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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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wieder zu sehen, so sehr bedaure ich, dass dies unter solch unangenehmen Umständen geschieht.«
    Mjipa: »Es scheint mir, Eure Hoheit, dass ich bald den größten Teil des verstrichenen Monats damit verbracht habe, unter falschen Beschuldigungen festgenommen zu werden. Was ist es diesmal?«
    »Es ist kein Verstoß gegen unsere kalwmianischen Gesetze, welcher Euch diesmal hierher führt, sondern ein Ersuchen vom Heshvavu Khorosh um Eure Auslieferung, auf dass Ihr Euch in seiner eigenen Domäne vor Gericht verantwortet.« Der Minister winkte einem Krishnaner, der eine Papierrolle in der Hand hielt. »Lest, Meister Verar!«
    Der Khaldonier, an seiner vollkommenen Nacktheit und seiner Körperbemalung als Zhamanakianer zu erkennen, entrollte die Schriftrolle und las: »In Anbetracht dessen, dass zwei Fremdlinge von der angeblichen Welt Terra, mit Namen Pah-sieh Hum-jie-pah und Ah-lie-schah Dik-man, während sie als Gäste am Hofe des Heshvavu Khorosh weilten, sich verschworen, Hand an seine geheiligte Person zu legen und besagten Heshvavu – möge er für immer leben! – ergriffen, entführten und mit Gewalt verschleppten, um ihn viele Regakit von der Stadt Mejvorosh entfernt auszusetzen, rufen wir unseren Amtsbruder, den Heshvavu von Kalwm, an, uns diese unmenschlichen Kreaturen auszuliefern, auf dass sie sich vor Gericht der Anklagen wegen Majestätsbeleidigung, Nötigung, erpresserischen Überfalls, Geiselnahme und Entführung stellen …«
    Es folgte eine Reihe von Gesetzen, Bestimmungen und Präzedenzurteilen; aber der einleitende Abschnitt enthielt den wesentlichen Kern. Als der Gesandte zu Ende gelesen hatte, sagte Chanapar: »Nun, was habt Ihr gegen diese Beschuldigungen vorzubringen, Meister Mjipa?«
    »Erstens, dass wir nicht Gäste des Heshvavu waren, sondern Gefangene. Und zwar ließ er uns nicht etwa festnehmen, weil wir gegen irgendwelche Gesetze verstoßen haben, sondern er sperrte uns willkürlich ein, um uns für ein bizarres Experiment als Versuchsobjekte zu missbrauchen.
    Zum zweiten: Es ist richtig, dass wir Hand an seine heilige Person legten, aber nur, weil dies die einzige Möglichkeit war, unsere Freiheit wiederzuerringen, welcher er uns in flagranter Verletzung aller zivilisierten Bräuche und der diplomatischen Immunität beraubt hatte. Wir nahmen ihn mit uns aus der Stadt und ließen ihn dann laufen. Er sollte uns dankbar sein; hätten wir ihm übel gewollt, so hätten wir ihn ohne weiteres töten können.«
    »Da seht Ihr’s!« schrie der Gesandte. »Der Fremdling gesteht seine Schuld ein! Er sagt, sein Überfall auf Seine Superiorität sei gerechtfertigt gewesen; aber nichts entschuldigt eine solch üble Tat. Tastet nur einmal die sakrosankte Person des Herrschers an, und das Land fällt in Anarchie und Wirrnis!«
    »Und was habt Ihr vorzubringen, Meisterin Dyckman?« fragte Chanapar.
    »Ich stimme in jedem einzelnen Punkt mit den Aussagen von Meister Mjipa überein.«
    Chanapar strich sich über die Antennen. »Meine Herren, ein Fall von solchem Gewicht muss vor dem Höchsten Gericht verhandelt werden. Da jedoch dessen Terminkalender voll ist, bezweifle ich, dass es über die Auslieferung vor Ende des nächsten Monats wird befinden können. Somit haben die Terraner genügend Zeit, sich einen Advokaten zu suchen und ihre Verteidigung vorzubereiten.
    Was nun die Frist bis zum Verhandlungstermin betrifft: Meister Mjipa, wärt ihr beiden gewöhnliche Spitzbuben, würdet ihr der Anhörung in einer unserer Gefängniszellen entgegenharren. Aber da ihr aus Novorecife kommt und Personen von Rang und Namen seid, werden wir euch gestatten an eurem gegenwärtigen Aufenthaltsort zu bleiben, unter der Bedingung, dass ihr eine Bürgschaft hinterlegt und versprecht, innerhalb der Stadtmauern zu bleiben.«
    »Ich protestiere!« schrie Verar. »Diese Fremdwesen werden entschlüpfen, gleichgültig, wie streng man sie auch bewachen lässt. Es heißt, dass sie über geheimnisvolle Zauberkräfte verfügen. Wer weiß, ob ihnen nicht Flügel wachsen und sie davonfliegen? Oder sich unsichtbar machen? Mein Herr wäre beruhigter, würfet Ihr sie in den finstersten und tiefsten Kerker und legtet sie daselbst in schwerstes Eisen.«
    »Ich nehme Euren Protest zur Kenntnis«, erwiderte Chanapar trocken. »Ja, Meister Mjipa?«
    »Wie hoch soll die Bürgschaft sein?«
    »Hundert Goldkhichit.«
    Mjipa wandte sich zu Alicia. »Wie viel ist das in Kard? Kopfrechnen war noch nie meine Stärke.«
    Das Mädchen legte die Stirn

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