Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)
werden Sie in der Hölle schmoren!“, erklärte Guy.
„Nun, vor mir wird Wakeford zur Hölle fahren. Denn ohne den Brief kann seine Unschuld nicht bewiesen werden, jetzt, da Madame de Beaune nicht mehr da ist.“
„Nicht mehr da? Woher wissen Sie das?“, rief Beth.
„Ich habe zuverlässige Quellen.“ Clarice lächelte schon wieder. „Schau mich nicht so böse an, Guy. Ich weiß, dass du mich am liebsten umbringen würdest. Aber da du mich kennst, wirst du dir denken können, dass ich Vorkehrungen für meine Sicherheit getroffen habe. Wenn ich nicht in …“, sie warf einen Blick auf die Uhr, die auf dem Kaminsims stand, „… in zwei Stunden zurück bei meinen Freunden bin, werden sie den Brief verbrennen.“
„Nein!“ Beth war sehr blass geworden. Guy hingegen wirkte wie versteinert. Sie schaute erst ihn und dann wieder Clarice an. „Ich habe keine zehntausend Pfund.“
„Sie nicht, Madam, aber Darrington.“
„Von mir bekommen Sie keinen Penny, Clarice!“
„Tatsächlich? Sie wollen also nicht helfen, den Bruder Ihrer Geliebten vor dem Galgen zu retten?“
„Man wird ihn nicht hängen.“
Sie lachte. „Vor zwei Jahren ist er seiner gerechten Strafe entkommen. Noch einmal wird ihm das nicht gelingen. Man wird ihn sehr gut bewachen. Diesmal wird man ihn vor Gericht stellen und verurteilen. Und man wird das Urteil vollstrecken. Es gibt ja genug Beweise dafür, dass er diese Halskette geraubt hat. Und auf Raub steht nun mal die Todesstrafe.“
„Sie irren sich. Man wird Wakeford nicht hängen“, wiederholte Guy scheinbar ruhig.
Auch Beth bemühte sich, ihre Gefühle nicht zu zeigen. Es kostete sie eine beinahe übermenschliche Anstrengung, eine ausdruckslose Miene zur Schau zu stellen. Doch Guy hatte sie gebeten, ihm die Verhandlungen zu überlassen, und das wollte sie tun, solange sie es vermochte.
„Mir scheint, wir sind in eine Sackgasse geraten“, stellte Clarice fest und richtete den Blick auf Beth. „Ich verlasse Sie jetzt, damit Sie sich mit Ihrem Liebhaber beraten können. Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Wenn Ihr Bruder nach Portsmouth gebracht wird, erhöhe ich meinen Preis.“ Sie wandte sich zur Tür. „Ich finde allein hinaus. Und versuchen Sie nicht, mir zu folgen. Das könnte sehr unangenehme Folgen für Ihren Bruder haben.“
„Wie können wir Kontakt zu Ihnen aufnehmen?“, rief Beth ihr nach.
„Wenn Sie sich entschlossen haben, die geforderte Summe zu zahlen, schicken Sie einfach einen Boten in den Swan.“
„Darauf werden Sie vergeblich warten“, sagte Guy kalt. „Ich werde nicht nachgeben.“
Clarice drehte sich noch einmal um. „Vielleicht erkennen Sie jetzt, welch selbstsüchtiger Mensch Ihr Liebhaber ist, Mrs Forrester.“ Dann fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
„Woher weiß sie bloß, dass Madame de Beaune nach Amerika auswandern will?“, sagte Beth in die Stille.
„Ich bin nicht sicher, dass sie das gemeint hat“, gab Guy zurück. „Sie sagte lediglich, dass Madame fort ist. Fest steht allerdings, dass sie mehr über die ganze Angelegenheit weiß, als sie von dir und deiner Schwester erfahren haben kann.“
Doch Beth war mit ihren Gedanken bereits anderswo. „Zehntausend Pfund! Ich müsste beinahe alles verkaufen, um eine solche Summe aufbringen zu können. Das geht nicht von heute auf morgen.“
„Liebling, du darfst nicht einmal daran denken, Clarice das Geld zu geben!“ Er nahm ihre Hand und drückte sie ermutigend. „Bitte, vertrau mir!“
„Aber Simon …“
„Vorerst kann ihm nichts geschehen.“
Sie entzog ihm ihre Finger. „Er ist im Gefängnis! Du wirst doch hoffentlich begreifen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun muss, um ihm zu helfen.“
„Alles, außer auf Clarices Erpressungsversuch einzugehen!“
„Ich fürchte, dein Hass auf diese Frau macht dich blind für das, was getan werden muss.“
„Keineswegs. Ich schwöre dir, Beth, ich werde nicht zulassen, dass deinem Bruder ein Leid geschieht.“
Sie schloss die Augen. Es war so schwer, vernünftig zu sein und klar zu denken! „Was hast du vor, Guy?“
„Das möchte ich noch eine Weile für mich behalten. Doch lass dir noch einmal sagen, dass ich mich um alles kümmern werde. Solange er in Thirsk im Gefängnis ist, wird ihm nichts zustoßen. Ich werde noch heute dorthin fahren, um mit dem Friedensrichter zu sprechen. Simon soll es so bequem wie möglich haben, dafür werde ich sorgen.“
Beth schüttelte den Kopf. „Es ist nicht deine
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