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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Manor.
     
     
    Fowl Manor, Irland
     
    »So, dann mal raus mit der Sprache«, sagte Holly, nachdem sie Butler sorgsam zu Bett gebracht hatten.
    Sie saß auf der untersten Stufe der großen Treppe. Generationen von Fowls starrten von Ölgemälden auf sie herab. Dann sprach sie in ihr Helmmikro und schaltete auf Lautsprecherfunktion. »Foaly, sei so gut und nimm das auf, ja? Ich habe so eine Ahnung, dass wir uns das noch mal anhören wollen.«
    »Die ganze Geschichte fing heute Mittag mit einer geschäftlichen Besprechung an«, begann Artemis.
    »Nur weiter.«
    »Ich habe mich mit Jon Spiro getroffen, einem amerikanischen Industriemagnaten.«
    Holly hörte das Klappern von Tasten an ihrem Ohr. Zweifellos prüfte Foaly nach, was der Computer über diesen Spiro wusste.
    »Jon Spiro«, ertönte prompt die Stimme des Zentauren. »Ein dubioser Typ, selbst nach den Maßstäben der Oberirdischen. Die Geheimdienste der Menschenwesen versuchen seit dreißig Jahren, ihn zu überführen. Seine Unternehmungen sind ökologische Katastrophen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Industriespionage, Umweltverschmutzung, Entführung, Erpressung, Verbindungen zur Mafia - er hat alles probiert und ist nie verknackt worden.«
    »Genau, das ist er«, sagte Artemis. »Ich hatte Mr. Spiro eingeladen, sich mit mir zu treffen.«
    »Und was wollten Sie ihm verkaufen?«, unterbrach Foaly erneut. »Ein Mann wie Spiro überquert nicht den Atlantik, um einen gemütlichen Kaffeeklatsch abzuhalten.«
    Artemis runzelte die Stirn. »Genau genommen wollte ich ihm nichts verkaufen, sondern ich habe ihm angeboten, eine revolutionäre Technologie zurückzuhalten, natürlich gegen eine entsprechende Summe.«
    »Was für eine revolutionäre Technologie?« Foalys Stimme klang kühl.
    Artemis zögerte eine Sekunde. »Erinnern Sie sich an die Helme, die Butler damals der Bergungseinheit abgenommen hat?«
    Holly stöhnte. »Oh nein.«
    »Ich habe den Selbstzerstörungsmechanismus der Helme deaktiviert und aus den Sensoren und Chips einen Würfel gebaut. Den C Cube, einen Minicomputer. Es war nicht weiter schwierig, einen Glasfaserblocker einzubauen, damit der Würfel von niemandem vom Erdvolk mehr bedient werden konnte, sollten sie ihn entdecken.«
    »Sie haben einem Mann wie Jon Spiro Elfentechnologie gegeben?«
    »Natürlich habe ich sie ihm nicht gegeben«, erwiderte Artemis gereizt. »Er hat sie sich genommen.«
    Hollys ausgestreckter Zeigefinger richtete sich auf ihn.
    »Jetzt spiel hier nicht das arme Opfer, Artemis. Das passt nicht zu dir. Hast du wirklich gedacht, dass Spiro sich eine Technologie entgehen lässt, die ihn zum reichsten Mann der Welt machen kann?«
    »Also war es Ihr Computer, Fowl, der uns geortet hat?«, fragte Foaly.
    »Ja«, gab Artemis zu. »Aber unabsichtlich. Spiro wollte, dass ich ihm den Überwachungsscan vorführe, und die Elfenelemente des Würfels haben die Satellitenstrahlen der ZUP gescannt.«
    »Können wir zukünftige Ortungen nicht abblocken?«, fragte Holly.
    »Havens Deflektoren können gegen unsere eigene Technologie nichts ausrichten. Früher oder später wird Spiro das Erdvolk entdecken. Und ich glaube kaum, dass ein Mann wie er uns in Frieden weiterleben lassen wird.«
    Holly funkelte Artemis wütend an. »Von der Sorte kenne ich noch einen.«
    »Ich bin doch nicht wie Jon Spiro«, widersprach der Junge. »Er ist ein kaltblütiger Killer!«
    »Warte noch ein paar Jahre«, sagte Holly. »Du schaffst das schon.«
    Foaly seufzte. Kaum befanden sich Artemis Fowl und Holly Short im gleichen Raum, gab es Streit. »Lass gut sein, Holly«, sagte er. »Versuchen wir, uns wie Profis zu benehmen. Als Erstes muss die Abschottung aufgehoben werden. Und dann sollten wir zusehen, dass wir uns den Würfel zurückholen, bevor Spiro seine Geheimnisse entdeckt.«
    »Ein bisschen Zeit haben wir noch«, sagte Artemis. »Der Würfel ist verschlüsselt.«
    »Auf welche Weise?«
    »Ich habe einen Geheimcode in die Festplatte eingebaut. Einen Ewigkeitscode.«
    »Einen Ewigkeitscode?«, fragte Foaly. »Hut ab.«
    »So schwierig war das nicht. Ich habe dafür eine völlig neue Sprache entwickelt, so dass Spiro keinerlei Bezugsrahmen hat.«
    Holly fühlte sich ein wenig ausgeschlossen. »Und wie lange dauert es, diesen Ewigkeitscode zu knacken?«
    Artemis konnte es sich nicht verkneifen, eine Augenbraue hochzuziehen. »Eine Ewigkeit«, erwiderte er. »Theoretisch zumindest. Aber mit Spiros Möglichkeiten bestimmt einiges weniger.«
    Holly

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