Der Geek-Atlas (German Edition)
profitiert.
Ob sie hätte höher fliegen können, wird ein Geheimnis bleiben. Das Museum plant nicht, sein Schmuckstück noch einmal fliegen
zu lassen.
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Heute ist die Spruce Goose die Hauptattraktion des Evergreen Aviation & Space Museum. Sie hält immer noch den Weltrekord für
die größte Tragflächenspannweite – mit über 97 Metern schlägt sie die 72 Meter des Airbus A380 und die 64 Meter einer Boeing
747 um Längen.
Doch die Spruce Goose ist nicht die einzige Attraktion des Museums. Sie finden hier auch ein SR-71 Blackbird Spionageflugzeug,
eine DC-3 »Dakota«, eine Boeing B-17 Flying Fortress und eine Sammlung militärischer Flugzeuge wie die F-15A Eagle, eine Spitfire
und eine MiG17.
Praktische Informationen
Informationen zur Spruce Goose und dem Evergreen Aviation & Space Museum finden Sie unter http://www.sprucegoose.org/ .
Kapitel 118. Joseph Priestley House, Northumberland, PA
40° 53′ 25″ N, 76° 47′ 24″ W
Sauerstoff, Sodawasser und mehr
Dem britischen Pfarrer und Wissenschaftler Joseph Priestley wird im Allgemeinen die Entdeckung des Sauerstoffs zuerkannt.
Er entdeckte auch die Gase Stickoxid, Stickstoff-Dioxid, Lachgas, Chlorwasserstoff, Ammoniak, Schwefeldioxid, Kohlenstoffmonoxid,
Stickstoff und Siliziumtetrafluorid. Und er brachte die Bläschen ins Sodawasser.
Vor Priestleys Arbeit kannte man drei Sorten »Luft«: Luft im Sinne unseres gängigen Sprachgebrauchs, Kohlendioxid und Wasserstoff.
Priestley hatte Kohlendioxid in einer Brauerei in Leeds beobachtet, wo es sich über gärendem Bier anlagerte.
Kohledioxid ist ein Nebenprodukt der Gärung. Wenn Hefe gärt, wird Zucker in Ethanol und Kohlendioxid umgewandelt. Priestley
fand heraus, dass ein angenehm perlendes Wasser entstand, wenn man Wasser mittels Kohlendioxid sprudeln ließ. Bei Sodawasser
handelt es sich einfach um Wasser, das mit Kohlensäure (H 2 CO 3 ) versetzt wird. Diese wiederum ist eine Kombination aus Wasser (H 2 O) und Kohlendioxid (CO 2 ) und verleiht dem Sodawasser seinen charakteristischen »Biss«, wenn sie mild auf der Zunge brennt.
Priestley entwickelte dann eine Methode zur Herstellung von Sodawasser, bei der er Wasser, Schwefelsäure (H 2 SO 4 ) und Kalk (Kalziumkarbonat: CaCO 3 ) mischte. Die Säure reagierte mit dem Kalk und es entstanden Kohlendioxid, Calciumsulfat (CaSO 4 ) und noch mehr Wasser. Das Kohlendioxid wird dann in das Wasser eingeleitet, um Kohlensäure herzustellen (siehe Gleichung 118.1 ). Priestley beschrieb diesen Prozess 1772 in seinem Buch Directions for Impregnating Water with Fixed Air .
Gleichung 118.1. Reaktion von Schwefelsäure und Kalk
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Phlogiston, Feuer und Oxidation
Das nicht existierende Element Phlogiston kann man sich als Anti-Sauerstoff vorstellen – Phlogiston wurde vermeintlich freigesetzt,
wenn ein Material verbrannt wurde oder oxidierte (etwa wenn Eisen rostet). Im späten 17. und 18. Jahrhundert nahmen die Wissenschaftler
an, dass Materialien nicht länger brennen oder oxidieren würden, wenn die Luft mit Phlogiston gesättigt war, und das Tiere
in dieser Luft nicht überleben könnten. Das Gegenteil war der Fall (wie Lavoisier bewies) – es ist das Vorhandensein von Sauerstoff,
das die entsprechenden Prozesse ermöglicht. Sauerstoff ist die Hauptkomponente der Oxydation, die beim Rosten, Anlaufen, Verbrennen
und Atmen eintritt.
Man kann sich die Oxydation auf drei Arten vorstellen: als Hinzufügen von Sauerstoff, als Entfernen von Wasserstoff oder als
Verlust von Elektronen. Die Oxydation wird jeweils von einer äquivalenten Gegenreaktion begleitet, die man sich als Verlust
von Sauerstoff, Hinzufügen von Wasserstoff oder die Gewinnung von Elektronen vorstellen kann. Diese komplementären Reaktionen
werden Redox genannt.
Wenn beispielsweise Eisen (Fe) rostet, oxidiert es zu Eisenoxyd (Fe 2 O 3 ). In diesem Fall wird Sauerstoff zum Eisen hinzugefügt (Oxidation) und das Sauerstoffgas geht vollständig verloren (Reduktion),
weil die drei Sauerstoffmoleküle vollständig für die Oxidation verwendet werden. Dies sehen Sie in der chemischen Gleichung 118.2 .
Gleichung 118.2. Rost
Bei den in Haushalten üblichen Warmwasser-Boilern wird Methan (CH 4 ) verbrannt. Der Kohlenstoff im Methan oxidiert. Dabei verliert er alle vier Wasserstoffatome (Oxidation) und zwei der Sauerstoffatome
gewinnen Wasserstoff und bilden Wasser (Reduktion). Die Verbrennung von Methan wird in der chemischen Gleichung 118.3
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