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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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doch zeichnete sich innerhalb dieser vagen Umrisse der Kern einer Möglichkeit ab.
    »Sei nicht zu zuversichtlich«, sagte Sam laut. »Du hast es hier mit einem Genie zu tun!«
    Aber es war möglich. Er konnte so tun, als würde er sich MacKenzies Wünschen fügen, (immer mit großem Widerstreben — anders zu handeln, würde nicht zu ihm passen), das schandbare Geld einsammeln — und im letzten Augenblick
die Investoren zusammentrommeln und die ganze Operation in die Luft jagen. Und um seine eigene Haut zu retten, würde er einiges inszenieren, zum Beispiel: ›Im Falle meines plötzlichen Ablebens sind meine Anwälte angewiesen, der Öffentlichkeit ...‹
    Dazu gehörte auch die Interpretation des Geschäftszwecks, dem die Shepherd Company diente: ›Maklergeschäfte mit religiösen Gegenständen.‹
    Wer würde ihm glauben?
    »Schluß damit!«
    Sam erschrak über den Klang seiner eigenen Stimme. Noch mehr erschreckte ihn das Schrillen des Telefons. Er rannte zum Apparat, wie ein Mann unmittelbar vor seiner Hinrichtung, in Erwartung dessen, was der Gouverneur noch zu sagen hatte.
    »Verdammt! Das muß der Anwalt und der Schriftführer und der Schatzmeister der Shepherd Company sein! Mit Aktiva über zehn Millionen Dollar! Wie finden Sie das?«
    »Das ist eine Suggestivfrage. Darauf gehe ich nicht ein.«
    »Wissen Sie was, Junge? Sie müssen ein Klasseanwalt sein!« «
    »Sind Sie sicher, daß Sie das am Telefon besprechen wollen?« fragte Devereaux. »Man hört da in letzter Zeit eine ganze Menge.«
    »Oh, keine Sorge. Wir werden nichts sagen, was wir nicht sagen sollten. Ich werde das zumindest nicht tun. Und Sie werden ja hoffentlich auch darauf achten. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß die zusätzlichen Kopien des Partnerschaftsvertrags unten liegen und auf Sie warten. Ich habe gestern abend einen alten Hauptfeldwebel, den ich einmal kannte, damit rübergeschickt ...«
    »Du lieber Gott, Sie haben Duplikate machen lassen? Sie verdammter Narr! Diese Kopierbüros behalten gewöhnlich einen Satz! Wenn es Fotokopien sind, dann wird es Negative geben!« «
    »Nicht dort, wo ich war. Hier in der Halle des Watergate steht eine große Maschine. Man steckt für jede Seite einen
Vierteldollar hinein — Herrgott ! Sie hätten sehen sollen, was sich da für eine Menschenmenge angesammelt hat! Die sind hier ein wenig nervös, nicht wahr? Aber niemand hat etwas gesehen. Irgendwie war es schon seltsam. Alle starrten mich an, und keiner sagte was. Nur zwei Leute von der Washington Post, die von der Straße hereingelaufen kamen ...«
    »Schon gut!« unterbrach ihn Devereaux. »Die Kopien sind also unten. Was zum Teufel soll ich jetzt damit anfangen?«
    »Stecken Sie sie in Ihren hübschen Aktenkoffer — in den, den ich Ihnen gegeben habe. Bringen Sie sie nach Genf. Sie werden sie in der Schweiz natürlich nicht brauchen, aber es könnte sein, daß Sie auf dem Rückweg ein- oder zweimal Station machen müssen. Zum Beispiel in London — das steht schon ziemlich fest. Sie werden für ein oder zwei Tage im Savoy absteigen. In dem Genfer Hotel liegen die Flugtickets bereit — und alles übrige. Wenn Sie in London sind, wird Sie ein Herr namens Danforth anrufen. Sie wissen dann, was Sie zu tun haben.«
    »Das ist ein faules Spiel. Ich werde nicht wissen, was zu tun ist. Sie können mich nicht einfach in diese verrückte Situation bringen und mir nichts sagen. Ich trage Dokumente bei mir! Mein Name steht auf den Dokumenten! Ich bin in die Übergabe von zehn Millionen Dollar verwikkelt! «
    »Jetzt beruhigen Sie sich«, ermahnte der Hawk sanft, aber mit fester Stimme. »Erinnern Sie sich an das, was ich Ihnen gesagt habe — es wird hin und wieder vorkommen, daß Sie als mein Adjutant aufgefordert werden, Befehle auszuführen ...«
    » Bockmist! « schrie Sam. »Was soll ich zu den Leuten sagen?«
    »Nun, was für den einen Bockmist ist, das ist für den anderen vielleicht verzuckerter Weizen. Wenn jemand Sie in die Enge treibt, dann sagen Sie einfach, Sie würden einem alten Soldaten helfen, der in aller Stille ein paar Dollar
zusammenträgt, um eine religiöse Gesinnung unter den Menschen zu verbreiten — ein Brüderschaft.«
    »Das ist absurd«, sagte Devereaux.
    »Das ist die Shepherd Company«, sagte der Hawk.
     
    MacKenzie nahm fünf Seiten von den vervielfältigten G-2-Akten, die über das Hotelbett verstreut waren, und trug sie durch das Zimmer zum Schreibtisch. Er setzte sich, ergriff einen roten Filzstift und begann

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