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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
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aus, weil nicht
     genug Strom erzeugt wird, um das Metall zu schützen. In diesem Fall kann ein stärkerer Strom erzeugt werden, indem das Objekt
     und die Opfer-Anode an einem Gleichstrom angeschlossen werden. Auch bei Teilen der Alaska-Pipeline wird ein solcher »Fremdstrom«
     als kathodischer Korrosionsschutz genutzt.
    ----
    Aus diesem Grund wird der Boden zusätzlich durch Wärmepumpen geschützt, damit der Permafrost nicht schmilzt. Wasserfreies
     Ammoniak fließt durch Röhren in den Stützpfeilern. Wird der Boden zu heiß, verdampft das Ammoniak, kühlt den Boden und steigt
     nach oben. Das Ammoniak steigt dann zu den Radiatoren auf, die über der Pipeline montiert wurden. Dort wird es durch die kalte
     Luft Alaskas wieder abgekühlt, es kondensiert und gelangt dann wieder in den Kühlkreislauf.
    605 Kilometer der Pipeline verlaufen unterirdisch, weitere 6 Kilometer unterirdischen Röhrensystems sind zusätzlich in eine
     gekühlte Lösung eingebettet, um ein Tauen des Bodens zu verhindern.
    Zum Schutz vor Schäden, die durch Ausdehnung und Kontraktion des Materials und durch Erdbeben entstehen können, verläuft die
     Pipeline im Zickzack unter der Erde, und ist an manchen Stellen an beweglichen Pfeilern befestigt, so dass sich das Röhrensystem
     relativ zum Boden bewegen kann. Außerdem werden überall an der Pipeline Zinkbänder verwendet, um elektrisch induzierte Korrosion
     (siehe Kasten) zu vermeiden.
    Etwa eine Million Barrel Öl (ein Barrel entspricht etwa 160 Litern) fließt täglich durch die Röhren. Die gesamte Pipeline
     kann über 9 Millionen Barrel fassen. Zur Inspektion während des Betriebs werden autonome Roboter, sogenannte Pigs (»Pipeline
     Inspection Gauges«), an den Pumpstationen eingelassen und später an einem anderen Abschnitt des Röhrensystems wieder entnommen.
    Einige Pigs nutzen Ultraschall und Magnetfelder, um die Pipeline auf Korrosion zu untersuchen. Andere einfache Typen dieses
     Roboters reinigen das Innere der Pipeline, d.h. sie entfernen die wächsernen Parafin-Ansammlungen, die zu Verstopfungen führen
     könnten. Wieder andere suchen nach Beulen oder Veränderungen in den gewölbten Wänden.
    Das Öl wird über 11 an der Pipeline verteilte Pumpstationen (die nicht alle gleichzeitig laufen) in Bewegung gehalten.
    Wenn Sie in Fairbanks sind (vielleicht, um sich die Aurora Borealis anzusehen; siehe Kapitel 81 ), ist ein Abstecher nach Fox zum Besucherzentrum, um sich dort die Technik hinter der Pipeline genauer anzusehen, durchaus
     die Mühe wert.
    Praktische Informationen
    Das Besucherzentrum erreichen Sie, wenn Sie dem Steese Highway etwa 18 Kilometer in nördliche Richtung folgen.

Kapitel 83. Titan Missile Museum, Sahuarita, AZ
    31° 54′ 10.35″ N 110° 59′ 55.53″ W

    »Skybird, this is Dropkick with a red dash alpha message«
    Das Titan Missile Museum ist absolut einmalig: Es ist das einzig verbliebene Titan-Raketensilo weltweit. Dort wird immer noch
     die Interkontinentalrakete beherbergt. Das Museum wird von einem früheren Kommandanten einer Missile Combat Crew betrieben.
     Alle Rundgänge umfassen den Besuch der Rakete und des unterirdischen Kontrollzentrums sowie einem simulierten Start.
    Das Museum liegt etwa 30 Kilometer südlich von Tucson, mitten in der Wüste Arizonas. Alles am Museum ist echt – das Silo ist
     die letzte von 54 Titan-Abschussbasen, die über die gesamte USA verteilt waren. Die anderen wurden gegen Ende des Kalten Krieges
     zerstört.
    Oberirdisch befindet sich hier ein kleines Museum zum Kalten Krieg, aber alles wirklich Interessante finden Sie unter der
     Erde. Nach einem Einführungsvideo betreten Besucher den Komplex durch eine massive, 30 Zentimeter dicke Eisentür. Als das
     Silo noch genutzt wurde, war diese Tür versiegelt. Alle Gegenstände im Silo sind auf Federn gelagert, damit ein Einschlag
     eines russischen Flugkörpers die Rakete und dessen Kontrolleinrichtungen nicht beschädigen konnte.
    Die Ausrüstung unten im Kontrollraum wirkt veraltet (die Raketen waren von den 1960ern bis in die 1980er im Einsatz), doch
     es sticht sofort ein mit zwei Schlössern gesicherter roter Kasten mit der Aufschrift ENTRY RESTRICTED TO MCCC AND DMCCC ON
     DUTY ins Auge. Dort wurden die Befehle und die Schlüssel für den Ernstfall aufbewahrt. Das Silo war mit zwei Personen bemannt
     – beide kannten die Kombination des eigenen Schlosses und für beide war im roten Kasten jeweils ein Schlüssel hinterlegt.
     Die Rakete konnte nur

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