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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Herzchen, dir wird das Grinsen gleich vergehen“, drohte er.
    Aber sie strahlte wie verrückt, als er sie aufs Bett drückte und sich auf sie legte.

8. KAPITEL
    M. J. musste lernen, Jack in bestimmten Situationen die Führung zu überlassen. Sie musste Kompromisse eingehen. So funktionieren Beziehungen nun einmal, dachte sie. Außerdem besaß er in dieser Hinsicht einfach mehr Erfahrung als sie. Und als vernünftiger Mensch war sie – wenn nötig – durchaus in der Lage, Anweisungen zu akzeptieren und zu befolgen.
    Von wegen.
    „Komm schon, Jack, hast du vielleicht vor, in die Mongolei zu fahren, um einen einzigen albernen Anruf zu tätigen?“
    Er warf ihr einen wütenden Blick zu. Sie saßen jetzt seit exakt zehn Minuten im Auto, und er war überrascht, dass es so lange gedauert hatte, bis sie sich beschwerte. Aber da sie vierundzwanzig wirklich harte Stunden hinter sich hatte, beschloss er, klug zu reagieren.
    Von wegen.
    „Wenn du dieses Telefon auch nur berührst, bevor ich es dir erlaube, werfe ich es aus dem Fenster.“
    „Beantworte mir nur eine Frage. Wie soll uns irgendjemand über ein Handy aufspüren? Wir sind hier am Ende der Welt.“
    „Wir sind nicht mal eine Stunde außerhalb von Washington, du Stadtkind. Und du würdest dich wundern, was man alles verfolgen kann.“
    Gut, er war sich selbst nicht ganz sicher, ob es machbar war. Aber zumindest hielt er es für möglich. Wenn das Telefon ihrer Freundin abgehört wurde – und die Leute, die hinter M.J. her waren, besaßen ganz offensichtlich die entsprechende Technologie –, war es doch möglich, dass das Signal ihres Telefons Spuren hinterließ.
    Und das wollte er auf keinen Fall.
    „Wie?“
    Diese Frage hatte er befürchtet. „Dieses Ding ist im Grunde eine Art Radio, richtig?“
    „Ja, und?“
    „Radios empfangen Signale. Man stellt eine Frequenz ein, oder vielleicht nicht?“ Besser konnte er es auch nicht erklären, doch erleichtert stellte er fest, dass sie über seine Worte nachdachte. „Außerdem möchte ich ein wenig Abstand zwischen uns und das Motel bringen. Angenommen, das FBI wäre hinter uns her, dann würde ich auch dafür sorgen, dass sie uns im Kreis jagen.“
    „Was sollte denn das FBI von uns wollen?“
    „Verdammt, das war nur ein Beispiel!“ Am liebsten hätte er mit der Stirn auf das Lenkrad geschlagen, unterließ es aber. „Nimm es einfach hin, M.J., nimm es einfach hin.“
    Das versuchte sie ja, sie versuchte es wirklich.
    „Zumindest könntest du mir verraten, wo wir hinfahren.“
    „Ich fahre auf der 15 nördlich, Richtung Pennsylvania.“
    „Pennsylvania?“
    „Dort kannst du telefonieren. Danach fahren wir südlich nach Baltimore.“ Er warf ihr noch einen Blick zu. „Falls die Baltimore Orioles in der Stadt sind, könnten wir uns ein Spiel ansehen.“
    „Du willst zum Baseball gehen?“
    „Hey, heute ist schließlich der Vierte Juli. Baseball, Bier, Paraden und Feuerwerk. Manche Dinge sind einfach heilig.“
    „Ich bin Yankee-Fan.“
    „War ja klar. Der Punkt ist, dass ein Stadion ein guter Ort ist, um sich für ein paar Stunden unsichtbar zu machen – und ein guter Platz, um jemanden zu treffen, falls du Grace erreichst.“
    „Grace bei einem Baseballspiel?“ Sie schnaubte. „Klar.“
    „Wäre eine gute Deckung. Hat deine Freundin etwa was gegen den Lieblingszeitvertreib der Amerikaner auszusetzen?“
    „Sport ist nicht gerade Graces Ding. Eher eine nette Modenschau oder vielleicht eine aufregende Oper.“
    Jetzt war es an ihm, verächtlich zu schnauben. „Und ihr seid Freundinnen?“
    „Ich bin dafür bekannt, gern in die Oper zu gehen.“
    „In Handschellen?“
    Darüber musste sie lachen. „Sozusagen. Ja, wir sind Freundinnen.“ Sie seufzte. „Ich schätze, auf den ersten Blick ist es nicht leicht zu verstehen. Die Brave, die Irin und die Prinzessin. Aber es hat einfach Klick gemacht.“
    „Erzähl mir von ihnen. Fang mit Bailey an, nachdem der ganze Ärger mit ihr angefangen hat.“
    „In Ordnung. Bailey ist sehr hübsch und wirkt irgendwie verletzlich. Blond, braune Augen und zarte, helle Haut. Sie hat eine Schwäche für schöne Dinge, für alberne schöne Dinge wie Elefanten. Die sammelt sie. Ich habe ihr letzten Monat zum Geburtstag einen aus Speckstein geschenkt.“ Als sie daran dachte, wie normal ihr Leben zu dieser Zeit noch gewesen war, presste sie die Lippen zusammen „Sie sieht gerne alte Filme, und manchmal kann sie ein wenig verträumt sein. Aber zugleich ist sie

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