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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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herausbekommen, hilft es uns vielleicht weiter.«
    »Dann sagen wir mal, wir finden es heraus. In welcher Weise könnte uns das helfen?«
    Dalton zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich auch nicht so genau«, sagte er. »Aber irgendetwas könnte vielleicht dazu beitragen, mehr Licht auf die Ereignisse jener Nacht zu werfen.«
    »Ich setze auf den Christlichen Feldzug«, sagte ich. »Falls Brathwaite nicht irgendetwas damit angestellt hat. Wenn wir erst mal einen Blick in das Buch geworfen haben, werden wir gezielter weitersuchen können.«
    »Falls wir überhaupt begreifen, was das verdammte Ding uns sagen will«, sagte Dalton. »Das Englisch ist so altertümlich, dass es genauso gut in Hieroglyphen geschrieben sein könnte.«
    »Heute Morgen habe ich Davenport in seinem Büro besucht. Ich habe ihn gebeten, sich das Zitat anzusehen, das auf Abbotts Urne eingraviert ist, und mir zu sagen, was er davon hält.«
    »Du hast ihm doch nicht erzählt, wo du es gefunden hast!«, sagte Dalton und sprang fast von seinem Stuhl auf. Seine Wangen waren rot angelaufen.
    »Natürlich nicht«, sagte ich. »So dumm bin ich nun auch wieder nicht, dass ich ihm erzählen würde, wie wir die Asche eines Toten illegal exhumiert und verschleppt haben.«
    »Und was hast du ihm erzählt?«
    »Ich habe ihm eine Lüge aufgetischt und erzählt, dass ich bei einem Freund ein Buch durchgeblättert hätte und zufällig auf die Abbildung eines silbernen Gefäßes gestoßen sei, auf dem dieses Zitat eingraviert war. Keine Sorge, er hat es mir abgenommen.«
    Erleichtert ließ Dalton sich in den Stuhl zurücksinken. »Und was hat er zu dem Zitat gesagt?«
    »Eigentlich nicht viel. Er gab mir zwei Seiten aus dem Buch zu lesen und hat mich gefragt, was ich davon hielte. Beide Zitate waren auf diesen Seiten zu finden.«
    »Seiten aus dem Christlichen Feldzug?«
    »Ja, aber nicht aus der Ausgabe, die John Harvard der Universität hinterlassen hat. Das war die vierte Auflage von 1634. Davenport hatte die beiden Seiten aus der seltenen ersten Auflage von 1604 kopiert.«
    »Ich dachte, die würden fehlen.«
    »Tun sie auch. Die Kopien stammen nicht von dem Exemplar in der Houghton-Bibliothek. Er sagt, dass das gesamte Buch auf Mikrofilm verfügbar sei. Der Mikrofilm stammt von einem Exemplar in England. Seine Kopien wurden von diesem Mikrofilm abgezogen. Ich schätze, dass es nicht allzu schwierig sein dürfte, an diesen Film heranzukommen.«
    »Aber das hilft uns nicht«, sagte Dalton. »Wir wissen immer noch nicht, was an diesen Abschnitten so verdammt wichtig sein soll, dass die Altehrwürdigen Neun den einen von ihnen zu ihrem Glaubensbekenntnis machen und die Abbotts den anderen auf die Urne ihres Sohnes eingravieren ließen.«
    »Darüber wollte ich mit dir reden«, sagte ich. »Als ich mit Davenport sprach, bekam ich irgendwie den Eindruck, dass die wörtliche Deutung der Texte gar nicht so wichtig ist.«
    »Aber was sonst?«
    »Der Subtext. Es muss irgendetwas dahinterstecken, das für denjenigen, der die beiden Seiten aus dem Exemplar hier in Harvard gestohlen hat, eine besondere Bedeutung hat.«
    »Hat die Houghton-Bibliothek das einzige Exemplar der Erstausgabe?«
    »Nein, es gibt noch sieben andere Exemplare auf der Welt. Davenport hat mir eine Liste gezeigt, die er aus dem so genannten English Short Title Catalogue hat. Das ist eine große elektronische Datenbank, in der die aktuellen Aufbewahrungsorte aller vor 1800 gedruckten Bücher gespeichert sind. Es gibt drei Exemplare des Christlichen Feldzugs in England, von denen eins auf Mikrofilm abgelichtet wurde, zwei in Irland, eins in Schottland, eins in Washington und das in der Houghton-Bibliothek. Aber Davenport hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass alle Forscher und Gelehrten auf der ganzen Welt sich trotz aller anderen verfügbaren Exemplare auf dasjenige in Harvard mit den fehlenden zwei Seiten konzentriert haben.«
    »Was ist denn das Besondere an dem Harvard-Exemplar?«, fragte Dalton.
    »Die beiden fehlenden Seiten.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass Davenport Kopien von diesen Seiten hatte.«
    »Die hat er, aber diese fehlenden Seiten müssen irgendetwas haben, was sie so begehrenswert macht.«
    »Hat er dir gesagt, was es ist?«
    »Er wollte es mir nicht erzählen.«
    »Warum nicht?«
    »Er hat gesagt, dass ich härter arbeiten müsse, um meine eigenen Antworten zu finden und meine intellektuelle Neugierde zu befriedigen.«
    »Warum spielt er solche Spielchen mit dir?«,

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