Der Geek-Atlas (German Edition)
Zweck erfüllt hatte, sollte er eigentlich abgerissen werden, blieb dann aber (hauptsächlich
auf Drängen von Wissenschaftlern) doch bestehen. Eiffel nutzte ihn für seine eigenen Versuche und Meteorologen bot er eine
gute Möglichkeit, Druck, Feuchtigkeit und Temperatur in verschiedenen Höhen zu messen. Zu jener Zeit war der Eiffelturm das
höchste Bauwerk der Welt.
1898 wurden Funksignale vom Pantheon (siehe Kapitel 13 ) zum Eiffelturm gesandt, der dann auch 1903 vom französischen Militär für den Funkverkehr genutzt wurde. 1921 wurden dann
experimentelle Fernsehsignale von der Spitze des Turms gesendet. Heute ist die Spitze vollgestopft mit Antennen aller Art.
Ein wissenschaftlicher Tag in Paris könnte mit einem Spaziergang entlang der Arago-Medaillons (siehe Kapitel 8 ) beginnen, am Pantheon vorbeiführen und am Eiffelturm enden.
Praktische Informationen
Die Website zum Eiffelturm finden Sie unter http://www.tour-eiffel.fr/ . Die Site ist auch auf Deutsch verfügbar.
Kapitel 19. Deutsches Museum, München
48° 7′ 48″ N, 11° 35′ 0″ E
Das Deutsche Museum: Von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik
Das Deutsche Museum ist das wahrscheinlich größte Wissenschaftsmuseum weltweit. Es wurde 1906 eröffnet und liegt im Zentrum
Münchens mitten auf einer Insel in der Isar. Das Hauptmuseum wird durch zwei Ableger (beide in München) vervollständigt. Der
eine ist die »Flugwerft Schleißheim«, die in einem alten Militärflughafen nördlich des Stadtzentrums untergebracht ist. Hier
finden Sie alle Informationen rund um das Thema Fliegen. Beim anderen handelt es sich um das »Verkehrszentrum«, das nahe der
Theresienwiese untergebracht ist, auf der das Oktoberfest stattfindet. Dieses Museum ist dem Verkehrswesen gewidmet.
Das Deutsche Museum ist einfach riesig: auf 50 000 Quadratmetern werden rund 28 000 Objekte ausgestellt. An einem sonnigen
Tag sollte ein Besuch des Museums im Innenhof beginnen Dort zeigt Ihnen eine menschliche Sonnenuhr die Zeit an: Stellen Sie
sich einfach auf den Punkt für den aktuellen Monat, und Ihr Schatten zeigt Ihnen die Uhrzeit.
Beim Betreten des Museums wird seine Größe offensichtlich. Eines der ersten Exponate ist ein vollständiges Fischerboot aus
dem 19. Jahrhundert, die Maria , aus deren Seite ein großes Stück herausgeschnitten wurde, so dass der Besucher das Boot vom Deck bis zum Kiel sehen kann.
In Bilgen befindet sich sogar eine künstliche Ratte. Direkt hinter dem Boot steht ein dampfbetriebener Schlepper aus den 1930ern.
Ansonsten beherbergt der Raum eine Vielzahl unterschiedlicher Flussschiffe, darunter auch eine Coracle (ein kleines, wallnussförmiges
Boot, das hauptsächlich in Wales genutzt wurde). Das berühmteste Exponat der Marine-Ausstellung ist das U-Boot U1.
Ein anderer Raum beherbergt einen kleinen Teil der Flugzeugsammlung des Deutschen Museums. Hoch über Ihrem Kopf wird Ihnen
eine einmalige Ansicht eines Lufthansa-Passagierjets geboten. Der Jet wurde von oben bis unten durchgeschnitten, so dass ein
Querschnitt durch das Flugzeug mit Passagiersitzen, Sauerstoffmasken, Fenstern und den Gepäckablagen im oberen Bereich zu
sehen ist. Unter dem Passagierbereich ist der Frachtraum mit den Gepäckcontainern.
In der Nähe finden Sie einen Raum, der dem Themenkomplex Energieversorgung gewidmet ist: Hier sind Maschinen zur Energiegewinnung
aus Wasser, Wind und Muskelkraft (von Mensch und Tier) ausgestellt. Aus dem Bereich Wasserkraft sind hier Wasserräder aus
der ganzen Welt sowie eine Vielzahl von Pumpen und sonstiger Hydrauliktechnik vertreten. Die Exponate zur muskelgetriebenen
Energieerzeugung umfassen Rundganggöpel (bei denen Tiere im Kreis laufen und eine Achse drehen) und Geräte, die über Laufflächen
betrieben werden, z. B. ein Laufrad, in dem ein Hund lieft, um das Feuer eines Schmiedes permanent anzublasen.
Die Ausstellung zu elektrischem Strom zeigt die Geschichte der Elektrizität. Die ausgestellten Objekte reichen von Dynamos
und Generatoren über Hochspannungsschalter, Transformatoren und Überlandleitungen. Zu sehen ist auch der Generator, der zur
ersten Übertragung eines Drehstroms zwischen Lauffen und Frankfurt (eine Strecke von 175 Kilometern) während der internationalen
Elektrotechnik-Ausstellung 1891 verwendet wurde. Das Highlight der Ausstellung ist die Demonstration von Hochspannung. Dreimal
täglich wird ein Wechselstrom mit 300 Kilovolt erzeugt und ein
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