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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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meine, wen kenne ich denn schon in England? Aber ich wollte irgendwohin, wo nicht all die üblichen Gesichter
herumhängen, irgendwohin wo es wirklich völlig anders ist.«
    »Hoffentlich habe ich Ihnen das jetzt nicht verdorben.«
    »Wie?«
    »Nun, Sie sagten, ich sei ein vertrautes Gesicht ...«
    »Oh, du liebe Güte, nein! Ich habe >vertraut< gesagt, aber das habe ich nicht so wörtlich gemeint. Ein einziger kleiner, kurzer Nachmittag bei Ginny ist doch nicht gleich so vertraut.«
    »Jetzt verstehe ich. Die Bar ist dort oben.« Sam deutete mit einer Kopfbewegung auf die Treppe zur Linken, die in die American Bar des Savoy führte. Aber Anne blieb stehen und hielt immer noch seinen Arm fest.
    »Major — meine Füße tun immer noch weh«, begann sie stockend, »und mein Hals auch, weil ich dauernd nach oben schauen mußte, und meine Schulter schmerzt von diesem verdammten Handtaschenriemen. Ich würde mich wirklich gern zuerst ein wenig ausruhen.«
    »Oh, sicher«, antwortete Devereaux. »Wie gedankenlos von mir! Und wie dumm! Ich wollte mich ja auch gerade — äh — ein wenig zurechtmachen. Ich habe mein Rasierzeug in der Schweiz gelassen.« Er zeigte ihr die Tüte von Strand Chemists.
    »Nun, das ist ja wonnig .«
    »Ich rufe Sie in vielleicht einer Stunde an ...«
    »Warum denn? Haben Sie sich einmal diese Riesenbäder oben angesehen? Mann! Die sind größer als manche von Dons Damentoiletten. In den Restaurants, meine ich. Da ist eine Menge Platz. Und diese riesigen, kuscheligen Handtücher! Ich schwöre, die sind so groß wie eine Bettdecke.« Sie kniff ihn in den Arm und lächelte unschuldig.
    »Nun, das wäre eine Lösung ...«
    »Die einzige. Kommen Sie schon, wir lassen uns ein paar Drinks kommen und machen es uns wirklich bequem.« Sie gingen zum Lift.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen ...«
    »Freundlich, zum Teufel! Ginny hat uns erzählt, daß Sie
angerufen haben. Richtig geprahlt hat sie damit. Jetzt bin ich dran. Sie waren in Genf?«
    Sam blieb stehen. »Ich sprach von der Schweiz ... «
    »Ist das nicht Genf?«
     
    Annes Suite lag ebenfalls auf der Themseseite, ebenfalls im fünften Stock und bequemerweise höchstens fünfzig Fuß weiter unten am Korridor, an dem seine Suite lag.
    Schweiz. Ist das nicht Genf? Devereaux ging einiges durch den Sinn, aber er war zu erschöpft, um sich länger damit zu befassen. Und zum erstenmal seit Tagen viel zu entspannt, um sich von diesem Gedanken stören zu lassen.
    Die Zimmer waren den seinen sehr ähnlich. Eine hohe Decke mit echtem Stuck, wunderschöne alte Möbel — poliert, zweckmäßig — Schreibtische und Tische und Bilder und Sessel und ein Sofa, dessen sich auch Parke-Bernet nicht hätte schämen müssen; Kaminsimsuhren und Lampen, weder festgenagelt noch mit Plastikkärtchen versehen, die auf den Eigentümer hinwiesen; hohe Fenster, flankiert von geradezu königlichen Vorhängen, die auf den Fluß mit den Lichtern der kleinen Boote hinausblickten, auf die Gebäude dahinter und ganz besonders die Waterloo-Brücke.
    Er saß im Wohnzimmer, auf dem mit Kissen übersäten Sofa, hatte die Schuhe ausgezogen und hielt ein Glas mit einem reichlich bemessenen Drink in der Hand. Auf BBC I spielten die Londoner Philharmoniker ein Vivaldikonzert, und die Heizung erfüllte den ganzen Raum mit wohligem Behagen. Den Leuten, die es verdienen, widerfahren gute Dinge, dachte Sam.
    Anne kam aus dem Badezimmer und blieb in der Tür stehen. Plötzlich blieb Devereaux’ Glas auf dem Weg zu seinem Mund förmlich in der Luft hängen. Sie war mit irgend etwas Durchsichtigem bekleidet (wenn das der richtige Ausdruck war), das der Fantasie wenig Spielraum ließ, sie jedoch in vollem Maße provozierte. Unter dem weichen Stoff schwollen ihre abfallenden, aber argumentativen Brüste zu errötenden Spitzen. Ihr langes, hellbraunes Haar fiel
locker und sinnlich über ihre Schultern und rahmte ihre außergewöhnlichen Vorzüge ein. Und unter dem dünnen Stoff zeichneten sich vielversprechend ihre Beine ab.
    Ohne ein Wort zu sagen, hob sie die Hand und winkte ihn zu sich. Er stand vom Sofa auf und folgte ihr.
    In dem riesigen gekachelten Badezimmer war die enorm große Savoywanne mit dampfendem Wasser gefüllt. Ein paar tausend Bläschen verströmten den Duft von Rosen und Frühling. Anne griff nach seiner Krawatte, löste sie, zog ihm dann das Hemd aus, zog den Gürtel aus den Schlaufen, öffnete seine Hosen und ließ sie zu Boden sinken. Er stieß sie selbst mit den Füßen

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