Der Gefundene Junge
Königreich gestürzt. âºUnd was glaubst du, wer die Schlange aufs Schlachtfeld gelockt hat?â¹, sagte mein Bruder. âºEin Fädenzieher. Und er manipuliert menschliche Schicksale.â¹Â«
Umber nickte. Seine Gedanken schienen zu rasen. »Aber woher wissen diese Leute, was sie tun müssen? Und warum mischen sie sich in der Form ein? Was ist ihr Ziel?«
Smudge zuckte die Achseln. »Das weià niemand. Mein Bruder wollte immer herausfinden, wie man einen findet oder herbeiruft ⦠Er dachte, vielleicht könnte einer von ihnen sein Schicksal beeinflussen und ihm geben, was er sich wünscht.« Er sah Hap mit einem verlorenen Ausdruck in seinen weit auseinanderstehenden Augen an. »Wenn er geahnt hätte, dass irgendwann einer durch diese Tür kommt, wäre er nicht weggegangen.«
Hap versuchte krampfhaft, ruhig weiterzuatmen. Das kann nicht sein ⦠Bin ich tatsächlich so jemand? Ein Fädenzieher? Aber ich will das Schicksal gar nicht beeinflussen. Ich will das alles nicht!
»Und was ist mit WN, Smudge?«, fragte Umber. »Kennst du einen Fädenzieher mit diesen Initialen?«
Smudge schüttelte seine zottelige Mähne. »Ich kenne gar keine Namen. Vielleicht kannte Bruder Caspar welche.«
»Bruder Caspar«, murmelte Umber. »Für den liegt mir auch der eine oder andere Name auf der Zunge. Und was ist mit Occo, Smudge? Kannst du uns über den etwas sagen?«
»Ich weià nichts über diese Kreatur.« Smudge wandte den Blick ab. »Aber es gibt da jemanden, der vielleicht etwas weiÃ.«
Umber wurde blass und seufzte tief. »Ich hatte gehofft, das vermeiden zu können.«
»Wen meint er denn, Lord Umber?«, fragte Hap.
»Unseren Gast«, sagte Umber. Hap erinnerte sich an die schreckliche Hexe, die früher einmal das Regiment auf Aerie geführt hatte.
»Wenn es um die Bösen und die Blutrünstigen geht, ist sie die erste Adresse«, quakte Smudge.
»Wenn es nicht anders geht, dann geht es nicht anders«, sagte Umber. »Ich möchte, dass du das Archiv in der Zwischenzeit nach allem durchforstest, was du über die Fädenzieher und diesen Widerling finden kannst, der hinter Hap her ist. Vielleicht gibt es ja noch irgendein Bröckchen an Information, das dein Bruder vergessen hat zu stehlen.«
Smudge nickte. »Bin schon dabei.«
»Das weià ich zu schätzen, aber eins nach dem anderen«, sagte Umber. »Oates, sorg dafür, dass Smudge ein Bad nimmt. Smudge, sobald du dich gewaschen hast, darfst du diese Bücher haben.«
Smudge versuchte kreischend ins Labyrinth der Bücherregale zu entkommen, doch Oates hatte nichts anderes erwartet und hielt ihn am Arm fest. Dann hob er den um sich schlagenden Archivar hoch und klemmte ihn sich unter den Arm.
»Warte«, brüllte Smudge und versuchte vergeblich, Umber die Bücher zu entreiÃen. »Zeig mir wenigstens die Titel!«
»Na schön.« Umber hielt ein Buch nach dem anderen hoch. »Das hier ist über die Todeskeiler von Gomar. Das hier handelt von Chastor; vielleicht erfahren wir daraus irgendetwas über den Herrn der Drachen. Und dieses ist in Dwergh verfasst; ich habe keine Ahnung, worum es geht.«
Hap las die Wörter, die in Silber in den Ledereinband geprägt waren. »Da steht: âºEine Chronik der Schreckensherrschaft von Khorgonâ¹.«
Smudge vergaÃ, Oates weiter Widerstand zu leisten, und Umber sah Hap mit offenem Mund an. »Du kannst das lesen ?«
Hap zuckte die Achseln. »Ãh ⦠ja.«
Umber sah Smudge an und dann wieder Hap. Er warf die Bücher auf das nächstliegende Schreibpult, rannte zu einem Regal und zog einige Bücher heraus.
»Stell sie sofort wieder an die richtige Stelle zurück!«, rief Smudge, der immer noch waagerecht unter Oatesâ Arm klemmte. »Ich habe ein System!«
Umber ignorierte ihn. Er schlug eines der Bücher auf und hielt es Hap unter die Nase. »Was steht da?«, fragte er. Seine Stimme überschlug sich fast vor lauter Aufregung.
Die Schrift auf den gegerbten, knittrigen Seiten sah merkwürdig aus und unterschied sich sehr von der Sprache, die sie benutzten, doch Hap konnte sie trotzdem entziffern. »Da steht etwas von einer Königin, die von einer Hexe in einen Fuchs verzaubert wurde. Und da der König nicht wusste, was mit ihr geschehen war, tröstete er sich damit, dass er auf die
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