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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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mich.«
    »Was glauben Sie, was es für mich ist?« Kalinin flackerte ärgerlich mit seine kalten Augen. »Lieutenant, ich bin kein Soldat und kein Parteifunktionär. Ich bin Wissenschaftler, und ich habe zwanzig Jahre meines Lebens in das Projekt investiert. Für mich bedeutet es die Hoffnung auf ein größeres, höheres Wissen, das wir auf der Erde nie finden werden. Dr. Ming hat diese Hoffnung ausgelöscht.«
    Adam war verzweifelt und erregt.
    »Sir, können wir nicht irgend etwas tun?«
    »Stehen Sie bequem, Lieutenant«, lächelte der graue Mann bitter und niedergeschlagen. »Ich war auch einmal jung, ich fühlte mich allem gewachsen und wagte alles.«
    Traurig und ernst schüttelte er ihm die Hand.
    »Aber die Jahre gingen dahin«, fuhr Kalinin düster fort. »Wir haben alles versucht, aber alles ging daneben.«
    »Warum, Sir?«
    »Ich frage mich das auch, besonders dann, wenn ich schlafen sollte.« Kalinins fahle Lippen zitterten. »Ich habe keine Antwort gefunden. Vielleicht stellen wir die falsche Frage.«
    Staunend betrachtete Adam die Ameisen in dem Glaskäfig.
    Kalinin zeigte auf eine schwarze Steinplatte, die in die graugestrichene Tunnelwand eingelassen worden war. »Ich halte mir solche Stücke, damit sie mir helfen, die Schwierigkeiten unserer Aufgabe zu erkennen. Das ist eine Plastikkopie des berühmten Rosettasteins mit gleichem Text im damals bekannten Griechisch und in der bis dahin nicht entzifferten ägyptischen Keilschrift. Er war der Schlüssel des Ägyptologen Champollion zu den Hieroglyphen. Wenn wir je Signale von einer anderen Welt empfangen, wo ist dann unser Rosettastein?«
    »Die logische Mathematik?«
    »Wissen wir, ob Mathematik eine Sprache des Universums ist? Kann es nicht sein, daß eine andere Zivilisation solche Errungenschaften genau so wenig sieht wie meine Ameise das Licht der Sonne?«
    Mit düsterer Miene starrte er auf die umhereilenden Tierchen.
    »Lieutenant, unsere Symbole wie Worte, Gesten, Töne haben deshalb eine Bedeutung, weil sie in unser gemeinsames Erfahrungsbild dieser Welt passen. Obwohl ich russisch spreche und Sie amerikanisch, haben wir zwei genügend gemeinsam, um uns unseren eigenen Rosettastein zu schnitzen. Betrachten Sie aber die Ameisen. Sie sind unsere Verwandten, denn wir haben biologische, gemeinsame Vorfahren. Sie versuchen wie wir, auf einem durchschnittlichen Planeten ihre Art zu erhalten. Sie sind dabei uralt geworden und waren sehr erfolgreich. Ihre soziale Struktur ist relativ hochentwickelt. Wenn wir nicht einmal einen Rosettastein für sie haben, wie können wir dann erwarten, die Kreaturen der Evolution einer ganz anderen Welt zu verstehen?«
    Müde und niedergeschlagen starrte er auf die Ameisen.
    »Die Ameisen haben keine Technik«, protestierte Adam unnachgiebig. »Jede Rasse, die unsere Signale empfangen kann, muß über eine entsprechende Technik verfügen, die dann als eine Art Rosettastein arbeiten kann, muß die gleichen Erfahrungen im Umgang mit den chemischen Elementen haben und die selben Gesetze der Physik kennen. Das sollte ausreichen …«
    »Ich habe das gehofft – früher.« Der grauhaarige Mann richtete sich wieder auf. »Ich bin heute trübsinnig«, fuhr er fort und blickte dabei Adam in die Augen. »Lieutenant, Sie sollten vergessen, was ich gesagt habe. Ihre Aufgaben werden Ihnen später mitgeteilt. Sie können gehen.«
    »Ja, Sir.« Er grüßte steif und drehte sich um, um unglücklich zu gehen. Er fühlte die Münze in seiner Tasche und fragte sich enttäuscht, ob er sich an Jason Caine wenden wollte. Da durchzuckte ihn ein anderer, viel wichtigerer Gedanke.
    »General, bitte!« wandte er sich noch einmal rasch um. »Darf ich einen Antrag stellen?«
    Kalinin blickte ihn ausdruckslos an.
    »Wenn ich keine andere Aufgabe habe«, platzte Adam heraus, »dürfte ich dann die Stelle aufsuchen, an der die alte Station des Projekts abgestürzt ist?«
    Kalinin runzelte die Stirn und vergaß seine Ameisen.
    »Mein Vater war in der Station«, beeilte sich Adam fortzufahren, bevor er ein Nein hören konnte. »Es gibt noch offene Fragen, auf die auch der Bericht von Dr. Hunter keine Antworten gibt. Ich würde das Wrack gern selbst untersuchen.«
    Kalinins graue Augen studierten ihn ohne Wohlwollen.
    »Was war die Ursache des Absturzes?« bohrte Adam weiter. »Die Mannschaft hatte Funkkontakt zu Bodenstationen während jeder Phase des Orbits. Von dort gibt es keine Berichte über irgendwelche Schwierigkeiten. Und es gibt ja hier

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