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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sachen, Jack. Aber du hast recht, genau deshalb habe ich mir einen Greif ausgesucht. Grace hatte die Idee, dass wir drei uns zur Feier unseres Studienabschlusses alle tätowieren lassen. Wir sind für ein Wochenende nach New York geflogen.“ Ihr Lächeln erlosch, als sie an ihre Freundinnen dachte. „Es war ein grandioses Wochenende. Bailey musste anfangen, damit sie es sich nicht noch anders überlegen konnte. Sie hat sich ein Einhorn ausgesucht. Das passt eigentlich gar nicht zu ihr. Oh, Gott!“
    „Komm schon, hör auf damit.“ Er hatte schreckliche Angst, dass sie weinen könnte. „Soweit wir wissen, geht es ihr gut. Kein Grund, sich schon jetzt Sorgen zu machen.“ Sanft massierte er ihren Nacken. „Wir haben selbst genug. In ein paar Stunden verschwinden wir hier und versuchen, Grace zu erreichen.“
    „Okay.“ Sie verstaute ihre Gefühle in einer entfernten Ecke ihres Herzens. “Vielleicht …
    „Hast du auf dem College Leichtathletik gemacht?“
    „Hm?“
    Mit dem überraschenden Themenwechsel erreichte er sein Ziel. Sie dachte jetzt nicht mehr über ihre Freundinnen nach. „Hast du Leichtathletik gemacht? Du hast den Körper dafür, und schnell genug bist du auch.“
    „Ja, ich bin gelaufen. Aber keine Staffel oder so, ich bin kein Teamplayer.“
    „Läuferin, also?“ Er drehte sie um und fuhr lächelnd mit der Fingerspitze ihre Brust entlang. „Dann musst du eine gute Kondition haben.“
    Sie hob die Augenbrauen. „Allerdings.“
    „Ausdauer.“ Er legte sich auf sie.
    „Absolut.“
    Sein Mund spielte mit ihren Lippen. „Und du musst genau wissen, wie man seine Kräfte einteilt, um fit für den Endspurt zu sein.“
    „Darauf kannst du wetten.“
    „Das ist praktisch.“ Er biss ihr ins Ohrläppchen. „Weil ich diesmal vorhabe, meine Kräfte einzuteilen. Weißt du, wovon ich spreche, M.J.? Heißt es nicht, dass man langsam und dauerhaft am ehesten das Rennen gewinnt?“
    „Ich glaube, das habe ich schon mal gehört.“
    „Warum probieren wir es nicht aus?“, schlug er vor.
    Diesmal war sie eingeschlafen, so wie er es gehofft hatte.
    Wieder auf dem Bauch, dachte er, während er sie lange betrachtete. Er strich ihr übers Haar. Er konnte einfach nicht aufhören, sie zu berühren, konnte sich nicht daran erinnern, jemals so etwas empfunden zu haben.
    Weil er befürchtete, sich schrecklich rührselig zu benehmen, war er dankbar dafür, dass sie schlief. Ein Mann, der den Ruf hatte, hart und zynisch zu sein, wurde nicht gern dabei beobachtet, wie er eine schlafende Frau anschmachtete. Am liebsten hätte er noch einmal mit ihr geschlafen. Das zumindest konnte er absolut begreifen. Sich in Sex zu verlieren – in schnellem, leidenschaftlichem oder in zartem Sex. Sie würde ihn nicht abweisen, das wusste er. Er könnte sie streicheln und erregen, noch bevor sie richtig wach war. Sie würde sich ihm öffnen, ihn willkommen heißen, ihn lieben.
    Aber sie brauchte ihren Schlaf.
    Schatten lagen unter ihren Augen – unter diesen dunklen, betörenden grünen Augen. Ihre Wangen waren bleich. Er presste die Finger auf die Augen. Hör dir nur mal selbst zu, dachte er. Als Nächstes komponierst du vielleicht ein Liebeslied oder etwas ähnlich Peinliches.
    Also schob er sie etwas zur Seite und machte es sich bequem. Er wollte eine Stunde schlafen, danach mussten sie sich wieder der Realität stellen. Jack schloss die Augen.
    M.J. wurde vom Regen geweckt. Das Geräusch erinnerte sie an träge Vormittage im Bett, an Sommerduschen. Sie schmiegte sich tiefer ins Kissen, schlief wieder ein.
    Das Pferd sprang über einen kleinen Bach, dessen flaches Wasser blau glitzerte. Ihr Herz hüpfte ebenfalls, sie klammerte sich stärker an dem Mann fest. Er roch nach Leder und Schweiß. Die Hitze war fast unerträglich.
    Er war schwarz gekleidet, das Gesicht – Jacks Gesicht – war unter einem weitkrempigen Hut verborgen. Ein Pistolengürtel hing ihm tief auf den Hüften.
    Das leere Land erstreckte sich vor ihnen, weit wie das Meer, mit Wellen aus kantigen Felsen. Ein falscher Tritt, und die Erde würde von ihrem Blut getränkt werden.
    Trotzdem ritt er unerschrocken weiter, und sie überließ sich ganz dem erregenden Gefühl der Geschwindigkeit. Als er das Pferd zügelte und sich zu ihr umdrehte, glitt sie in seine Arme und küsste die harten, fordernden Lippen. Dann reichte sie ihm einen Stein, der pulsierte und ein blaues Licht ausstieß, heißer als die heißeste Flamme.
    „Er gehört zu den anderen. Liebe

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