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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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ein paar Stufen hinuntergeführt, womit wir nach meiner Vermutung auf dem Weg an der Seite des Gebäudes waren, der zum Untergeschoss führte. Ich konnte die alte Tür in ihren rostigen Angeln quietschen hören, als sie geöffnet wurde; dann legte jemand mir die Hand auf den Kopf und führte mich unter dem Türrahmen hindurch.
    »Können wir jetzt unsere Augenbinden abnehmen?«, fragte Parkhurst.
    »Noch nicht«, sagte Erik. »Wir müssen noch warten, bis alle zusammen sind.«
    Ich hörte Gelächter und andere Geräusche durch die Dunkelheit. Als wir schließlich zum Billardraum gingen, öffnete sich die Tür hinter uns, und eine andere Gruppe Novizen wurde ins Untergeschoss geführt. Wir kamen schließlich im Billardraum an und wurden vor ein großes Feuer gesetzt. Sie platzierten uns nebeneinander. Dann hörten wir zu, als die Mitglieder sich darüber austauschten, was ihre jeweiligen Novizengruppen angestellt hatten. Nach dem, was ich so hörte, hatten wir noch das leichteste Los gezogen.
    Als alle anderen Gruppen eingetroffen waren, ließen sie uns aufstehen und befreiten uns von unseren Augenbinden. Der plötzliche Lichteinfall erzeugte einen stechenden Schmerz in meinem Hinterkopf, doch nach zwei Stunden Dunkelheit war es trotzdem eine Erleichterung, wieder unter den Sehenden zu sein. Das Untergeschoss war gerammelt voll von smokingtragenden Mitgliedern, die große Silbermedaillons an blauen Samtbändern um die Hälse trugen. Sie jubelten und applaudierten und stimmten einen Gesang an, während wir dastanden und ihnen brüderlich die Hände reichten.
    Brimmer stellte sich auf einen Stuhl, gebot der lärmenden Gruppe Ruhe und wies uns an, im hinteren Teil des Raums eine Reihe zu bilden. Ich zählte fünfzehn Novizen, die Schulter an Schulter standen, als das Licht ausgeschaltet wurde und wir ein weiteres Mal im Dunkeln standen. Eine Reihe von Kerzen wurde angezündet, die dem überfüllten Raum mit seinen dunklen Wänden aus Stein und Eiche die Aura einer mitternächtlichen Seance verliehen. Das Feuer ließ unsere verzerrten Schatten tanzen, und der Wind spielte mit den Fenstern und pfiff durch die ruhelose Nacht. Vor uns wurde Platz geschaffen, und Brimmer, der auf dem Stuhl stehen geblieben war, hielt jetzt eine Flasche mit einer blauen Flüssigkeit und ein Schnapsglas in den Händen.
    Erwartete, bis alles still war, bevor er sagte: »Meine Herren, nun seid ihr bereit für den Feuertrank des Delphic. Lasst alle Ängste fahren, während ihr eurem edlen Erbe lauscht und schaut. Es gab Generationen großer Männer vor euch, die seit mehr als einem Jahrhundert schon dort gestanden haben, wo ihr jetzt in Erwartung eurer feierlichen Initiation steht. Heldenhafte und mutige, den brüderlichen Banden verpflichtete, allzeit treue Jünger des Gas, auch eure vornehmen Vorgänger haben diese flammend blaue Flüssigkeit und damit das Blut jener Delphic-Männer geschluckt, die diesem Club mit Ehre und Auszeichnung gedient haben. Bruder Hutch wird euch stolz in die Art eurer Ahnen einführen.«
    Beifall brandete auf, als der große Hutch neben Brimmer auf einen Stuhl stieg und sich vor der Menge verneigte. Brimmer goss den blauen Schnaps ins Glas und gab es Hutch. Jemand neben ihm riss ein Streichholz an und setzte das Getränk in Brand. Die plötzlich auflodernde Flamme beleuchtete Hutchs Gesicht, bevor er das Glas zu einem Prosit hob, den Kopf in den Nacken warf und sich den brennenden Schnaps in den Mund goss. Binnen Sekunden hatte er das Blut des Delphic hinuntergeschluckt und warf die Hände in Siegerpose in die Luft, während Brimmer sein Gesicht mit einem Tuch abwischte.
    Kasey Benton war der erste Novize, der auf den Stuhl gehoben wurde. Brimmer goss den Schnaps ein und reichte ihm das Glas; anschließend zündete Claybrooke den Inhalt mit einem Streichholz an. Kasey starrte einen Augenblick lang auf die Flamme, während alle brüllten: »Trink, Novize! Trink, trink, Novize! Trink!« Kasey warf den Kopf zurück, schloss die Augen und stürzte das brennende Getränk hinunter. Zwei Mitglieder hatten hinter ihm Position bezogen und waren sofort mit ihren Taschentüchern zur Stelle, um sein Gesicht von allen verirrten Tropfen zu reinigen. Für einen kurzen Augenblick konnte man den Unglauben in seinen Augen sehen, dass er sich den Schnaps tatsächlich einverleibt hatte, ohne Schaden zu nehmen. Doch nachdem er überzeugt war, dass er es geschafft hatte, lächelte er breit, und die Menge brüllte seinen Namen.
    Buzz war

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