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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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des Büros und bog dann im rechten Winkel nach unten ab.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Artemis direkt unter mir ist?«
    »Genau. Er schläft, den Bildern aus seiner Iriskamera nach zu urteilen.«
    »Du hast doch gesagt, der Raum sei von Panzerstahl umgeben.«
    »Stimmt. Aber dafür gibt es keine Bewegungssensoren in Wänden und Decke. Du brauchst dich also nur hindurchzubrennen.«
    Holly zog ihre Neutrino 2000. »Na, wenn's weiter nichts ist.«
    Sie wählte einen Punkt unterhalb der Klimaanlage an der Wand und zog den Teppichboden zurück. Der Boden darunter schimmerte matt und metallisch.
    »Denk dran, keine Spuren«, sagte Foaly in ihrem Helmlautsprecher. »Das ist sehr wichtig.«
    »Darum kümmere ich mich später«, erwiderte Holly und schaltete die Klimaanlage des Raums auf Absaugen. »Jetzt muss ich erst mal Artemis da rausholen. Wir müssen unseren Zeitplan einhalten.«
    Holly stellte den Strahl der Neutrino auf höchste Konzentration, damit er durch den Metallboden drang. Ätzender Rauch stieg von der Schnittstelle auf, wurde jedoch sofort von der Klimaanlage in die Nachtluft von Chicago geblasen.
    »Artemis ist nicht der Einzige mit Grips im Kopf«, murmelte Holly, während ihr trotz der Helmbelüftung der Schweiß über das Gesicht lief.
    »Gute Idee. Die Klimaanlage sorgt dafür, dass der Feuermelder nicht losgeht.«
    »Ist er jetzt wach?«, fragte Holly und hielt auf dem letzten Stück eines fünfzig mal fünfzig Zentimeter großen Vierecks inne.
    »Bis in alle vier Hufspitzen, wie der Zentaur sagt. Ein Laserstrahl, der durch die Decke schneidet, ist nicht gerade schlaffördernd.«
    »Gut«, sagte Captain Short und schnitt weiter.
    Als nur noch ein Zentimeter übrig war, bog sich das Stahlviereck nach unten.
    »Wird das nicht einen Höllenlärm machen?«, fragte Foaly.
    Holly sah zu, wie das Viereck nach unten fiel. »Glaube ich kaum«, sagte sie.

Kapitel 10
     
    Fingerübungen
     
     
    Artemis' Zelle, Spiro Needle
     
    Artemis meditierte, als der erste Laserstrahl durch die Decke schnitt. Er erhob sich aus dem Lotossitz, zog einen Pullover über den Pyjama und breitete ein paar Kissen auf dem Boden aus. Kurze Zeit später fiel ein viereckiges Metallstück aus der Decke und landete auf der improvisierten Dämmschicht. In der Öffnung erschien Hollys Gesicht.
    Artemis deutete auf die Kissen. »Sie wussten, was ich tun würde.«
    Der ZUP-Captain nickte. »Erst dreizehn, und schon berechenbar.«
    »Ich nehme an, Sie haben die Klimaanlage benutzt, um den Qualm abzusaugen?«
    »Stimmt. Mir scheint, wir kennen uns allmählich zu gut.«
    Holly rollte ein Drahtseil von ihrem Gürtel ab und ließ es hinunter in den Raum. »Mach unten mit der Klemme eine Schlaufe und stell den Fuß hinein. Ich ziehe dich hoch.«
    Artemis folgte ihrer Anweisung, und Sekunden später kletterte er durch die Deckenöffnung.
    »Ist Mr. Foaly auf unserer Seite?«, fragte er.
    Holly gab ihm einen kleinen, zylindrischen Ohrlautsprecher. »Frag ihn selbst.«
    Artemis schob sich das Wunder der Nanotechnologie ins Ohr. »Nun, Foaly, dann lassen Sie mal hören.«
    Unten in Haven City rieb sich der Zentaur die Hände. Artemis war der Einzige, der sich tatsächlich für seine Vorträge interessierte.
    »Das wird Ihnen gefallen, Menschenjunge. Ich habe Sie nicht nur aus den Kameraaufzeichnungen entfernt und die Szene mit dem Loch in der Decke gelöscht, sondern einen zweiten Artemis geschaffen.«
    Artemis war fasziniert. »Ein Double? Tatsächlich? Wie haben Sie das denn gemacht?«
    »Eigentlich ganz einfach«, erklärte Foaly bescheiden. »In meinem Server sind Hunderte von Menschenfilmen gespeichert. Ich habe Steve McQueens Einzelhaftszene aus Gesprengte Ketten genommen und die Kleidung geändert.«
    »Und was ist mit dem Gesicht?«
    »Ich hatte noch Filmmaterial von dem Verhör bei Ihrem letzten Besuch in Haven. Ich habe beides zusammengemischt, und fertig. Unser Artemis-Double kann alles tun, was ich ihm sage und wann ich es ihm sage. Im Moment schläft er, aber in einer halben Stunde befehle ich ihm vielleicht, zur Toilette zu gehen.«
    Holly rollte ihr Drahtseil auf. »Die Wunder der modernen Technik. Die ZUP steckt Millionen in deine Abteilung, Foaly, und alles, was du tust, ist, Menschenjungen aufs Klo zu schicken.«
    »Du solltest lieber nett zu mir sein, Holly. Ich tue dir einen großen Gefallen. Wenn Julius wüsste, dass ich dir helfe, wäre er verdammt sauer.«
    »Und genau aus diesem Grund tust du es.« Holly ging leise zur

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