Der Geek-Atlas (German Edition)
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Sie sich östlich von Greenwich, anderenfalls westlich.
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Kapitel 50. Hovercraft-Museum, Lee-on-the-Solent, England
50° 48′ 28.08″ N, 1° 12′ 32.01″ W
Die weltgrößte Sammlung von Luftkissenfahrzeugen
Das Hovercraft sieht nach der Art Erfindung aus, die den Erfinder ausrufen lässt: »Das ist so verrückt, dass es funktionieren
könnte« (zumindest wäre das so in einer Filmadaption). Jeder der das Vergnügen hatte, mit einem Hovercraft über den Kanal
von Großbritannien nach Frankreich »zu fliegen«, wird sich an die rasante und holprige Überfahrt erinnern.
Leider endete der Hovercraft-Verkehr im Jahre 2000 aufgrund der Konkurrenz durch den Kanaltunnel. Doch das Hovercraft lebt
im Hovercraft-Museum ( Abbildung 50.1 ) weiter.
Abbildung 50.1 Das Hovercraft-Museum; zur Verfügung gestellt von The Hovercraft Museum Trust
Das Museum ist in einem alten Stützpunkt der Royal Navy untergebracht. Hier finden Sie die beste Sammlung von Luftkissenfahrzeugen
weltweit. Von der kleinen Ein-Mann-Winfield bis zu großen Passagier- und Militärmaschinen ist alles vertreten.
Das Museum besitzt auch viele Teile der großen SR N4 Mk II-Hovercrafts, die für Kanalüberquerungen mit 278 Passagieren und
36 PKW genutzt wurden. Ausgestellt sind zwei vollständige SR N4 Mk II, die momentan nicht dem Museum gehören. Der Zugang ist
nicht erlaubt, doch allein daneben zu stehen ist sehr beeindruckend. Die SR N4 Mk II wurde von vier Rolls Royce-Gasturbinenmotoren
angetrieben und schaffte die Überfahrt von Dover nach Calais in nur 22 Minuten.
Sie können auch eine Royal Navy BH7 bewundern, die bis zu 65 Knoten schnell war. Sie ist das einzig erhaltene große Hovercraft
des britischen Militärs.
Das letzte erhaltene Modell, das für die Entwicklung der SR N1 (des ersten praxistauglichen Hovercrafts) verwendet wurde,
ist ebenfalls zu sehen und noch funktionsfähig.
Darüber hinaus gibt es eine umfassende Sammlung von Hovercraft-Modellen, die zu Forschungszwecken genutzt wurden, sowie eine
Reproduktion des ursprünglichen Versuchs des Hovercraft-Erfinders Sir Christopher Cockerell. Dieses Experiment mit zwei Blechdosen
und einem Staubsaugermotor überzeugten ihn, dass diese verrückte Idee tatsächlich funktionieren könne.
Das Museum beherbergt auch eine Sammlung von Modellen von John Thornycroft. Thornycroft war Bootskonstrukteur und arbeitete
an einer Luftschmierung mittels eines konkaven Rumpfs, der eine Luftblase unter dem Schiff entstehen ließ. Die Entwürfe sind
Vorläufer des Hovercrafts. Sie bewegten Thornycroft dazu, an Luftkissenbooten zu arbeiten.
Praktische Informationen
Das Hovercraft-Museum ist nur nach Terminvereinbarung zugänglich (oder an ein einem der seltenen Tage der offenen Tür). Besucher
sind willkommen, aber Sie müssen mindestens eine Woche im Voraus buchen und eine Führung vereinbaren. Die Führungen dauern
mehrere Stunden und umfassen 50 bis 60 Luftkissenfahrzeuge. Details finden Sie unter http://www.hovercraft-museum.org/ .
Sollte das Museum den Wunsch nach einer Fahrt in einem Hovercraft in Ihnen geweckt haben, dann bietet die Fährverbindung von
dem nahen Seebad Southsea zur Isle of Wight die passende Gelegenheit. Die Überfahrt dauert 10 Minuten.
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Wie das Hovercraft funktioniert
Das Hovercraft bewegt sich auf einem Luftkissen, das durch entsprechende Maschinen mit Hochdruck unter das Fahrzeug geblasen
wird. Sir Christopher Cockerells Experiment mit zwei Blechdosen und einem Staubsauger zeigte, das ein Hovercraft am effektivsten
funktionierte, wenn die Luft um die Ecken des Fahrzeugs geblasen wurde.
Bei dem entsprechenden Experiment verwendete Cockerell Dosen unterschiedlicher Größe und ließ einen kleinen Zwischenraum an
deren Kanten. Luft wurde auf die äußere Dose und außen um die Lücke geblasen. Um die Effektivität seines Hovercrafts zu messen,
stellte ihn Cockerell auf eine Küchenwaage und legte Gewichte darauf. Wenn er die Luft um die Ecken leitete, konnte er mit
dieser Anordnung dreimal soviel Gewicht bewegen wie mit einer einzelnen Dose.
Bei einem echten Hovercraft entsteht das Luftkissen innerhalb einer Schürze, die üblicherweise aus Gummi besteht. Durch diese
Schürze kann sich änderndes Terrain oder Wellen, über die das Hovercraft dann hinwegschwebt, ausgeglichen werden, während
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