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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
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Sobald der Zähler die Null erreichte, blockierte die Steuerung, wodurch die Maschine in einen
     Sturzflug überging und einschlug. Da der Antrieb der V-1 sehr laut war, war die dann plötzlich eintretende Stille für die
     Angegriffenen ein Warnsignal dafür, dass eine Explosion kurz bevorstand.
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    Verpuffungsstrahltriebwerk
    Ein Strahltriebwerk stößt einen Strahl heißer Gase aus, die einen Rückstoß erzeugen, der die Rakete vorwärts treibt. Das in
     der V-1 verwendete Triebwerk war ein Verpuffungsstrahltriebwerk (engl. pulse jet engine), ein einfaches Strahltriebwerk mit
     nur wenigen beweglichen Teilen. Es gibt sogar eine Version des Verpuffungsstrahltriebwerks, die keine beweglichen Teile enthält.
    Ein Verpuffungsstrahltriebwerk besteht aus einem Rohr, das an einem Ende wie ein Trichter geformt ist und als Austrittsdüse
     fungiert. Am anderen Ende befindet sich ein Lufteinlass. Dieser verfügt über ein Lufteinlassventil, mit dem die angrenzende
     Kammer geschlossen oder geöffnet werden kann. In dieser Verbrennungskammer wiederum befinden sich eine Zündkerze und eine
     Vorrichtung für die Befüllung mit Brennstoff (siehe Abbildung 20.1 ). Zuerst wird die Kammer mit einer Mischung aus Treibstoff (etwa Progangas) und Luft gefüllt, und die Zündkerze gezündet.
    Abbildung 20.1 Verpuffungsstrahltriebwerk
    Die Kerze entzündet den Treibstoff. Dieser explodiert und breitet sich schnell in der Kammer aus. Durch die Explosion entstehen
     heiße Gase, die sich in der Kammer ausdehnen. Durch die Ausdehnung dieser Gase wird das Ventil geschlossen, so dass ein Entweichen
     durch den Lufteinlass nicht mehr möglich ist. Es bleibt also nur die Düse als möglicher Weg für die Gase, die sich schnell
     in diese Richtung ausdehnen und Druck erzeugen.
    Während die Gase durch die Düse entweichen, nimmt der Druck in der Kammer ab, bis sich das Ventil dann bei normalem Luftdruck
     wieder öffnet und Luft einströmen kann (während gleichzeitig Treibstoff eingespritzt oder angesaugt wird). Dabei wird ein
     Teil der heißen Gase durch Unterdruck wieder in die Kammer gesogen. Diese Gase sind heiß genug, um den Treibstoff zu entzünden,
     und so den ganzen Prozess wieder anzustoßen, ohne dass dafür die Zündkerze benötigt wird.
    Dieser Prozess wiederholt sich immer wieder. Dabei werden Schub und ein charakteristischer, lauter, rhythmischer Ton erzeugt.
     Die Lautstärke ist eines der größten Probleme von Verpuffungsstrahltriebwerken – sie sind wirklich kaum zu überhören (im Zweiten
     Weltkrieg konnte man die V-1 kilometerweit hören) und laut genug, um das Gehör zu schädigen.
    Man kann das Ventil auch weglassen und erhält so ein Triebwerk ganz ohne bewegliche Teile. Dazu baut man eine Krümmung von
     180°in das Triebwerk ein, so dass die Düse und der Lufteinlass in der gleichen Richtung liegen (siehe Abbildung 20.2 ). Wenn das Treibstoff/Luft-Gemisch entzündet wird, dehnen sich die Gase sowohl in die Düse als auch in den kurzen Lufteinlass
     aus.
    Abbildung 20.2 Ein Paar ventilloser Verpuffungsstrahltriebwerke; zur Verfügung gestellt von Eleanor Lovinsky, Madagascar Institute
    Aufgrund des Unterdrucks und wegen des Lufteinlasses, der bei dieser Triebwerksversion deutlich kürzer ist als die Düse, strömt
     schnell Luft in die Kammer nach. Kurz danach werden aufgrund des niedrigeren Drucks wieder heiße Gase aus der Düse zurückgesogen.
     Die heißen Gase entzünden das neue Treibstoff/Luft-Gemisch und der Prozess setzt sich fort.
    Man kann die Leistung des Triebwerks durch entsprechende Erweiterungen noch erhöhen. Wenn die heißen Gase die Düse (und den
     Lufteinlass) verlassen, liefern sie keinen Schub mehr. Indem man eine abgeschrägte Düse (mit einem kleinen Spalt) hinter dem
     Auslass montiert, erhitzen die heißen Gase die Umgebungsluft, die sich über die Düse ausdehnt und zusätzlichen Schub liefert.
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    Doch wirklich interessant war für die sowjetischen und alliierten Kräfte, die nach dem Krieg technologische Beute suchten,
     das Team, das die V-2 entwickelt hatte. Die V-2-Rakete erreichte im Oktober 1942 als erste das All (mit einer Höhe von über
     80 Kilometern). Raketen dieses Typs wurden zu tausenden hergestellt und auf Großbritannien, Holland, Frankreich und Belgien
     abgeschossen.
    Beim Raketenantrieb der V-2 wurden Alkohol und flüssiger Sauerstoff gemischt, um Schub zu erzeugen. Außerdem wurde ein ausgereiftes
     Leitsystem eingesetzt, das bei einigen späten Modellen

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