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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Yein an«, beschied ihm der Offizier trocken. »Yeghats, du wirst diese Terraner zum Königspalast begleiten!«
    »Ihr seht das falsch«, startete Mjipa einen letzten verzweifelten Versuch, »diese Wölbungen werden verschwinden, sobald er älter wird …«
    »Spart Euch Euren Atem, Terraner!« sagte der Offizier. »Yeghats, nimm den Kalwmianer auch mit; und bringe alle drei zu Minister Zharvets.«
    Im Palast zu Yein sagte Minister Zharvets: »Schon wieder Ihr, Meister Mjipa? Meisterin Dyckman, Ihr steht unter Arrest. Wachen! Ergreift sie!«
    Die allgegenwärtigen Palastwächter sprangen herbei und umringten Alicia im Audienzzimmer. Mjipa schrie: »Was erlaubt Ihr Euch, Hoheit? Sie hat nichts verbrochen! Ich protestiere …«
    »Ihr protestiert immer«, erwiderte Zharvets lakonisch. »Wisset, o Terraner, dass dieses fremdländische Weib die Frechheit besaß, meinem Souverän, dem Heshvavu Ainkhist, frech ins Gesicht zu lügen. Das ist ein Verstoß gegen die siebte Verfügung aus der Amtszeit von Verjapist dem Dritten, Paragraph fünf, Absatz dreizehn. Und Ihr selbst seid es, der diese kecke Lügnerin entlarvt hat.«
    »Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht«, log Mjipa.
    »O doch, das wisst Ihr sehr wohl. Es hat zu tun mit der Anatomie terranischer Frauenspersonen.« Der Minister wandte sich zu seinem Sekretär. »Meldet Seiner Grandiosität, dass die Terranerin sich in seiner Gewalt befindet.« Als Mjipa, der vor Wut kochte, einen drohenden Schritt auf den Minister zu machte, fügte Zharvets hinzu: »Keine Ungebührlichkeiten, Meister Mjipa, sonst heiße ich die Wächter, ihr den Kopf abzuschlagen, und den Euren gleich mit!«
    Mjipa war sicher, dass der Minister bluffte, zumindest, was Alicia anging. Es war sehr unwahrscheinlich, dass er es wagen würde, Alicia töten zu lassen, bevor der König eintraf, um über ihr Schicksal zu entscheiden. Aber er traute sich nicht, das Risiko einzugehen angesichts der gezückten Schwerter um ihn herum.
    Die lauter werdenden Klänge einer krishnanischen Flöte kündigten das Erscheinen des Heshvavu an. Kurz darauf betrat der Monarch das Audienzzimmer. »Aha!« rief er, als er Alicias ansichtig wurde. »Da ist ja die, welche wir wegen Betrugs an unserer Grandiosität suchten! Unartig, sehr unartig! Welche Strafe steht darauf, Zharvets?«
    »Fünfhundert Peitschenhiebe, Eure Erhabenheit. Noch keiner hat diese Strafe überlebt.«
    »Ein Jammer um ein solch hübsches Exemplar terranischer Weiblichkeit! Ah, Meister Mjipa! Möge Eure Leber leicht sein. Gewiss, wir haben die Macht zu verzeihen; aber es versteht sich von selbst, Meisterin Dyckman, dass wir ein gleiches Maß an Großzügigkeit von Eurer Seite erwarten. Was meint Ihr?«
    »Verdammt noch mal!« knurrte Mjipa auf Englisch. »Wie kann ich dich hier raushauen? Vielleicht lassen sie dich lange genug allein, dass ich dich unbemerkt …«
    »Riskier besser nichts, Percy!« sagte Alicia. »Unsere Chancen wären nicht mal so groß wie die eines Schneeballs im Hishkak. Und vielleicht wird’s ja auch nicht so schlimm sein. Ich hoffe, wir sehen uns dann morgen.«
    »Wisset, meine guten Terraner«, meldete sich Ainkhist, »dass es eine grobe Unhöflichkeit ist, in einer Sprache miteinander zu sprechen, die uns unbekannt ist.«
    »Ich bitte Eure Grandiosität um Verzeihung«, sagte Alicia auf Khaldoni. »Meister Mjipa und ich hatten noch einige Dinge zu klären, bevor wir voneinander scheiden müssen. Und dazu reichten unsere bescheidenen Kenntnisse in Eurer Sprache nicht aus. Was begehrt Ihr von mir?«
    »Ah, das klingt schon besser. Ihr sollt uns in unsere Privatgemächer begleiten, wo unsere Frauen Euch für eine Nacht des Vergnügens vorbereiten werden.«
    »Versprecht Ihr, mich dann auch morgen gehen zu lassen?«
    »Darüber haben wir noch nicht nachgedacht …«
    »Ich versichere Euch, Hoheit, Ihr werdet das Ereignis angenehmer finden, wenn Ihr mir versprecht, mich morgen freizulassen. Für die Terraner sind weder ich noch meine Arbeit gänzlich ohne Bedeutung, was ich Euch gerne im einzelnen zu erläutern bereit bin.«
    »Nun ja, warum auch nicht? Nicht, dass ich jedes Wort, das Ihr äußert, für eine Offenbarung des Phaighost halte, in Anbetracht Eurer bewiesenen Lügenhaftigkeit. Doch erinnere ich mich nur allzu gut Eures Talents zum Argumentieren; so sei es denn: Ihr dürft morgen ziehen.
    Zharvets, wir sehen keinen Grund, Meister Mjipa und seinen Diener festzuhalten. Wir wollen über seinen Versuch, Meisterin Dyckman

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