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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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beide gemeinsam hatten. Sie hatten grundverschiedene Ansichten darüber, wie ein Offizier seine Untergebenen führen sollte.
    Leland dachte an seine eigene Laufbahn. Der General würde ihm kaum jemals einen Gefallen tun, auch wenn er seine Aufgabe tadellos erfüllte. Der Mann mochte offenbar irgendetwas an ihm nicht. Leland glaubte zu wissen, was es war, auch wenn er es sich nicht recht eingestehen wollte. Er war ein Schmeichler. Bisher hatte er es fast immer geschafft, die Sympathie seiner unmittelbaren Vorgesetzten zu gewinnen. Doch diesmal war es anders. Garrison war eine harte Nuss, und Leland zerbrach sich immer wieder den Kopf darüber, was er tun konnte. Er hatte sogar schon versucht, an die Offiziere in Garrisons Stab heranzukommen, doch bis jetzt waren seine Bemühungen auf wenig Sympathie gestoßen.
    Zum mindestens zehnten Mal in ebenso vielen Minuten überlegte Leland, welche Möglichkeiten er hatte. Wenn er ihn aufweckte und sich herausstellte, dass nichts dran war, würde ihm Garrison seinen ohnehin schon tristen Job zur Hölle machen. Wenn er ihn aber nicht weckte und die Gerüchte sich bewahrheiten sollten … Leland schauderte bei dem Gedanken, was dann passieren würde. Er erinnerte sich an die Senatoren, die erst vor wenigen
Tagen hier gewesen waren. Leland hatte alles getan, um die Bedenken der Politiker zu zerstreuen und ihnen den Aufenthalt auf dem Stützpunkt so angenehm wie möglich zu gestalten. Garrison hingegen hatte sich nicht die geringste Mühe gegeben. Er hasste die Politiker und Amtsträger, die auf den Stützpunkt kamen, um sich fotografieren zu lassen, damit sie ihren Wählern und Freunden sagen konnten, dass sie dort waren, dass sie im Kriegsgebiet waren und überlebt hatten.
    Also blieb es an Leland hängen, ihnen in den Arsch zu kriechen. Er wusste, wie dieses Spiel lief. Mächtige Senatoren setzten sich immer wieder für Offiziere ein, die sie mochten. Leland hatte ihnen versichert, dass die Häftlinge anständig und den Regeln entsprechend behandelt wurden. Eine Senatorin hatte gemeint, dass sie das sehr hoffe, andernfalls würde sie seinen Arsch vor den Streitkräfteausschuss zerren und ihn auseinandernehmen.
    Leland dachte an die Worte der Senatorin, als er die Sache noch einmal von allen Seiten betrachtete. Wenn er Garrison aufweckte und es war nichts dran, würde der General ausflippen. Leland wollte in zehn Tagen seinen Urlaub antreten und sich in Istanbul mit ein paar Kumpeln von der Akademie treffen. Darauf freute er sich schon seit Monaten. Wenn an der Sache nichts dran war, würde Garrison nicht zögern, ihm den Urlaub zu streichen. Wenn er ihn jedoch schlafen ließ und die Gerüchte stellten sich als wahr heraus, dann würde der Mann noch viel mehr tun, als nur seinen Urlaub streichen. Er würde ihn wahrscheinlich auf einen der kleinen Stützpunkte in den Bergen versetzen lassen, wo man damit rechnen musste, ein- bis zweimal pro Tag unter Beschuss zu geraten. Und das war eine weitaus schlimmere Strafe, als nicht nach Istanbul fahren zu können.

    Leland beeilte sich jetzt. Er wollte nicht wieder den Mut verlieren. Er klopfte leise an die Tür, obwohl er schon wusste, dass das nichts nützen würde. Der General hatte einen tiefen Schlaf. Leland öffnete vorsichtig die Tür, ging zum Bett hinüber und räusperte sich.
    »Verzeihung, Sir.« Der General schnarchte weiter, also versuchte Leland noch einmal, ihn anzusprechen. Der General rührte sich nicht. Leland verzog das Gesicht und berührte den General sachte an der Schulter.
    General Garrison zuckte zusammen und gab noch ein lautes Schnarchen von sich, ehe er sich umdrehte. »Was … wer ist da?«, murmelte er.
    »Ich bin’s, Captain Leland, Sir.«
    »Leland, was zum Teufel wollen Sie?«, knurrte Garrison mit trockener Kehle. »Hab ich Ihnen nicht gesagt, dass ich nicht gestört werden will?«
    »Das haben Sie, Sir, aber es gibt da etwas … etwas, das ich Ihnen, glaube ich, mitteilen muss.« Er trat einen Schritt zurück.
    »Etwas«, sagte Garrison verärgert und setzte sich auf. »Ich hoffe, es ist wichtig, Captain, sonst können Sie für den Rest Ihrer Zeit hier bei der Luftnahunterstützung Dienst schieben.«
    Leland schluckte erst einmal; seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bestätigen. Egal was er tat - dieser Mann würde nie mit ihm zufrieden sein. »Kurz nach Mitternacht ist ein Flugzeug gelandet, Sir.«
    »Hier landen andauernd Flugzeuge«, knurrte Garrison. »Das ist ein Luftstützpunkt,

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