Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
Vom Netzwerk:
Greenwich-Mittagsstunde ist Ihr Längengrad. Tritt die lokale Mittagsstunde vor der Greenwich-Mittagszeit ein, dann befinden
     Sie sich östlich von Greenwich, anderenfalls westlich.
    ----

Kapitel 50. Hovercraft-Museum, Lee-on-the-Solent, England
    50° 48′ 28.08″ N, 1° 12′ 32.01″ W

    Die weltgrößte Sammlung von Luftkissenfahrzeugen
    Das Hovercraft sieht nach der Art Erfindung aus, die den Erfinder ausrufen lässt: »Das ist so verrückt, dass es funktionieren
     könnte« (zumindest wäre das so in einer Filmadaption). Jeder der das Vergnügen hatte, mit einem Hovercraft über den Kanal
     von Großbritannien nach Frankreich »zu fliegen«, wird sich an die rasante und holprige Überfahrt erinnern.
    Leider endete der Hovercraft-Verkehr im Jahre 2000 aufgrund der Konkurrenz durch den Kanaltunnel. Doch das Hovercraft lebt
     im Hovercraft-Museum ( Abbildung 50.1 ) weiter.
    Abbildung 50.1 Das Hovercraft-Museum; zur Verfügung gestellt von The Hovercraft Museum Trust
    Das Museum ist in einem alten Stützpunkt der Royal Navy untergebracht. Hier finden Sie die beste Sammlung von Luftkissenfahrzeugen
     weltweit. Von der kleinen Ein-Mann-Winfield bis zu großen Passagier- und Militärmaschinen ist alles vertreten.
    Das Museum besitzt auch viele Teile der großen SR N4 Mk II-Hovercrafts, die für Kanalüberquerungen mit 278 Passagieren und
     36 PKW genutzt wurden. Ausgestellt sind zwei vollständige SR N4 Mk II, die momentan nicht dem Museum gehören. Der Zugang ist
     nicht erlaubt, doch allein daneben zu stehen ist sehr beeindruckend. Die SR N4 Mk II wurde von vier Rolls Royce-Gasturbinenmotoren
     angetrieben und schaffte die Überfahrt von Dover nach Calais in nur 22 Minuten.
    Sie können auch eine Royal Navy BH7 bewundern, die bis zu 65 Knoten schnell war. Sie ist das einzig erhaltene große Hovercraft
     des britischen Militärs.
    Das letzte erhaltene Modell, das für die Entwicklung der SR N1 (des ersten praxistauglichen Hovercrafts) verwendet wurde,
     ist ebenfalls zu sehen und noch funktionsfähig.
    Darüber hinaus gibt es eine umfassende Sammlung von Hovercraft-Modellen, die zu Forschungszwecken genutzt wurden, sowie eine
     Reproduktion des ursprünglichen Versuchs des Hovercraft-Erfinders Sir Christopher Cockerell. Dieses Experiment mit zwei Blechdosen
     und einem Staubsaugermotor überzeugten ihn, dass diese verrückte Idee tatsächlich funktionieren könne.
    Das Museum beherbergt auch eine Sammlung von Modellen von John Thornycroft. Thornycroft war Bootskonstrukteur und arbeitete
     an einer Luftschmierung mittels eines konkaven Rumpfs, der eine Luftblase unter dem Schiff entstehen ließ. Die Entwürfe sind
     Vorläufer des Hovercrafts. Sie bewegten Thornycroft dazu, an Luftkissenbooten zu arbeiten.
    Praktische Informationen
    Das Hovercraft-Museum ist nur nach Terminvereinbarung zugänglich (oder an ein einem der seltenen Tage der offenen Tür). Besucher
     sind willkommen, aber Sie müssen mindestens eine Woche im Voraus buchen und eine Führung vereinbaren. Die Führungen dauern
     mehrere Stunden und umfassen 50 bis 60 Luftkissenfahrzeuge. Details finden Sie unter http://www.hovercraft-museum.org/ .
    Sollte das Museum den Wunsch nach einer Fahrt in einem Hovercraft in Ihnen geweckt haben, dann bietet die Fährverbindung von
     dem nahen Seebad Southsea zur Isle of Wight die passende Gelegenheit. Die Überfahrt dauert 10 Minuten.
    ----
    Wie das Hovercraft funktioniert
    Das Hovercraft bewegt sich auf einem Luftkissen, das durch entsprechende Maschinen mit Hochdruck unter das Fahrzeug geblasen
     wird. Sir Christopher Cockerells Experiment mit zwei Blechdosen und einem Staubsauger zeigte, das ein Hovercraft am effektivsten
     funktionierte, wenn die Luft um die Ecken des Fahrzeugs geblasen wurde.
    Bei dem entsprechenden Experiment verwendete Cockerell Dosen unterschiedlicher Größe und ließ einen kleinen Zwischenraum an
     deren Kanten. Luft wurde auf die äußere Dose und außen um die Lücke geblasen. Um die Effektivität seines Hovercrafts zu messen,
     stellte ihn Cockerell auf eine Küchenwaage und legte Gewichte darauf. Wenn er die Luft um die Ecken leitete, konnte er mit
     dieser Anordnung dreimal soviel Gewicht bewegen wie mit einer einzelnen Dose.
    Bei einem echten Hovercraft entsteht das Luftkissen innerhalb einer Schürze, die üblicherweise aus Gummi besteht. Durch diese
     Schürze kann sich änderndes Terrain oder Wellen, über die das Hovercraft dann hinwegschwebt, ausgeglichen werden, während
    

Weitere Kostenlose Bücher