemals über Nacht wegbleiben oder nicht zur Arbeit erscheinen. Verstehst du nicht? Er kommt an die Leute heran, die er ausnutzen will. Er gelangt im wahrsten Sinne des Wortes in ihr Blut.”
    Sean Canady kam die Treppe hoch und sah Mark an. “Wir haben eine weitere Leiche.”
    Lauren schluckte. “Wieder ohne Kopf?”, fragte sie.
    “Nein. Und diese wurde auch nicht im Mississippi gefunden, sondern in einer Gasse. Es ist schwer festzustellen, wie sie überhaupt zu Tode gekommen ist. Sie ist schon ziemlich stark verwest. Offenbar schon seit Monaten tot.”
    “Ein blöder Studentenscherz?”, schlug Lauren gegen jede Hoffnung vor. Dann bemerkte sie, wie Sean und Mark einander ansahen.
    “Vampire werden nur dann zu Staub, wenn sie eigentlich schon so lange tot waren, dass ihre Körper längst völlig verwest wären. Anscheinend haben wir es hier mit einigen noch ziemlich frischen Morden zu tun.”
    “Ich glaube”, sagte Mark, “dass Laurens Idee mit dem Studentenscherz durchaus Sinn ergibt. Das ist jedenfalls die Geschichte, die ich der Presse erzählen würde.”
    “Verdammt”, stöhnte Sean.
    “Wir sollten gehen, meinen Sie nicht?”, sagte Mark zu ihm.
    “Zu der Autopsie?”
    “Ins Krankenhaus. Wir müssen feststellen, ob wir schon mit Leticia reden können.” Er wandte sich an Lauren. “Bleib hier. Und ich bitte dich, verlasse diesmal wirklich nicht das Haus.”
    “Das werde ich nicht. Deanna und Heidi sind ja auch beide da.”
    “Bobby und Stacey ebenfalls”, sagte Sean. “Außerdem werde ich Big Jim sagen, dass die Band mal ein paar Abende ohne ihn auskommen muss. Rufen Sie mich sofort an, wenn irgendwas passiert, ganz egal, was.”
    “Versprochen”, schwor sie.
    Sie drehte sich um und setzte sich an Deannas Bett, als wolle sie den beiden Männern demonstrieren, dass sie wirklich nirgendwohin gehen würde.
    Vom Balkon strömte das Sonnenlicht herein. Die Klimaanlage summte.
    Das einzig Merkwürdige war die Tatsache, dass Stacey um die Fenster und die Glastüren zum Balkon Knoblauchzehen aufgehängt hatte.
    Das ganze Zimmer roch wie eine Pizzeria. Aber Lauren hatte bereits

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