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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)
Autoren: Rhianne Aile
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bekommt.
    Ob er allerdings angesichts seiner blitzsauberen, weißen Jacke tatsächlich dafür verantwortlich ist, scheint mir ziemlich fraglich. Falls ja hat er sich nach meiner Erfahrung, was Kochen angeht, definitiv umgezogen. Ich kann nicht mal Mirácoli , ohne dass man das hinterher sowohl mir als auch dem Herd ansieht.
    Mein Blick gleitet vom Namen auf seiner Brust nach oben zu seinem Kragen und weiter an seinem Hals entlang bis zu seinem Gesicht.   Sein Kinn ist kantig und lässt trotz des Bartes ein Grübchen erkennen. Die Wangenknochen sind hoch und treten hervor. Seine Nase ist gerade und die Augen irgendwo zwischen Grau und Blau. Kalt irgendwie, abweisend, aber nicht uninteressant. Ich glaube, wenn ich ihn irgendwo in einem Club treffen würde, wär’ ich ziemlich angetan. Wobei ich das auch jetzt bin. Er ist, bis auf sein Essen, ziemlich genau mein Typ.
    Ein bisschen Rumschmachten leiste ich mir ab und an, auch wenn ich in festen Händen bin. Und es ist meistens auch gleich wieder vergessen. Denn nur weil jemand nett anzusehen ist, heißt das ja noch lange nicht, dass ich ihn sofort bespringen muss. Außerdem sind die meisten Kerle, die ich sexy finde, eher weniger schwul. Manchmal steh’ ich ein bisschen auf Heten.
    »War alles zu Ihrer Zufriedenheit?« Seine Stimme klingt angenehm. Immer noch eher leise, aber sehr männlich und ein bisschen rau. Passt zu ihm. Er ist echt heiß, irgendwie. Ich steh’ auf Stimmen. Und auf Augen. Und seine sind, ehrlich gesagt, der Wahnsinn.
    »Wollen Sie eine ehrliche Antwort?« Das ist Dirk.
    »Ich bitte darum.« Für den Bruchteil einer Sekunde verschwindet das Lächeln, das er aufgesetzt hat, bevor es wieder seinen Mund umspielt. Schätze, er sieht echt hübsch aus, wenn er lacht. Allerdings fürchte ich, dass ich – falls Dirk gleich ehrlich antwortet – wohl nicht in den Genuss kommen werde, Bekanntschaft damit zu machen. Vielleicht sollte ich vorsichtshalber schon mal das Loch im Boden suchen, in dem ich verschwinden kann.
    »Vom Lamm war ich ein wenig enttäuscht... aber vielleicht hätte ich einfach den Artikel dazu im letzten Feinschmecker nicht lesen sollen…«
    »Den Artikel?« Er zieht eine Augenbraue hoch.
    »Der, in dem steht, dass Sie und dieses Restaurant sich längst weit vom kulinarischen Mittelmaß entfernt hätten. Ich jedenfalls teile diese Meinung nach dem heutigen Abend nicht.«
    Oh Shit… das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt…
    Ich schlucke. Und Klein tut das ebenfalls. Für einen Moment weiten sich seine Augen, bevor er wieder gefasst und professionell lächelt und sich zu einem höflichen: »Ich bedaure sehr, dass es Ihren Geschmack nicht getroffen hat«, durchringt. Er scheint solcherlei Kritik nicht wirklich gewohnt zu sein. Ich würde mich ja anbieten, ihm zum Trost auch ein bisschen den Arm zu tätscheln, aber ich glaube, das käme grade weder bei ihm noch bei Dirk sonderlich gut an.
      »Und bei Ihnen?« Ich glaube, er meint mich.
    »Oh… ähm…«, stammle ich und werde prompt ein bisschen rot unter seinem Blick.
    »Hat es wenigstens Ihnen geschmeckt?«
    »Ja… war lecker«, antworte ich wenig eloquent, sehe kurz ihn an und dann schnell einen kleinen Fleck Himbeersorbet, den ich vorhin auf dem Tischtuch hinterlassen hab’. Ich werde jetzt ganz sicher nicht auch noch von diesem grauenvollen Meerrettich-Zeugs anfangen. So schlecht war es dann auch wieder nicht…
     
     
     
     
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