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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hatte sie gegen festes Honorar eingestellt, sie legten keinen Wert darauf, irgend etwas zu wissen, und sie waren natürlich auch in einer separaten Kaserne für gemeine Truppen untergebracht und aßen nicht in der Offiziersmesse.
    Sie hießen einfach Schütze eins, zwei und drei.
    Als die Übung abgeschlossen war, sammelten sich die Offiziere um den Hawk neben der riesigen Schiefertafel, die er im Feld auf ein Gerüst aufgebaut hatte. Der Schweiß quoll ihnen durch die Strumpfmasken. Diejenigen, die Priesterhabitus trugen, nahmen ihn vorsichtig ab und untersuchten ihre Gewänder, ob irgendwelche Reparaturen notwendig waren. Dann tauchten die unvermeidlichen Zigaretten und
Streichhölzer aus ihren Taschen auf. Keine Feuerzeuge — von Feuerzeugen konnte man Fingerabdrücke abnehmen.
    Die drei gemeinen Soldaten sonderten sich natürlich ab. In Sicht-, aber nicht in Hörweite. Gemeine Soldaten hatten keinen Zugang zu taktischen Analysen. Das gehörte sich nicht.
    Die Analyse begann. Obwohl Hawkins sehr zufrieden war, ging er darauf nicht ein. Er schilderte ihnen ihre Fehler und notierte seine Kritik mit solch scharfer Autorität auf der Tafel, daß die Offiziere sich wie verängstigte Kinder duckten.
    »Präzision, Gentlemen! Präzision ist alles! Sie dürfen nie zulassen, daß Ihre Konzentration nachläßt, nicht einmal eine Sekunde lang! Captain Noir, die Zeit, die Sie zwischen Phase Eins und Ihrer Station Phase Sechs hatten, war zu knapp. Captain Gris, Sie hatten Schwierigkeiten mit Ihrer Soutane über der Uniform, das müssen Sie üben, Mann! Captain Rouge und Captain Brun, Ihre Ausführung von Phase Fünf war einfach schlampig! Sie müssen diese Radioanlage funktionsfähig machen! Üben Sie Ihre Bewegungen! Captain Orange! Ihr Lapsus war der schlimmste!«
    »Che cosa? Ich mache keine Fehler!«
    »Phase Sieben, Captain! Wenn Phase Sieben nicht korrekt ausgeführt wird, geht der ganze Einsatz hoch! Das ist der Austausch, Soldat! Sie sind derjenige, der am besten Italienisch spricht. Ich setze diesen Frescobaldi in den Wagen des Papstes und nehme den Papst. Wo, zum Teufel, waren Sie?«
    »Auf Posten, Generale!«
    »Sie waren auf der falschen Straßenseite! Und, Captain Bleu, für einen Experten für Tarnung haben Sie auf Ihrer Station für Phase Vier wie eine gerupfte Ente dagestanden! Deckung, Mann! Sie müssen das Blattwerk als Deckung nutzen! Und was jetzt diese Latrinenparole angeht, daß einige von Ihnen bezüglich Phase Acht unglücklich sind, wegen der Fluchtwege nach Zaragolo — daß einige von Ihnen der Ansicht sind, daß wir zwei Helikopter auf Basis Zero haben sollten ... Nun, ich will Ihnen sagen, daß für
Radar keine Vorkehrungen getroffen sind, Gentlemen. Ein kleiner Vogel mit italienischen Luftwaffenmarkierungen kann durchkommen, wenn er tief fliegt. Zwei Helikopter würden auffallen. Ich glaube nicht, daß irgendeiner von Ihnen Lust hat, den Arsch tausend Fuß in der Luft zu haben, umgeben von der ganzen italienischen Luftwaffe. Das geht nicht gegen Sie, Captain Orange.«
    Die Captains sahen einander an. Sie hatten offensichtlich über Phase Acht gesprochen, und da der kleine Helikopter im Zielzentrum nur den Hawk, den Papst und die zwei Piloten ausfliegen würde, hatten sie zu murren begonnen. Aber ihr Befehlshaber wirkte überzeugend. Die Fluchtrouten auf dem Boden waren gründlich von Gris und Bleu analysiert worden, und Gris und Bleu waren nicht nur die besten Leute, die es in der Branche gab, sondern würden diese Routen auch benutzen. Es war durchaus vorstellbar, daß die Bodenroute sicherer war.
    »Wir ziehen unsere Einwände zurück«, sagte Captain Vert. »Gut«, erwiderte MacKenzie. »Jetzt wollen wir uns darauf konzentrieren, wie ...«
    Weiter kam er nicht. In der Ferne, auf der anderen Seite des
    südlichen Feldes war nämlich jetzt die Gestalt von Sam Devereaux in Trainingshosen zu sehen, der durch das Gras rannte und schrie, so laut er konnte.
    »Eins, zwei, drei, vier! Warum macht uns das Laufen solchen Spaß? Wegen der Gesundheit, der Gesundheit! Fünf, sechs, sieben, acht! Und hoch das Bein! Vier, drei, zwo, eins! Das macht Spaß!«
    »Mon dieu!« rief Captain Bleu. »Dieser Schwachkopf hört doch nie auf! So treibt der das jetzt schon seit fünf Tagen!«
    »Ehe wir morgens aufstehen! « fügte Gris hinzu. »Während wir rasten, immer wenn einen Augenblick Ruhe herrscht, dann schreit er unter den Fenstern herum.«
    Die anderen Offiziere stimmten ihm lauthals zu. Sie hatten die

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