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Der Gast des Kalifen

Titel: Der Gast des Kalifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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zu.«
    Wir hatten das Schiff fast erreicht. »Ich habe keine Zeit, dir jetzt alles zu erklären. Wir müssen Kairo so rasch wie möglich verlassen; aber zuerst müssen wir Gislebert und die Templer loswerden. Schick
    sie sofort zu irgendeinem Auftrag aus.«
    »So bald schon?«
    »Je eher, desto besser.«
    Der Priester akzeptierte dies ohne weitere Fragen. »So soll es sein.«
    »Duncan!« Der Klang der Stimme zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war Jordanus, der mir zuwinkte und mich fröhlich willkommen hieß; unmittelbar neben ihm stand seine dunkelhaarige Tochter. Sydonis Lächeln wirkte weit feinsinniger. Ich vermochte nicht zu sagen, ob sie sich nun freute, mich wiederzusehen, oder ob sie sich nur über mein abgerissenes Aussehen amüsierte.
    »Duncan, mein Sohn, mein Sohn!« Jordanus packte und drückte mich im selben Augenblick an seine Brust, da ich über die Reling aufs Deck der Persephone kletterte. »Dank sei Gott, du bist in Sicherheit und endlich hier.« Dem alten Mann traten die Tränen in die Augen. »Endlich bist du hier.« Wieder drückte er mich an seine Brust. »Gott und all seine Engel seien gepriesen; du bist in Sicherheit.« Er klopfte mir immer wieder auf den Arm, als wolle er sich vergewissern, dass ich wirklich in Fleisch und Blut vor ihm stand.
    »Willkommen, Duncan«, sagte Sydoni mit ihrer tiefen, sanften Stimme. Sie lächelte und bot mir sittsam ihre Wange an. »Es ist schön, dich wieder heil und gesund bei uns zu haben.« Verglichen mit dem überschwänglichen Willkommen ihres Vaters mangelte es dem ihren nicht nur an Wärme; es war auch recht widersprüchlich - wenn auch nicht aus Schüchternheit, wie ich glaubte, denn ihre Augen glänzten stolz wie eh und je.
    Mutig stellte ich mich ihrem kühlen Verhalten, küsste sie auf die Wange und drückte ihr die Hand. »Es ist auch schön, dich wiederzusehen, Sydoni.«
    Gislebert, der die ganze Zeit über ein wenig abseits gestanden und uns beobachtet hatte, trat nun vor mich. Er streckte die Hand aus und sagte: »Lob sei Gott, mein Freund. Seit Tagen arbeiten wir nun schon auf Eure Befreiung hin.« Ich ergriff seine Hand und dankte ihm. »Wir sind froh, dass Ihr frei seid.«
    »Das sind wir in der Tat, ja«, sagte Jordanus. »Wir haben dich nicht einen Augenblick lang vergessen; das kann ich dir versichern. Willkommen, Duncan.« Er ergriff meine Hand. Der Händler strahlte förmlich vor Freude und tanzte von einem Fuß auf den anderen; er konnte sich kaum zurückhalten. »Willkommen, mein Junge. Lob sei unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus.«
    »Ist das alles, was Ihr bei Euch habt?«, fragte Gislebert und deutete auf das durchnässte Papyrusbündel.
    »Ja«, antwortete ich ihm. »Ich habe einen Bericht über meine Gefangenschaft angefertigt, und ich hatte gehofft, ihn mit hinauszubringen. Leider ist er ruiniert.«
    »Lass mich mal einen Blick daraufwerfen«, sagte Padraig und nahm mir das Bündel ab.
    »Und wer ist das da bei Euch auf dem Kai?«, fragte Gislebert und nickte auf die von Menschen wimmelnde Mole. Für jemanden, der sich lediglich über meine wiedererlangte Freiheit freute, war der Templer-Sergeant für meinen Geschmack ein wenig zu sehr an den Einzelheiten meiner Befreiung interessiert.

»Das ist Wazim«, erklärte ich so wahrheitsgemäß wie möglich, »ein Führer, der mir geholfen hat, das Schiff zu finden.«
    »Woher habt Ihr gewusst, dass wir mit dem Schiff hier auf Euch warten?« Das Misstrauen in Gisleberts Stimme war unverkennbar.
    Auch Jordanus und Padraig entging das nicht, und sie warfen dem Templer tadelnde Blicke zu. Sydoni jedoch schien sehr interessiert an meiner Antwort zu sein; sie lehnte in ihrem blauen Kleid an der Reling, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hob eine Augenbraue - wie ein zweifelnder Richter, der mich einlud, mein Bestes zu tun, um den Sachverhalt zu erklären.
    »Er wird von uns gehört haben. Wir haben ihn ebenfalls gesucht, erinnert Ihr Euch?«, schalt Jordanus. Er trat rasch vor und umarmte mich erneut. »Kommt. Lasst uns die Rückkehr unseres Freundes feiern! Padraig, lass uns die Becher füllen und auf Duncans Wohl trinken.«
    »Verzeiht mir«, sagte Gislebert hochmütig. »Ich wollte lediglich wissen, ob Ihr vielleicht Komtur de Bracineaux gesehen habt.«
    »Wie hätte ich ihn wohl sehen sollen?«, fragte ich lächelnd. »Hat er auch nach mir gesucht?«
    »Als die Unruhen begannen, ist er zum Palast geeilt, um zu sehen, ob er Euch vielleicht retten könnte«,

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