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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
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die Luft gleichzeitig im Inneren gehalten wird. Ist die Schürze vollständig mit Luft gefüllt, beginnt ein Teil der Luft unter
     der Schürze zu entweichen und das Hovercraft schwebt (siehe Abbildung 50.2 ).
    Abbildung 50.2 Luftstrom beim Hovercraft
    Die Schürze sorgt auch dafür, dass mehr Luft unter dem Hovercraft gehalten werden kann. Dadurch kann es höher steigen als
     bei Cockerells ursprünglichem Experiment, und auch größere Geländeunebenheiten und Wellen durchfahren, ohne dass das Luftkissen
     verlorengeht.
    Da Luftkissenfahrzeuge nahezu reibungsfrei arbeiten, kann man sie relativ leicht bewegen. Üblicherweise nutzen Hovercraft-Modelle
     für den Antrieb große Lüfter, die so montiert sind, dass sie gegen die Fahrtrichtung zeigen.
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Kapitel 51. Jodrell Bank Observatory, Cheshire, England
    53° 14′ 10.5″ N, 2° 18′ 25.7″ W

    Das große Ohr
    Das riesige Lovell-Teleskop im Jodrell Bank-Observatorium ist vielleicht nur noch das drittgrößte bewegliche Radioteleskop
     der Welt, doch es verfügt über eine glanzvolle Geschichte, ist öffentlich zugänglich und liegt idyllisch in der Cheshire-Ebene.
    Das Gelände, auf dem sich das Observatorium befindet, war ursprünglich ein botanischer Garten der Universität Manchester.
     1945 brachte der Physiker Sir Bernard Lovell überschüssige Radarausrüstungen aus dem Zweiten Weltkrieg an diesen Ort, um den
     Interferenzen zu entgehen, die im 30 Kilometer nördlich liegenden Manchester durch die elektrischen Straßenbahnen verursacht
     wurden.
    Lovell hatte im Krieg am Radar gearbeitet und wollte Radargeräte nutzen, um die kosmische Strahlung zu studieren, die aus
     dem Weltraum in die Erdatmosphäre eintritt. Ende 1945 hatte Lovell gezeigt, dass die seltsamen Echos, die auf Militärradaren
     erschienen, durch Meteoritenbahnen in der oberen Atmosphäre verursacht wurden. Er erkannte schnell, dass wesentlich größere
     und genauere Teleskope notwendig waren. 1947, 1957 und 1964 und wurde dann eine Reihe von Teleskopen gebaut.
    1957 wurde das Teleskop Mark I, das heute Lovell-Teleskop heißt, gerade rechtzeitig fertig, um die Sowjetische Sputnik 1-Mission
     am 4. Oktober zu verfolgen. Sputnik 1 und ihre Starthilfsrakete gingen in eine Umlaufbahn. Das Lovell-Teleskop konnte zwar
     nicht den Satelliten selbst verfolgen, dafür aber die Booster-Rakete. Das war möglich, weil in Lovells Entwurf des Teleskops
     ein leistungsstarkes Radarsystem vorgesehen war.
    ----
    Luna 9 und das Faxgerät
    Der größte öffentliche Augenblick des Lovell-Teleskops kam 1966, als man Bilder abfing, die von der ersten Sonde stammten,
     die auf dem Mond landete (ohne abzustürzen). Die britische Presse kam der Sowjetunion zuvor und veröffentlichte die Bilder,
     bevor irgendwelche offiziellen Bilder (seitens der Sowjets) veröffentlicht wurden ( Abbildung 51.1 ).
    Abbildung 51.1 Bild der Luna 9, abgefangen vom Lovell-Teleskop; zur Verfügung gestellt von Jodrell Bank Centre for Astrophysics,
     University of Manchester
    Am 3. Februar 1966 landete die sowjetische Mondsonde Luna 9. Zum Abfedern ihrer Landung kam dabei ein Airbag zum Einsatz.
     Luna 9 begann dann sofort mit der Übertragung von Fernsehbildern der Mondlandschaft. Die Sowjetunion hatte angekündigt, wann
     die Sonde Bilder übertragen würde. Die Übertragungszeiten fielen mit den Zeiten zusammen, in denen der Mond für das Lovell-Teleskop
     (damals das größte Radioteleskop der Welt) sichtbar war.
    Dies veranlasste Sir Bernard Lovell zu der Bemerkung »Ich bin sicher, die Russen wollten, das wir die Aufnahmen machen«. Die
     Übertragungen erfolgten dann mittels Bildtelegrafie – als eine Art Telefax.
    In den 1930ern begannen die Zeitungen damit, Photos telegrafisch zu übertragen. Die Bilder wurden mit normalen Kameras aufgenommen
     und ganz normal belichtet. Das Bild wurde dann auf einen Zylinder gezogen. Dieser Zylinder rotierte und bewegte sich seitwärts,
     so dass das Bild zeilenweise abgetastet werden konnte. Dazu wurde es mit einer Lichtquelle angestrahlt und das reflektierte
     Licht mit einer Photozelle gemessen. Der Strom der Photozelle wurde verstärkt, in akustische Signale umgewandelt und dann
     über eine normale Telefonleitung übertragen.
    Auf der Empfängerseite wurden die akustischen Signale wieder in variierende Lichtstrahlen umgewandelt, die über einen rotierenden
     Zylinder, der über den gleichen Durchmesser wie der Zylinder auf der Senderseite verfügte, wanderten, um ein neues

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