Der Gefangene von Zhamanak
veranlasste, einmal mehr im stillen ›diese verdammten Eingeborenem zu verwünschen, die ihre Sachen nicht in Ordnung hielten.
Als der Korb oben ankam, rief er: »Alles an Bord! Aber hurtig!«
Geräusche von oben und das Zittern des Seils zeigten ihm an, dass seine Passagiere in den Korb stiegen. Einen Moment später kam dünn Alicias Stimme: »Okay, Percy!«
Mjipa drehte die Kurbel in die entgegengesetzte Richtung. Die Kurbel wollte ihm unter dem Gewicht der Passagiere im Korb durchgehen, aber die Übersetzung des Getriebes erlaubte es Mjipa, sie ohne allzu große Kraftanstrengung unter Kontrolle zu halten.
Ein paar Minuten später setzte der Korb sanft auf dem Boden auf. Alicia kletterte heraus und sagte: »Ich musste deinen Herrn Professor fast mit Gewalt in den Korb zerren. Der Arme ist nicht schwindelfrei.«
»Bist du’s denn?«
»Nein; aber immer noch besser, als diesen Berserkern da drin in die Fänge zu geraten. Sind die eigentlich noch immer am Kämpfen?«
»Es scheint jetzt ruhiger geworden zu sein. Lass uns schnell abhauen, ehe sie rauskommen und nach uns suchen.«
Sie machten sich auf den Weg zum Pier, aber sie hatten den Vorplatz des Turms noch nicht ganz hinter sich, als sie schon die Verfolger hörten. Mjipa drehte sich um und sah einen Schwarm dunkler Figuren aus dem Portal quellen. Ein paar schrien und zeigten auf die Flüchtenden.
»Rennt!« rief Mjipa und humpelte los, sein Schwert als Krücke zweckentfremdend. Sie erreichten eine enge Straße. Um die Verfolger abzuschütteln, bogen sie an der nächsten Kreuzung ab und wiederholten dasselbe an den folgenden beiden Kreuzungen. Trotz dieses Manövers wurden die Geräusche der Verfolger lauter, wobei es unmöglich war zu sagen, welche der drei konkurrierenden Parteien hinter ihnen her war, oder ob zwei von ihnen oder gar alle drei sich verbündet hatten und gemeinsam Jagd auf sie machten.
»Lange halt ich das nicht mehr durch«, ächzte Mjipa mit zusammengebissenen Zähnen. »Mein verdammtes Bein … Sieh mal! Was haben wir denn da?«
Eine von Kalwms muskelgetriebenen Straßenbahnen kam ihnen entgegengerumpelt. »Die kommt ja wie gerufen!« rief Mjipa.
»Aber da passen doch nur zwei Mann rein!« wandte Alicia skeptisch ein.
»Das kriegen wir schon hin; pass auf! Herr Doktor, gebt mir mal den Umhang!«
Mjipa zog sich den Umhang über den Kopf und humpelte auf das Vehikel zu. Als es auf gleicher Höhe mit ihm war, breitete er die Arme aus und mit ihnen den Umhang. Gleichzeitig schnitt er eine drohende Grimasse und donnerte mit Stentorstimme: »Arrrgh, Schieber, ich bin ein Dämon, und ich bin gekommen, dich in den Hishkak zu schleppen! Arrrrgh!«
Er wankte mit erhobenen Armen auf den Schieber zu, der mit einem gellenden Schrei des Entsetzens seine Stange losließ und wie von Furien gehetzt davonjagte.
»Lish!« sagte Mjipa. »Steig ein und zieh die Vorhänge zu. Herr Doktor, Ihr werdet uns schieben!«
»Aber«, stammelte Isayin, »der Wagen fährt doch in die falsche Richtung, direkt in die Arme unserer Verfolger!«
»Um so besser! Da erwarten sie uns am allerwenigsten.«
Mjipa hievte sich in den Wagen und legte den Arm und Alicias Schulter. »Wir sind jetzt ein krishnanisches Paar, das eine kleine Knutschtour unternimmt. Keine Angst, ich nutze die Gelegenheit nicht aus!«
Ein paar Minuten später tauchte eine Rotte von Verfolgern vor ihnen auf, die, in alle Hauseingänge und Einfahrten spähend, sich langsam die Straße entlangbewegte. Das abenteuerliche Gemisch aus Soldaten und Ganoven näherte sich der Straßenbahn, die gemächlich auf ihrem Gleis dahinrumpelte, geschoben von einem kleinen ältlichen Kalwmianer. Die Verfolger hielten nicht an, um einen Blick in das Gefährt zu werfen, sondern liefen achtlos weiter. »Hierher!« hörte Mjipa sie rufen. »Nein, sie müssen hier entlanggelaufen sein!« – »Nein, dort …« Gleich darauf verschwanden sie hinter einer Straßenecke.
Mjipa löste sich aus seiner Liebesumarmung und sagte: »Lish, kannst du den Doktor zurück zum Schiff dirigieren?«
»Ich denke schon. Doktor Isayin!«
»Ja, Meisterin Dyckman?« kam schnaufend die Antwort von hinten.
»Biegt an der nächsten Weiche nach rechts ab. Die Straße führt zum Hafenviertel, und von dort aus verläuft ein durchgehendes Gleis direkt zum Schiff.«
»Hoffentlich hast du recht«, sagte Mjipa. »Aber jetzt erzähl mir doch mal, was eigentlich passiert ist, nachdem ich die Tarvezid verlassen hatte.«
»Ich saß gerade beim
Weitere Kostenlose Bücher