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Der gefährliche Traum (German Edition)

Der gefährliche Traum (German Edition)

Titel: Der gefährliche Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Frieser
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endlich eingetroffen«, meinte die Sekretärin schnippisch und verschwand.
    Wenn Max’ Knie vorhin wie Wackelpudding waren, so fühlten sie sich jetzt an, als hätte man vergessen, Gelatine hinzuzugeben. Max musste sich darauf konzentrieren, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Sein Herz raste, als würde darin ein Hochgeschwindigkeitszug seine Runden drehen. Er konnte förmlich die Blicke seiner Mitschüler spüren, wie sie ihn begutachteten und in eine Schublade steckten. Und so wie es aussah, stand darauf nicht
Coole Jungs
, sondern
Opfer
.
    »Nun komm endlich herein!«, sagte sein Lehrer und winkte ihn ungeduldig zu sich.
    Es folgte das peinliche Vorstellen.
    »Du hast gut daran getan, schon am Ende des Schuljahres zu kommen. So können wir sehen, wo deine Defizite liegen und daran arbeiten. Nun setz dich nach hinten zu Friederike.«
    Erst jetzt nahm Max seine Mitschüler wahr und das Mädchen, das alleine in der letzten Bank am Fenster saß. Es war die Tochter des Schlossherrn.
    Max’ Gedanken schlugen Purzelbäume. Hatte der Lehrer sie Friederike genannt? Konnte es sein, dass sie »Fritzi« war? Gab es gar keinen Bruder? Hatte sie deshalb so gelacht?
    »Sag bloß, du bist Fritzi?«, flüsterte Max ihr zu.
    Das Mädchen lächelte verschmitzt.
    Na, super!, dachte Max, von dem sich das Glück offenbar wieder abgewendet hatte.
    Die Unterrichtsstunde verlief ohne peinliche Zwischenfälle. Zur Freude seines Lehrers, den er in Deutsch hatte, konnte Max sogar alle Fragen beantworten. Auch Friederike »Fritzi« schenkte ihm zum Glück keinerlei Beachtung. Danach ging es in die Pause, was bedeutete, möglichst unauffällig herumzustehen, beschäftigt auszusehen und dabei nicht wie ein Mauerblümchen zu wirken.
    Das mit dem unauffällig klappte auf jeden Fall schon mal nicht. Kaum hatte sich Max etwas abseits postiert, tauchten drei Jungs auf. Sie gingen in dieselbe Klasse wie er, waren aber mindestens einen Kopf größer als die anderen. Vielleicht Wiederholer, dachte Max.
    »Was geht ab?«, fragte der Mittlere.
    Was geht ab?
Wie antik war denn der Spruch? Doch statt ihm das unter die Nase zu binden, zuckte Max nur mit den Schultern. Irgendetwas an den Jungs ließ seine Alarmglocken schrillen. Wenn er etwas auf seiner alten Schule gelernt hatte, dann aufziehenden Ärger gegen den Wind zu riechen.
    »Alles cool, Mann!«, meinte er und versuchte woanders hinzugehen. Doch wie er schon befürchtet hatte, stellten sich ihm die drei in den Weg.
    »Du bist neu hier. Weißt noch nicht, wie die Dinge hier so laufen.« Einer der Jungen trat ganz nah an Max heran. Er war beinahe einen Kopf größer als Max und hatte kurzes blondes Haar. »Ich werd es dir erklären. Es ist ganz einfach. Du gibst mir jeden Tag Geld, sagen wir mal zwei Euro für den Anfang, und dafür werden dich meine Kumpels auf dem Nachhauseweg in Ruhe lassen. Was hältst du davon?« Der Junge grinste dämlich.
    »Träum weiter!«, entgegnete Max.
    »Du weißt nicht, auf was du dich einlässt, wenn du dich weigerst. Wir können dir das Leben an der Schule und in diesem Kaff zur Hölle machen. Und das willst du doch nicht, oder?«, fragte das Riesenbaby scheinheilig, als wäre es ernsthaft um Max’ Wohl besorgt.
    »Lassen wir es doch einfach drauf ankommen«, entgegnete Max kühn. Gegen solche Erpresserdeppen hatte er sich schon in der Grundschule wehren müssen. Sie schüchterten ihn nicht mehr ein.
    Als er an ihnen vorbeigehen wollte, hielt ihn der Junge am Arm fest.
    »Das solltest du nicht tun, mich anfassen«, meinte Max.
    Doch statt loszulassen, wurde der Griff des Jungen fester. Jetzt sah Max rot. Sein ganzer Zorn, der sich seit Tagen angestaut hatte, schien sich nur noch im Gesicht dieses Jungen entladen zu wollen. Ohne nachzudenken, holte er mit seiner Rechten aus und platzierte sie direkt auf dessen Nase. Nicht darauf gefasst, stolperte der Junge rückwärts und fiel auf seinen dicken Hintern. Sofort wurden andere aufmerksam, leider auch ihr Klassenlehrer Dr. Büttich.
    »Was geht hier vor?«, brüllte er die beiden an.
    Noch ehe Max die Situation erklären konnte, begann der andere zu heulen. »Dieser Neue hat mich einfach so angegriffen. Meine Freunde und ich wollten doch nur nett zu ihm sein und ihm Hallo sagen. Ich habe ihm die Hand entgegengestreckt und er schlägt mich gleich.« Blut lief ihm aus der Nase, was den Auftritt noch theatralischer aussehen ließ.
    »Der lügt!«, verteidigte sich Max. »Er hat mich erpresst. Zwei Euro sollte ich

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