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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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natürlich, einer Sprache, die
Quartze nur lückenhaft verstand. »Wie unhöflich wir sind! Verzeihen Sie uns. Der erregte Kardinal mit den Propellern in den Nasenhöhlen hat wieder einmal festgestellt, daß mein Urteilsvermögen zu wünschen übrigläßt.«
    »Dann würde ich sagen müssen, daß sein Urteilsvermögen viel zu wünschen übrigläßt«, entgegnete Lillian, erhob sich von der Couch und steckte ihren Block in die Handtasche. Sie sah in Giovannis Augen und fügte mit weicher, gefühlvoller Stimme hinzu: »Wahrscheinlich gehört es sich nicht, das zu sagen, aber da ich keine Katholikin bin, werde ich es dennoch aussprechen. Sie sind einer der attraktivsten Männer, die mir je begegnet sind. Hoffentlich beleidige ich Sie damit nicht.«
    Giovanni Bombalini, Papst Franziskus, Statthalter Christi, spürte, wie sich fünfzig Jahre alte Erinnerungen in ihm regten. Und es waren gute Erinnerungen. In einem zutiefst heiligen Sinn — wofür er dankbar war. »Und Sie, meine Liebe, besitzen eine Ehrlichkeit, so irrig auch Ihre augenblickliche Meinung ist, die im warmen Licht Gottes einhergeht. «
    »Wenn das so ist, dann nur, weil mir jemand Unterricht erteilt hat, der Ihnen sehr ähnlich ist. Obgleich nur wenige die Ähnlichkeit erkennen würden.«
    »Ich bin geschmeichelt. Dieser - Jemand ... Überbringen Sie ihm den Segen eines Bauernpriesters.«
    Lillian lächelte. Sie ging auf die Tür zu, wo Quartzes Taschentuch vor seinem erregten Gesicht flatterte und man immer noch ein Räuspern hinter seiner Adlernase und den schmalen Lippen hören konnte. Der Prälat trat zur Seite, um sie hinauszulassen, und gab sich große Mühe, sie zu ignorieren. So blieb Lillian kurz stehen und zwang ihn, sie anzusehen. Und als er das tat, zwinkerte sie ihm zu.
    Als sie die Tür schloß, waren die Worte von Papst Franziskus klar und kräftig. In seinem Zorn hob der Papst seine Stimme und sprach englisch.
    »Sprechen Sie mir nicht von der Sixtinischen Kapelle, Ingatio! Wir wollen lieber über diese Pläne sprechen, die ich
angefordert habe — jene Pläne über Ihr Haus am Wasser in San Vincente. Was sind das für >Sicherheitseinrichtungen     
    Hawkins hatte zwei Sitze in der Ersten Klasse der Swissair 747 reserviert. Da er viel Ellbogenfreiheit brauchte, wollte er keinen Sitznachbarn belästigen. Auf diese Weise konnte er die Aktendeckel neben sich verstauen und jederzeit danach greifen. Er hatte bewußt die Nachtmaschine nach Zürich gewählt. Die Reisenden würden vorwiegend Diplomaten, Banker und leitende Angestellte großer Firmen sein, die transatlantische Flüge gewöhnt waren. Sie würden die Nacht zum Schlafen benutzen und nicht dazu, neue Bekanntschaften zu schließen. Also würde ihn kaum jemand stören.
    Denn er würde seine Wahl treffen, von Zürich aus Angebote hinausschicken müssen.
    MacKenzies Koffer enthielt ein Sortiment von Personalakten, aus denen er seine Truppen auswählen würde. Das waren die letzten Akten, die er in den G-2-Archiven kopiert hatte. Die Glücklichen, die er ausgewählt hatte, würden seine Brigade sein — seine persönliche Armee, mit dem Privileg, an dem ungewöhnlichsten Manöver in der modernen Militärgeschichte teilnehmen zu dürfen. Und jeder Soldat würde aus diesem Einsatz als einer der reichsten Männer in seinem Teil der Welt heimkehren. Denn sie würden aus möglichst unterschiedlichen Teilen der Welt stammen. Eine der wesentlichsten Bedingungen für ihre Rekrutierung bestand nämlich darin, daß keiner je die Existenz der anderen bestätigen würde, sobald der Einsatz abgeschlossen war. Es würde besser sein, wenn sie von verschiedenen Orten kamen.
    Die Dossiers im Aktenkoffer des Hawks befaßten sich mit den fähigsten Doppel- und Dreifachagenten in den Datenbänken der US-Army. Und es gab einen gemeinsamen Nenner für alle Akten — sämtliche Agenten waren zwangsweise pensioniert worden.

    Die Konjunktur für Doppel- und Dreifachagenten war im Augenblick recht schwach. Die in den Dossiers geschilderten Experten waren schon geraume Zeit nicht mehr in bezahltem Einsatz gewesen, und für solche Männer war Untätigkeit ein Fluch. Sie bedeutete nicht nur Prestigeverlust in der internationalen Verbrecherwelt, sondern auch eine Verringerung im Lebensstandard.
    Sie würden die Aussicht auf fünfhunderttausend Dollar pro Mann nicht einfach in den Wind schlagen. Und jeder potentielle Rekrut war das Geld wert. Jeder war der Beste in seinem Fach.
    Das Ganze war eine Frage

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