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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. „Die Dunkelhaarige – auf einem Foto trug sie so einen albernen Hut.“
    „Ja, das war letztes Jahr in Arizona. Kleines Souvenir. Wie auch immer, sie ist umwerfend. Sie hat ihre Eltern sehr früh verloren und ist bei einer Tante aufgewachsen. Die Fontaines sind irrsinnig reich.“
    „Fontaine … Fontaine …“ Jack überlegte. „Wie in ‘Fontaine Department Stores’?“
    „Genau die. Reiche, steife, arrogante Snobs. Grace macht es Spaß, sie zu schockieren. Es wurde von ihr erwartet, dass sie ihren Abschluss in Havard macht, dann die obligatorische Europareise antritt und schließlich einen reichen, steifen, arroganten Snob zum Mann nimmt. Sie hat genau das Gegenteil gemacht, und da sie haufenweise eigenes Geld hat, ist es ihr ziemlich egal, was die Familie von ihr hält.“ M.J. überlegte kurz. „Andererseits würde es sie auch nicht jucken, wenn sie keinen Penny hätte. Geld interessiert Grace nicht. Sie genießt es zwar und gibt es mit vollen Händen aus, aber sie hat keinen Respekt davor.“
    „Menschen, die für ihr Geld arbeiten müssen, haben Respekt davor“, warf Jack ein.
    „Es ist ja nicht so, dass sie nichts tut“, verteidigte M.J. ihre Freundin sofort. „Es ist ihr einfach nur egal, wie andere von ihr denken. Sie arbeitet ehrenamtlich – aber still und leise. Sie ist so ziemlich der großzügigste Mensch, den ich kenne. Und sie ist loyal. Gleichzeitig aber unberechenbar und launisch. Mitunter haut sie einfach für ein paar Tage ab, wenn es ihr in den Sinn kommt. Nach Rom oder nach Dubai, ganz egal, Hauptsache weg. Sie hat ein Haus im Westen von Maryland – man könnte es wohl ein Landhaus nennen. Es ist klein und sehr hübsch. Und liegt sehr einsam in einem Staatswald. Keine Nachbarn, kein Telefon. Ich glaube, dort wollte sie dieses Wochenende hinfahren.“ Sie kniff die Augen zusammen, um sich zu erinnern. „Ich weiß nicht, ob ich das Haus finden würde. Ich war zwar einmal dort, aber Bailey ist gefahren. Sobald man aus der Stadt rauskommt, sehen diese Landstraßen doch alle gleich aus. Jedenfalls liegt es in den Bergen.“
    „Könnte sinnvoll sein, das herauszufinden. Wir werden sehen. Würde sie zu ihrer Familie gehen, wenn sie in Schwierigkeiten steckte?“
    „Niemals.“
    „Wie sieht es mit einem Mann aus?“
    „Warum sollte sie bei jemandem Hilfe suchen, den sie mit einem einzigen Lächeln von den Füßen hauen kann? Nein, es gibt keinen Mann, zu dem sie gehen würde.“
    Darüber dachte er eine Weile nach, blinzelte dann und grinste. „Grace Fontaine … die Miss April im Playboy. Es war dieser Hut auf dem Foto, der mich abgelenkt hat. Ich würde dieses Gesicht nämlich … niemals vergessen.“
    „Wirklich?“ Ihre Stimme klang staubtrocken, als sie ihn über die Ränder ihrer Sonnenbrille musterte. „Verbringst du viel Zeit damit, Ausklappfotos im Playboy anzustieren, Dakota?“
    „Bei Miss April war’s jedenfalls so“, gestand er fröhlich und rieb sich über sein Herz. „Mein Gott, du bist eine Freundin von Miss April.“
    „Sie heißt Grace, und das Foto hat sie vor Jahren gemacht, als wir noch auf der Uni waren. Sie wollte ihre Familie ärgern.“
    „Gott sei Dank. Ich glaube, ich habe die Ausgabe noch irgendwo. Jetzt werde ich mir das Foto mal noch genauer ansehen müssen. Was für ein Körper“, erinnerte er sich. „Frauen, die so gebaut sind, sind ein Geschenk für die Männerwelt.“
    „Vielleicht fährst du mal rechts ran, und wir können uns kurz in Ruhe unterhalten.“
    Jack grinste sie an. „Ach, M.J., deine Augen sind ja noch grüner als sonst. Und dabei behauptest du doch, nicht zu den eifersüchtigen Frauen zu gehören.“
    „Gehöre ich auch nicht.“ Normalerweise. „Es ist eine Frage der Würde. Du hegst einige ekelhafte, lüsterne Fantasien über meine beste Freundin.“
    „Nicht ekelhaft, das verspreche ich, lüstern vielleicht, aber nicht ekelhaft.“ Ohne sich zu beschweren, akzeptierte er ihren Hieb in die Seite. „Aber du bist diejenige, die ich liebe, Herzchen.“
    „Halt die Klappe.“
    „Meinst du, sie würde das Foto für mich signieren? Vielleicht direkt über ihren …“
    „Ich warne dich.“
    Spaß muss sein, dachte er, aber man kann es auch übertreiben. Er fuhr von der 15 ab in Richtung Osten.
    „Warte mal, ich dachte, wir fahren nach Pennsylvania, um zu telefonieren.“
    „Du hast gerade gesagt, dass Grace ein Haus in West-Maryland hat. Es wäre nicht klug, gerade jetzt in diese

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