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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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keine Atmosphäre, die die Kreisbahn abbremsen konnte.«
    »Hunter nahm an, daß ein Meteor die Station traf.«
    »Und was wurde aus den Körpern der Besatzung?« fragte Adam. »Hunter fand Wrackteile genug, um fast die ganze Station nachweisen zu können, aber keine Spur von meinem Vater oder von Captain Jett. Ist das nicht sonderbar?«
    »Hunter vermutete, daß der Aufprall die Mannschaftsräume zum Verdampfen brachte.«
    Adam atmete lang und erwartungsvoll durch. »Sir, würden Sie bitte …«
    »Njet!« bellte Kalinin. »Antrag abgelehnt.«
    »Sir«, bat Adam inständig, »haben Sie sich einmal darüber Gedanken gemacht, daß das Versagen der ersten Station im Zusammenhang stehen könnte mit dem der zweiten …«
    »Ich kenne den Hunter-Bericht«, schnappte Kalinin. »Hunter war sehr sorgfältig. Sein Bericht schloß den Fall ab. Dr. Ming würde die Kosten für ein neues Unternehmen nie billigen. Selbst wenn es gerechtfertigt wäre, ginge es nicht, denn Ausflüge auf dem Mond sind nichts für unerfahrene Rekruten. Sie sind entlassen, Lieutenant Cave.«
    Automatisch öffnete sich die Tür. Als Adam durch die trostlosen Gänge zu seinem Quartier zurückging, fühlte er sich so alt und ohne Hoffnung wie Kalinin. Er wog die Platinmünze unschlüssig in der Hand, als die Kraterkrabbe quietschend neben ihm hielt. Sergeant Smith öffnete die Kabine.
    »Bestimmtes Ziel?«
    »Irgendeins.« Er kletterte in die Kabine, und Smith fuhr an.
    »Wo arbeiten Sie hauptsächlich?« Ein plötzlicher, rebellischer Unterton lag in der Frage.
    »Draußen, würde ich sagen.« Smith blickte ihn erwartungsvoll an. »Was zum Teufel geht in Ihrem Kopf vor?«
    »Ich möchte den Krater aufsuchen, bei dem mein Vater abstürzte.«
    Adam erzählte ihm, daß Kalinin ihm seine Bitte abgeschlagen hatte.
    »Ich habe meinen Vater nie gesehen«, schloß er ernst. »In einer Art war mein Leben auch ohne ihn gut. Ich hatte meine Mutter und ihre Familie. Mein Stiefvater ist ein ordentlicher und achtbarer Mann. Aber ich habe meinen Vater immer vermißt. Ich schulde ihm etwas für das, was er durch das Projekt verloren hat. Das ist zum Teil der Grund, weswegen ich mich freiwillig gemeldet habe. Ich möchte wissen, was wirklich mit ihm geschehen ist.«
    Smith hielt die Krabbe in einem leeren Korridor an. Eine halbe Minute starrte er Adam an. Dann erhellte das bekannte halbseitige Grinsen sein Gesicht.
    »Sie suchen noch nach einer hauchdünnen Chance?« fragte er. »Sie wollen wohl einen schweren Fehler begehen?«
    Adam zögerte. Er roch den leichten Geruch von Smith’s illegalem Wodka, und er rief sich Kalinins Warnung über Ausflüge auf der Mondoberfläche ins Gedächtnis.
    »Ich würde jede Chance wahrnehmen.«
    »Mal sehen, was sich machen läßt.« Smith setzte die Krabbe wieder in Bewegung. »Irgendwie paßt Ihre Reise in meine Absichten. Wenn Sie es wirklich wollen, Hand drauf.«
    Adam schlug ohne Zögern ein.
    Smith benötigte einige Zeit für die Vorbereitungen. Dann kam er zu Adam und erzählte, daß die Laser-Strecke zur Erde unterbrochen sei. Er hätte den Auftrag, bei den Richtstrahl-Türmen nach dem Rechten zu sehen, und Adam sei als Helfer eingeteilt worden.
    Wenig später rollte die luftdicht verschlossene Kraterkrabbe durch die Schleuse hinaus und kroch unter dem Schatten der riesigen Antennenschüssel gen Osten.
    »Viel Zeit ist nicht«, brummte Smith. »Die Sonne geht bald unter.«
    Die Krabbe warf schon lange Schatten. Als sie aus dem hellen Licht in das Dunkel eines Bergrückens fuhren, hielt Smith unvermutet an. Er legte Adams Hand auf die Steuerung.
    »Sie sind jetzt der Fahrer.«
    Er kletterte in die Koje hinter dem Fahrersitz, nahm einen langen Schluck aus der Plastikflasche mit seinem Wodka und legte sich schlafen.
    Stunde für Stunde folgte Adam dem vorgegebenen Weg, während der Corporal schnarchte. Er fuhr durch pechschwarze Krater und über graue Ebenen, auf denen jedes Steinchen einen nadelfeinen und scharfen Schatten warf.
    Mehrfach überprüfte er die Fahrtroute mit der Landkarte, und schließlich erreichte er den Kamm des Kraters, während Smith noch immer schlief.
    Er kannte den Krater von Hunters Fotografien. Der lange Schatten des Kraterrands überdeckte schon die halbe Fläche des riesigen Rundes. Die Trümmerspur, die Hunter in die Karte übertragen hatte, lag noch im Sonnenlicht.
    Mit fast der gleichen Kühnheit, die Smith mit der Krabbe bewiesen hatte, steuerte Adam das Gefährt den inneren Kraterabhang hinab in

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