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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Hurrikans. Sie waren zweifellos imstande, auch diese beiden Männer zu knacken - die Frage war nur, ob es ihnen in dieser kurzen Zeit gelang.
    Schließlich ertönte ein klickendes Geräusch und dann ein gleichmäßiges Summen. Nash drückte die Tür auf, und sie traten in den Zellenbereich ein. Es gab vier Zellen zur Linken und vier zur Rechten, mit einem breiten Gang in der Mitte. Zwischen den einzelnen Zellen, die etwa einen halben Meter über dem Boden errichtet waren, hatte man jeweils eine Lücke von einem knappen halben Meter gelassen. Die Zellen waren nicht nur verkabelt, so dass sie optisch und akustisch überwacht werden konnten, sie waren außerdem noch mit Türen aus Einweg-Plexiglas ausgestattet.
    Nash und Rapp schritten zwischen den Zellen hindurch und blieben bei der letzten Tür zur Rechten stehen. Nash streckte die Hand aus und knipste den Lichtschalter an. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte das Licht Tag und Nacht gebrannt, aber es war nun einmal die Air Force, die hier das Sagen hatte.
    Rapp blickte zu dem Gefangenen hinein; seine gerunzelte Stirn zeigte sein Missfallen über das plötzliche Licht. »Sie haben ihm nicht einmal die Haare geschnitten und den Bart abrasiert?«
    »Nein.«
    Rapps Miene verfinsterte sich noch mehr, und er murmelte ein paar Flüche vor sich hin.
    »Das Gesetz zur Behandlung von Häftlingen sagt, dass das erniedrigend ist«, betonte Nash, so als würde er ihm ins Gewissen reden.
    »Erniedrigend«, erwiderte Rapp mürrisch. »Der Kerl lebt neun Monate im Jahr in einer Höhle. Seine Spezialität
ist es, die Eltern von Kindern mit Down-Syndrom zu überreden, dass sie ihm ihre Kinder als Selbstmordattentäter überlassen. Das Wort erniedrigend kommt in seinem Wortschatz gar nicht vor.«
    Nash wäre es nie in den Sinn gekommen, die Rechte eines Verbrechers wie Haggani zu verteidigen, doch die heutige Nacht war ein Sonderfall. Er musste darauf achten, dass Rapp nicht zu weit ging, dass er keine Spuren an den Gefangenen hinterließ, die den militärischen Vernehmern am Morgen aufgefallen wären. »Wir wissen beide, dass er ein Dreckskerl ist, und normalerweise wäre es mir scheißegal, was du mit ihm machst, aber heute Nacht musst du dich zurückhalten.«
    Die einzige Zusicherung, die Rapp ihm zu geben bereit war, war ein kurzes Nicken. »Fangen wir an. Wir verschwenden unsere Zeit.«
    Nash zog ein kleines digitales Funkgerät aus der Tasche und drückte die Sendetaste. »Marcus, mach bitte Nummer acht für mich auf«, sagte er.
    Sobald das Summen ertönte, riss Rapp die Tür auf und trat in die kleine Zelle. »Guten Morgen, Sonnenschein!«, rief er mit donnernder Stimme und riss dem Gefangenen die Bettdecke herunter. »Zeit zum Aufstehen, du Dreckskerl!«
    Abu Haggani trug einen orangefarbenen Häftlingsoverall. Er drehte sich mit dem Blick eines wilden Tieres zu Rapp um, spuckte wütend aus und traf ihn am Kinn.
    Rapp blinzelte einmal, ehe er ein paar wüste Flüche von sich gab.
    »Ich hab vergessen, dir zu sagen, dass er gern spuckt«, warf Nash ein.
    »Gottverdammt«, brüllte Rapp und wischte sich wütend mit dem Ärmel übers Gesicht.

    Haggani schlug mit den Beinen aus und versuchte Rapp zu treten. Rapp sprang rasch zurück und stolperte fast über Nash. Er fing sich und griff nach Hagganis Fußknöchel, als ihn der Terrorist um ein Haar zwischen den Beinen erwischt hätte. Rapp packte seinen Fuß mit beiden Händen, trat einen großen Schritt zurück und riss den Mann vom Bett herunter. Haggani landete unsanft auf dem Boden, und bevor er sich aufrappeln konnte, drehte Rapp den Fuß um neunzig Grad nach links. Durch die Bewegung war Haggani gestreckt und lag mit dem Gesicht nach oben, so dass seine empfindlichsten Teile ungeschützt waren. Rapp drehte sich um hundertachtzig Grad und trat mit voller Wucht zu. Mit einem zischenden Laut entwich die Luft aus der Lunge des Mannes. Er stöhnte laut und fasste sich zwischen die Beine, um sich zu schützen.
    Rapp fluchte laut auf Dari, so dass der Mann ihn gut verstehen konnte, und zerrte den nun schon viel kooperativeren Haggani aus der Zelle hinaus und den Gang hinunter. Nash eilte voraus und öffnete ihm die nächste Tür. Als Rapp an die Schwelle trat, wurde Haggani wieder lebendig. Er packte Rapps rechtes Bein, riss den Mund auf und versuchte Rapp am Oberschenkel zu erwischen. Rapp sah es kommen, und gerade als Haggani zubeißen wollte, stieß er mit dem Ellbogen zu und traf den Afghanen über dem rechten Auge. Der Stoß

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