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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Guido sich umgab, waren non stabile — sie trugen komische Kleider.
    Und so forderte Papa den zweiundzwanzigjährigen Guido auf, in das Dorf nördlich von Padua zurückzukehren. Er hatte jetzt acht Jahre in Rom studiert und keine erkennbaren Fortschritte erzielt. Man hatte ihm keine Arbeit — zumindest nicht in der Musikwelt — angeboten, und eine musikalische Zukunft schien ihm nicht zu winken.
    Doch das ließ Guido kalt. Für ihn zählte es einzig und
allein, von Musik umgeben zu sein. Papa konnte das nicht verstehen. Papa war auch nicht länger bereit zu bezahlen, und so kam Guido nach Hause.
    Frescobaldi der Ältere forderte seinen Sohn auf, seine nette Kusine Rosa Bombalini zu heiraten, der es schwerfiel, einen Mann zu finden. Papa würde Guido als Hochzeitsgeschenk einen fonografo schenken. Dann würde er sich so viel Musik anhören können, wie er wollte. Andererseits, wenn er Kusine Rosa nicht heiratete, würde Papa ihm den Arsch aufreißen.
    Und so erduldete Guido Frescobaldi sechs Jahre lang, während sein Vetter und Schwager, Pater Giovanni Bombalini, im Vatikan studierte und an fremde Orte geschickt wurde, eine erzwungene Ehe mit dreihundert Pfund Selbstmitleid namens Rosa.
    Am Morgen seines siebten Hochzeitstages gab er auf. Er erwachte schreiend, zerschlug Fenster, zerschmetterte Möbel, warf Töpfe mit Linguini gegen die Wände und sagte Rosa, sie und ihre sechs Kinder seien die widerwärtigsten Menschengeschöpfe, denen er je begegnet wäre.
    Basta!
    Alles hatte seine Grenzen!
    Rosa sammelte ihre Kinder um sich und floh auf den Bauernhof, und Guido ging in die Stadt zum Pastaladen seines Vaters, packte eine Schüssel mit Tomatensauce, warf sie Papa ins Gesicht und verließ Padua für immer. Er zog nach Mailand.
    Wenn die Welt ihn schon nicht als großen Operntenor feiern wollte, so würde er zumindest den großen Sängern und der großen Musik nahe sein. Er würde Toiletten säubern, Bühnen fegen, Kostüme nähen und Speere tragen. Alles würde er tun.
    Er würde sein Leben La Scala widmen.
    Und so war Frescobaldi im Lauf von vierzig Jahren langsam, aber zufrieden aufgestiegen — von den Toiletten zu den Besen, von der Nadel zu den Speeren. Schließlich gewährte man ihm jene ersten paar Worte auf der Bühne.
›Nicht so besonders viel singen, Guido! Eher reden, verstehst du?‹ Und die Offenheit, mit der er seine Gefühle hinaussang, machte ihn sofort zum Favoriten jener weniger anspruchsvollen Opernbesucher. Von La Scala Minuscolo. Wo die Eintrittskarten weniger kosteten.
    Auf seine Art war Frescobaldi so etwas wie eine Institution. Er stand stets zur Verfügung, um bei den Proben zu helfen, um Stichworte zu geben, um für jemanden einzuspringen, um zu rezitieren. Und sein Wissen war gewaltig.
    Nur einmal in all den Jahren kam es dazu, daß Guido jemandem Schwierigkeiten machte, und das war eigentlich gar nicht seine Schuld. Natürlich war das der Versuch von Lo Popolo, seinen Vetter, den Papst, in Verlegenheit zu bringen. Zum Glück hatte der kommunistische Schreiberling nichts von Frescobaldis früher Ehe mit der Schwester des Papstes erfahren. Das wäre ihm auch recht schwergefallen, weil Rosa Bombalini vor drei Jahrzehnten gestorben war. Sie hatte sich schlicht überfressen.
    Eilig begab sich der Regisseur zu Frescobaldis Garderobe. Doch er kam zu spät. Die Dame, die da mit Guido sprach, war sicher die Signora Greenberg. Sie wirkte sehr amerikanisch und sehr wohlgeformt, aber ihr Italienisch war ein wenig seltsam. Ihre Worte waren etwas in die Länge gezogen, so als gähnte sie, aber die Dame wirkte keineswegs schläfrig.
    »Sehen Sie, Signore Frescobaldi, der Zweck meines Artikels besteht darin, den häßlichen Dingen entgegenzuwirken, die diese Kommunisten geschrieben haben.«
    »O ja, bitte !« rief Guido flehentlich. »Widerwärtig war das! Es gibt keinen besseren Mann auf der Welt als meinen lieben Vetter, Il Papa. Ich weine wegen all der Peinlichkeit, die ich verursacht habe!«
    »Ich bin sicher, daß er das nicht so empfindet. Er spricht sehr freundlich von Ihnen.«
    »Ja — ja, das kann ich mir denken«, erwiderte Frescobaldi, und Tränen traten ihm in die Augen. »Als Kinder haben wir miteinander auf den Feldern gespielt, wenn sich
unsere Familien trafen. Giovanni — entschuldigen Sie, Papst Franziskus — war der Beste von all den Brüdern und Vettern. Er war ein guter Mensch, schon als Kind. Und Verstand hatte der!«
    »Er wird glücklich sein, Sie wiederzusehen«, sagte die

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