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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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nicht finden kann?«
    Davenport nahm mir die Papiere aus der Hand, steckte sie zurück in den Ordner und schloss ihn. »Zu Ihrer Ausbildung, Mr. Collins, gehört, dass Sie lernen, die richtigen Fragen zu stellen«, sagte er. »Aber noch wichtiger ist, die Mühen der Forschung auf sich zu nehmen, um einige dieser Fragen selbst zu beantworten. Ich habe Sie als einen sehr ehrgeizigen jungen Mann kennen gelernt. Nutzen Sie diesen Ehrgeiz, um Ihre intellektuelle Neugierde zu befriedigen. Die Antworten warten auf Sie. Aber Sie müssen gewillt sein, noch viel härter zu arbeiten, um sie zu finden.«

30
     
    Dalton und ich beschlossen, uns den Speisesaal zu schenken und in meinem Lieblingsrestaurant am Square zu essen, einem kleinen Laden namens Leo’s Place, der für meinen Geschmack die beste und preiswerteste schnelle Küche der Stadt bot. Eingeklemmt zwischen dem STA-Reisebüro und einer CVS-Apotheke, wurde es von den meisten Studenten gar nicht wahrgenommen, denen dadurch eines der besten Restaurants von Cambridge entging. Ich saß bereits an dem langen, gelben Resopaltresen, als Dalton hereinkam.
    »Riecht ja gut hier«, sagte Dalton. »Jetzt lebe ich schon so viele Jahre in Boston, aber diesen Laden habe ich bis jetzt nicht gekannt.«
    »Das geht vielen Leuten so«, sagte ich und machte mich daran, unsere Bestellung aufzugeben. »Das ist ja das Schöne daran. Die Stammgäste sind treu, und die Besitzer behandeln uns wie Familienangehörige.«
    Rafi und Rich Bezjian waren zwei hart arbeitende armenische Brüder, die den Laden 1982 von Leo übernommen und durch Mut, großartige Bedienung und einfaches, leckeres Essen die Herzen und die Bäuche einer Kundschaft gewonnen hatten, die alles umfasste, von Anwohnern bis zu Dekanen der Universität. Die Brüder bildeten ein perfektes Team. Rafi war der tatkräftige Kassierer und Leutebegrüßer, Rich der stille Koch, der an seinem heißen Grill arbeitete und kaum mit Fremden sprach, sich aber mit den Stammgästen leise unterhielt. Ich stellte Dalton vor, damit er ebenfalls den Familienservice und -rabatt bekommen würde, falls er einmal ohne mich hereinkam. Wir bestellten zwei Käsesteaks mit Pommes und setzten uns an das große Fenster. Es tat gut, sich ein bisschen von der Sonne bescheinen zu lassen.
    »Tja, jetzt kann man wohl davon ausgehen, dass du nicht mehr vom Delphic eingeladen wirst«, sagte Dal ton. »Ich bin sicher, dass Jacobs sich als Erstes darum gekümmert hat.«
    »Wir haben beide gewusst, dass ich ohnehin nur geringe Chancen hatte«, sagte ich. »Es ist zwar eine Enttäuschung, aber das Leben geht weiter.«
    »Genau wie unsere Suche nach dem geheimen Raum der Altehrwürdigen Neun«, sagte Dalton. »Dass sie dich nicht hereinlassen, heißt noch lange nicht, dass wir nicht trotzdem hineinkommen.«
    »Mittlerweile ist es aber so gut wie unmöglich geworden«, sagte ich. »Wir können schließlich nicht einfach so einbrechen wie Abbott vor über sechzig Jahren.«
    »Es gibt andere Wege, um hineinzukommen«, sagte Dalton.
    »Aber sie sind bestimmt nicht legal.«
    »Nein, aber sie können verdammt effektiv sein.«
    »Verrätst du mir deine genialen Pläne?«
    »Noch nicht«, sagte Dalton mit einem Lächeln. »Ich feile noch an den Details. Apropos, in letzter Zeit musste ich ziemlich oft über Moss Sampson nachdenken.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich versuche mir ein Bild zu machen, welche Rolle er in der ganzen Angelegenheit gespielt hat.«
    »Er hat wahrscheinlich Abbott umgebracht«, sagte ich. »Dunhill hat ihn an jenem Abend im Fenster gesehen. Du hast seine Polizeiakte gelesen. Er hatte eine lange Verbrecherkarriere hinter sich.«
    »Ja, ich weiß, aber mir kommt es ein bisschen zu einfach vor, dass der einzige Typ mit einer kriminellen Vergangenheit derjenige sein soll, der Abbott ermordet hat.«
    »Wenn er es nicht getan hat, wer dann?«
    »Warum nicht eines der Mitglieder?«
    »Weil die Mitglieder wahrscheinlich keine Ahnung von den Altehrwürdigen Neun oder ihrem geheimen Raum hatten. Wenn einer von ihnen Abbott erwischt hätte, dann hätte er geglaubt, dass er ihnen nur einen Streich spielen wollte. Das wäre aber noch nicht Grund genug, ihn umzubringen.«
    Dalton dachte einen Augenblick nach. »Es kann trotzdem nichts schaden, mehr darüber herauszufinden, was mit Sampson passiert ist«, sagte er. »Er scheint ein vielversprechender Ansatz zu sein, aber plötzlich ist er verschwunden. Wo ist er hingegangen? Wie ist er gestorben? Wenn wir das alles

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