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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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noch.«
    »Halt die Ohren steif, Kumpel«, sagte er. »Du bist auf der Zielgeraden. Der härteste Teil liegt hinter dir. Und du bist wenigstens noch nüchtern. Als ich Novize war, hatte ich wegen der vielen nicht geschafften Aufgaben zu dem Zeitpunkt schon so viel getrunken, dass ich kaum noch sitzen konnte. Du machst das schon.« Er klopfte mir auf die Schulter und entfernte sich.
    Alle paar Minuten riefen sie den Namen eines Novizen auf und führten ihn aus dem Raum. Schließlich erklang auch mein Name, und zwei Leute packten mich an den Armen und halfen mir auf. Sie führten mich aus dem Zimmer und einen stillen Flur entlang in einen anderen Raum. Die Tür wurde hinter mir geschlossen.
    Hände nestelten an meiner Augenbinde, und bald eröffnete sich mir der Blick auf einen dunklen, von Kerzen beleuchteten Raum. Brimmer und zwei ältere Herren, die ich noch nie gesehen hatte, standen über mir auf einem kleinen, rechteckigen Tisch. Beide waren grauhaarig und trugen weiße Smokings, und auf ihren Fliegen und Kummerbunden waren die drei Delphic-Fackeln. Ein großes Feuer flackerte hinter ihren Rücken und warf ihre Schatten an die dunklen Wände. Ich wurde aufgefordert, auf den Tisch zu steigen, was mir ohne Zwischenfall gelang.
    »Willkommen, Spencer«, sagte Brimmer. »Dies ist Mr. Ward Purnell, Abschlussjahrgang 1951, unser Alumni-Präsident.« Der größere Mann, der eine dünne Brille mit Drahtgestell trug, nickte kurz. Auf seinem kantigen Gesicht lag ein sehr ernster Ausdruck. Sein dichtes, graues Haar war sorgfältig nach hinten gekämmt. Es sah so perfekt aus, dass es nicht mehr echt wirkte. »Und das ist Mr. Conrad Goodhue, unser Alumni-Schriftführer«, sagte Brimmer. Der untersetzte Mann verbeugte sich. Seine Haut glänzte in der Hitze des Feuers.
    »Herzlichen Glückwunsch, dass du es bis hierher geschafft hast, Spencer«, sagte Mr. Purnell. »Dies ist deine offizielle, feierliche Vereidigung. Bevor ich dir den Eid unseres Clubs verkünde, lasse ich dich ihn noch einmal durchlesen, um sicherzugehen, dass du ihn verstehst und dir der Pflichten bewusst bist, die daraus erwachsen. Du stehst kurz davor, eine lebenslange Verpflichtung einzugehen, also rate ich dir, den Eid zu lesen und in seiner Gänze zu erfassen, bevor du ihn ablegst.«
    Purnell reichte mir ein kleines, in Leder gebundenes Buch, das entfernt an den Christlichen Feldzug erinnerte. Das Papier war alt und empfindlich. Meine Hände zitterten leicht, als ich die Seite betrachtete, die aufgeschlagen war.
     
     
    Ich (Name des Novizen) akzeptiere hiermit die lebenslange Mitgliedschaft im Delphic Club von Harvard College. Ich gebe mein Wort als Ehrenmann, dass ich für immer den Namen und den Geist des Clubs in höchster Achtung halten und seinen Prinzipien und Traditionen die Treue halten werde. Ich werde dem Ansehen des Clubs und meiner Brüder niemals Schaden zufügen, noch werde ich je etwas unternehmen, das auf irgendeine Weise seine ehrenhafte Reputation beflecken könnte. Ich schwöre, dass ich seinen Gesetzen treu gehorchen u nd das edle Vermächtnis jener großen Männer fortsetzen werde, die vor mir in diesen heiligen Hallen wandelten. Dies schwöre ich feierlich am Tage des Herrn, dem (Tag) Dezember (Jahr), so wahr mir Gott helfe.
     
    Ich reichte Purnell das Buch zurück und tat mit einem Nicken mein Einverständnis kund.
    Er sagte: »Leg die linke Hand auf die Bibel und streck die ersten drei Finger der rechten Hand als Symbol der drei Fackeln des Gas in die Luft.«
    Ich folgte seinen Anweisungen und wiederholte den Eid langsam und bedächtig. Als ich fertig war, reichte Mr. Goodhue mir ein anderes Buch, auf dessen königsblauen Einband und auf seinen Seiten die Delphic-Fackeln eingeprägt waren. Das Datum stand auf dem oberen Rand, und ich sah die Unterschriften der anderen Novizen, die vor mir aufgerufen worden waren. Ich erkannte das dreieckige J von Jonathan Carderro. In diesem Buch standen die Unterschriften einiger der mächtigsten Männer der Welt, und es war eine überwältigende Vorstellung, dass mein Namenszug ihnen bald Gesellschaft leisten würde.
    Goodhue reichte mir einen schweren, silbernen Füllhalter, und alle drei schauten mir schweigend zu, als ich meinen Namen in die Annalen des Delphic Clubs eintrug.
    »Herzlichen Glückwunsch, Spencer Collins«, sagte Purnell. »Als Alumni-Präsident des Delphic Clubs nehme ich deinen Eid offiziell ab und heiße dich in der Bruderschaft des Gas willkommen.« Er gab Brimmer das

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